Sonntag, 19. Oktober 2014
Filet de porc aux champignones
Nachdem der Freitag wie erwartet verlief, bin ich müde.
Dabei hätte alles so schön sein können, wenn diese Wette nicht wäre.
Ein freier Tag, ein langes Wochenende… das war einmal, bevor ich gewettet habe. Aber es kommen auch wieder bessere Zeiten….

Gehen wir zuerst in den Feinkostladen. Es war noch früh am Tag und die Dienstboten der Oberschicht wuselten durch den Laden.
Okay! Es soll ja Damen geben, die um sechs Uhr früh noch im Bett liegen und ihren Schönheitsschlaf halten. Ich gehöre definitiv nicht dazu. Ich gehe einkaufen….

Maître Gayet, den immer noch das schlechte Gewissen plagt, hatte mir zwei Schweinefilets reserviert. Mehr Versuche würden ab sofort nicht mehr genehmigt. Nach sechs Monaten müsse ich es bereits im zweiten Anlauf schaffen.
Mit einem Hauch von Fett würde es sicherlich gelingen….
Tja! Dieser Hauch von Fett….

Mein escalope viennoise wurde gelobt. Auch das Aussehen des Törtchens. Törtchen mit Rettungsring hatten sie noch nicht gesehen. Den GAU hätten alle gerne gesehen.
Das glaube ich sofort!

Zuhause ließ ich es ruhig angehen. Cappuccino musste sein, schließlich war es noch früh am Tag.





Ich hatte Zeit, viel Zeit. Es wäre doch schön, endlich pünktlich zu servieren. Darum machte ich mich bereits am Vormittag an die Zubereitung der éclairs.

Zuerst kommen wir zur Definition Brandmasse (manchmal auch Brandteig genannt). Man vergesse alles, was man bisher darüber gehört oder gelesen hat.

Bei Brandmasse handelt es sich – wie der Name schon sagt – um eine undefinierbare Masse von dunkelbrauner bis schwarzer Farbe, die mit einem Topf eine untrennbare Verbindung eingegangen ist.

Ich kann diese Definition nur bestätigen. Ich habe es dreimal probiert und immer hat es bestens funktioniert.
Brandmasse gleich Brandteig gleich fliegende Untertasse in Form eines Topfes ohne Deckel mit undefinierbarer Masse bestückt.

Ich kann jetzt das Versprechen der Firma XXX nur unterstreichen: Die Töpfe halten viel aus… sehr viel.
Den Härtetest fliegen und landen haben sie mit Bravour bestanden.
Ob sich die Brandmasse allerdings jemals wieder vom Topf trennen wird…? Näheres über diesen Härtetest erfahrt ihr in Kürze.

Inzwischen war es nicht mehr früh am Tag, mehr so kurz vor Mittag. Ich hatte mir eine etwas längere Pause gegönnt, denn der Rauch hatte meine Lunge sehr strapaziert.

Oui! Ich brauche schon wieder einen neuen Rauchmelder. Diese Dinger sind aber auch sowas von empfindlich….

Ich wollte allerdings nicht kampflos untergehen und wagte einen erneuten Versuch.
Ich hatte mir gedacht, dass nicht nur Speck- und Zwiebelwürfel gerne wellnessen… rohe éclairs sicherlich auch.
So kam ich dann auf eine, zugegeben, etwas seltsame Idee.
Ein tiefer Seufzer geht durch die Menge… ich weiß… aber man darf doch kreativ sein.
Ich erwärmte Wasser, Butter und Zucker. Rührte mit dem Handmixer das Mehl unter, wurde von herumfliegenden Teigklümpchen beschossen, nahm die Masse aus dem Topf und stellte sie in die Mikrowelle.
Das war keine gute Idee…. Schon mal explodierten Teig gesehen? Schon mal eine Mikrowelle mit explodiertem Teig gesehen?
Schon mal eine Mary gesehen, die eine Mikrowelle mit explodiertem Teig sieht? Non? Glaubt mir, es ist besser so….
Aber einen Versuch war’s wert!
Kommen wir zu Versuch Nummer vier. Diesmal ohne Mikrowelle.
Der Teig sah noch gut aus,





bis ich die beiden Eier unterrührte. Irgendetwas ist dann passiert….
Der Teig sah seltsam aus, erinnerte mich irgendwie an die geronnene sauce hollandaise…
Okay! Er sah nicht seidig glatt aus!
Dass ihr aber auch immer alles so genau wissen wollt….

