Résumée
Nachdem mein erster blogfreier Mittwoch vorüber ist, ist es Zeit für ein résumée.

Im Laufe der 52 Wochen haben wir gemeinsam viel erlebt. Das heißt, ich litt und ihr habt euch amüsiert.

Ich habe Utensilien in meiner Küche entdeckt, von denen ich nicht nur nicht wusste, dass ich sie besitze. Non! Bei vielen wusste ich nicht mal, wozu man sie verwendet.

Zu meinem Lieblingsteil wurde ein Teigschaber, der auch den letzten Rest aus Töpfen, Pfannen und Schüsseln holt.
Oui! Das war bei so manchem Event bitter nötig, sonst wäre noch weniger auf dem Teller gelandet.
Oft genug habt ihr euch darüber ausgelassen, dass meine Portionen sehr winzig seien.

Ich habe sieben Rauchmelder in den vorzeitigen Ruhestand geschickt und weiß jetzt, wie man diese Dinger installiert.

Meine Töpfe und Pfannen haben geschätzte zwanzig Flugstunden hinter sich gebracht, bei deren Landungen ihre Haltbarkeit und Bruchsicherheit auf hundert Prozent eingestuft werden konnten.

Die Brandeigenschaften waren nicht so berauschend, da bei diversen Verkokelungen unauslöschliche Spuren in diversen Töpfen und Pfanne zurückblieben. Was nützen alle Tests in Weltraum, wenn man da oben keine Tests mit offenem Feuer durchführt.
Die Topfe und Pfannen mögen zwar das Prädikat „Weltraumerprobt“ tragen, aber der Hersteller hat nicht mit meinen Kochkünsten gerechnet.

In diesen 52 Wochen habe ich vier Packungen Wundverband verbraucht. Ich musste fünf Mal zum Arzt, um tiefe Schnittwunden behandeln zu lassen.
Einmal ließ ich eine kleine Operation über mich ergehen, weil die Gelenkkapsel durch einen tiefen Schnitt eröffnet wurde.
Hinzu kommen diverse Verbrennungen und Verbrühungen, von denen einige unschöne Narben hinterlassen haben.

Meine Küche hat mehr gelitten als ich. Ich hatte nicht bedacht, dass, nach 52 Events, eine Totalsanierung anstehen könnte.

Diverse Utensilien mussten ihr Dasein als solche frühzeitig beenden. Wer braucht schon Dosenöffner, Kochlöffel, Schaumlöffel, klappbare Siebe und andere Teile?

Nur ganz wenige Lebensmittel und Kochvorgänge haben es nicht auf die Blacklist geschafft. Die meisten davon haben nichts mit Hitze zu tun.

Ich kenne die Brandeigenschaften von Butter, diversen Fetten und Ölen und weiß um ihr Spritzverhalten.

Ich habe geschätzte 10 kg Butter hergestellt und ebenso viel verarbeitet. Wieviel davon in Rauch aufging oder aus der Pfanne hüpfte, überlasse ich eurer Phantasie.

Teile von 384 Rindern, Kälbern, Schweinen, Lämmern Hühnern, Enten und Fischen wurden gekocht, verkocht, gewellnesst, überbräunt, verkokelt oder kremiert. Das wenigste davon landete auf meinen Tellern.

Ich weiß jetzt, wie man karamellisiert und dass ich es nicht kann.

Achten schlagen, Kartoffel schälen, Zwiebeln schneiden ist nicht mein Ding!
Okay! Es gibt noch einige andere Sachen, die nicht meins sind!

Biskuit ist ein Teig, der den Stäbchentest liebt. Wenn das Stäbchen nur schwerlich aus dem Teig herausziehbar ist, dann ist der Kuchen definitiv zu hart.

Käsekuchen sollte in der Form abkühlen, da er sich sonst ausbreitet, was sehr unschön anzusehen ist.

Diverse crèmes sollten über Nacht im Kühlschrank fest werden. Sie verlieren ansonsten gerne ihre Form und überfluten den Teller.

Würzen ist nicht so einfach, wie man meinen könnte. Nimmt man zu wenig, schmeckt es nicht … nimmt man zu viel … ist es ungenießbar. Nimmt man nichts … kann der Gast nachwürzen.
Für meine Gäste war es das Beste, selbst zu Pfeffer und Salz zu greifen. Okay! Es blieb ihnen meistens auch nichts anderes übrig!

Es gibt Zutaten, die zwar im Rezept stehen, aber wenn an sie vergisst … fällt es keinem auf. Also! Manche Rezepte haben definitiv zu viele Zutaten auf ihrer Liste.
Es ist nur ärgerlich, wenn man sie zuvor gepellt, geschnitten, gewürfelt oder sonst wie vorbereitet hat.

Vorbereitete Dekorationen sollte man auch verwenden. Sie lassen viele Gerichte besser aussehen.

Wie der Boden einer Tarte aussieht … egal … was zählt ist der Belag!

Fazit!
Nicht umsonst ist Koch/Köchin ein Beruf mit dreijähriger Ausbildung.

Ein Bocuse wird geboren, zu Bocuse kann man nicht werden.






kelef am 26.Mär 15  |  Permalink
sie haben sich jedenfalls sehr tapfer geschlagen. und einige gerichte sind doch sehr wohl gelungen!

natürlich ist das kochen nicht nur ein frage von lernen, sondern auch von übung und, wie das singen, eine frage von begabung. es gibt leute, die kochen unheimlich gerne, und was auf den teller kommt kann keiner essen - ausser ihnen selber, aber die müssen ja ...

zudem ist es für einen nicht-fleischesser sicherlich sehr schwierig, fleisch zuzubereiten, weil das, was fleischesser schon an der haptik der ware und der optik während des zubereitungsprozesses erkennen können, einem nicht-fleischesser naturgemäss nicht gegeben sein kann.

insofern: hut ab. und auf jeden fall haben sie den lesern ihrer berichte einige sehr vergnügliche stunden bereitet, und zumindest was mich betrifft ohne jede schadenfreude.

und wann verraten sie, worum es bei der ganzen sache eigentlich gegangen ist?