Wenn ich nicht ohne éclairs dastehen wollte, musste ich mich wohl oder übel in Versuch Nummer fünf stürzen.
Alles lief wie gehabt, nur ließ ich den Teig diesmal etwas abkühlen. Die Eier wollten sich nicht mit dem Teig verbinden. Sie waren extrem bockig. Die Küchenmaschine hatte so ihre Probleme mit dem Teig.
Irgendwann hatte die Maschine gewonnen. Der Teig war fertig. Seidig glatt sieht allerdings nichts so aus….
Ich füllte den Teig in die Spritze und setzte die Tülle auf. Die kleinen Rohlinge sahen putzig aus.





Sie sahen auch noch putzig aus, als sie aus dem Ofen kamen…





Da ich zu viel Teig hatte, setzte ich noch ein paar kleine Häufchen aufs Blech.





Die sahen auch putzig aus, als sie aus dem Ofen kamen.





Allerdings waren alle etwas klein geraten. Hatte sich diesmal der Teig im Backofen nicht vermehrt?
Nun ja! Die éclairs, die ich kenne, sind unwesentlich größer….
Wie ich diese Winzlinge noch füllen sollte… aucune idée.

Inzwischen war es höchste Zeit, mich dem Filet zu widmen. Es sollte ganz einfach sein, wenn man meiner Freundin Sandrine Glauben schenken darf.
Es gab keine Zwiebeln, kein Gemüse, nur Champignons.
Die waren schnell geschnitten. Wenn der Rest ebenso einfach war….

Ihr lacht schon wieder. Oui! Es war nicht einfach! Einfach war bei mir mal wieder gleichbedeutend mit: geht sicher schief.
Vielleicht wäre es besser, dieses Wort aus meinem Sprachgebrauch zu verbannen.

Ich gab einen Hauch Fett in die Pfanne, wartete, bis der Thermostat im grünen Bereich war und gab das Filet hinein. Nun muss man eigentlich warten, bis sich das Fleisch leicht vom Topfboden löst, um es dann zu wenden.
Okay! Das Filet wollte sich nicht lösen und so kam es, dass Teile des Filets am Topfboden klebten, während ich den Rest wendete.
Sah nicht gut aus….
Das Filet musste nochmal gewendet werden. Da ich diesen faux pas nicht nochmal begehen wollte, wartete ich vielleicht diesen klitzekleinen Augenblick zu lange.
Ihr wisst schon, dieser klitzekleine Moment, in dem sich das Fleisch von leicht gebräunt, in eine Koksähnliche Masse verwandelt.

Diesmal konnte der Rauchmelder seine Schadenfreude nicht kundtun. Er hatte sein Leben bereits ausgehaucht.

Versuch Nummer eins ging also voll daneben. Die Pfanne landete nicht im Garten. Sie bekam eine Dusche im Spülbecken, was zuerst mal für eine neue Rauchschwade sorgte.

Einfach! Ich werde ab sofort dieses blöde Wort nie wieder aussprechen oder niederschreiben.

Okay! Versuch Nummer zwei. Wenn ich jetzt nicht aufpasste, würde es kein Filet geben. Wenn meine Gäste Glück hatten, würden sie sich mit Champignons begnügen müssen. Wenn nicht….

Das Dessert war bereits misslungen. Aber der Pizzaservice würde mich nicht im Stich lassen….

Pfanne erwärmen, ein Hauch von Fett, grüner Bereich, Filet in die Pfanne geben und hoffen.
Filet immer wieder sanft hin und her bewegen, bis es sich freiwillig vom Boden löste. Seite eins war geschafft. Wieder hin und her rollen, Finger verbrennen, weiterrollen. Seite zwei war fertig.
Ich beschloss, dass das Filet jetzt an den wichtigsten Stellen gebräunt war. Rundherum bräunen, bedeutete weitere Verbrennungen meinerseits und eventuelle Brandschäden am Filet.

Filet aus der Pfanne nehmen und in Alufolie wickeln. Tja! Ich benutze keine Alufolie und bedeckte deshalb das Filet mit einer Schüssel.

Champignons braten. Julia sagt, immer nur ein paar Champignons braten, denn sie wollen kein Gedränge in der Pfanne.
So kam es, dass mein Butterverbrauch enorm anstieg. Champignons saugen sich ruck zuck mit Butter voll.





Nachdem ich drei Ladungen angebraten hatte, gab ich den Wein hinzu und rührte. Der Dampf benebelte mein Hirn. Ich rührte weiter. Gab crème fraîche hinzu und rührte. Gab Bouillon hinzu und rührte weiter.





Dann durfte das Filet in die Pfanne. Deckel drauf und endlich einen Cappuccino.

Ihr wundert Euch sicherlich, dass meine Gäste noch nicht eingetroffen waren. Das Filet war in der Pfanne und noch kein Gast in Sicht.
Tja! Es war kurz vor 18 Uhr. Ich lag sehr gut in der Zeit. Schon wieder ein Wunder!

Nach meinem zweiten Cappuccino läutete es. Ich traute meinen Augen nicht.
Da standen meine Gäste. Ihr glaubt nicht, was sie trugen! Helme!
Sie hatten meinen Beitrag gelesen und sich einen Spaß daraus gemacht, sich gegen fliegende Töpfe und Pfannen zu schützen.
Nachdem sie sich mehrmals erkundigt hatten, ob man denn im Haus von den fliegenden Teilen sicher sei, führte ich sie in den Salon.
Dort packten sie so allerhand Medikamente aus. Gegen Völlegefühl, Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen etc.
Sie konnten der Versuchung einfach nicht wiederstehen.
Benoit drückte mir noch einen Zettel in die Hand, auf dem stand: Im Notfall bitte benachrichtigen….
Ich musste lachen. Die beiden sind so herrlich verrückt….
Nach diesen Späßen erfreute Baron de Rothschild ihren Gaumen und ich ging zurück in meine Küche, wo das Nudelwasser bereits wartete.

Zehn Minuten später war es soweit. Ich nahm das Filet aus der sauce und richtete alles auf einem Teller an.
Noch schnell das obligatorische Foto und meine Gäste konnten zu Tisch kommen.





Mit nur 15 Minuten Verspätung ging‘s los. Nun ja! Das ist doch nicht viel.
Es kommt doch nie vor, dass man als Gast sofort an den gedeckten Tisch geführt wird und sogleich mit dem Essen beginnen kann.
N'est-ce pas ?

Okay! Es sei denn, man ist mein Gast und kommt zwei Stunden zu spät….

Kommen wir zur Bewertung. Benoit fand das Filet zart und saftig. Die Champignons waren buttrig und die Nudeln bissfest. Den Geschmack der sauce fand er umwerfend. Auch wenn etwas Pfeffer fehlte… er war begeistert.
Ophelie war das Fielt etwas zu durch und die Champignons etwas zu buttrig. Die sauce war wundervoll und die Nudeln wie sie sie mag. Allerdings fehlte auch ihr etwas Pfeffer. Nachdem sie nachgewürzt hatte, fand sie das Filet delikat.

Okay! Da war sie wieder, die Sache mit dem Bauchgefühl. Es war wieder mal so ein Tag, an dem mein Bauch vergessen hatte, mit mir zu kommunizieren. Tja! Mein Kopf war auch nicht auf Gespräche aus und so kam es, dass ich das würzen mal wieder vergessen hatte.
Was soll’s!

Ich hatte mir während des Essens überlegt, was ich zum Dessert servieren solle. Zum Glück gibt es Eiscreme!
Zwei Kugeln auf den Teller, Sahne dazu, Minze und Johannisbeeren als Deko und mit Puderzucker eingeschneite Mini éclairs.
Letztere hatte ich vorher probiert. Sie schmeckten süß und waren knackig.





Eine Alternative waren die Miniwindbeutel. Mit Puderzucker eingeschneit sahen sie gut aus. Mit Deko noch besser.





Meine Gäste bestaunten ihre Teller. Ophelie meinte, sie habe éclairs etwas anders aussehend in Erinnerung. Mit Schokoladenüberzug und Sahnefüllung.
Das ist ja alles schön und gut. Aber man kann doch nicht alles haben. Schokoladenüberzug und Sahnefüllung! Unter einem Schokoüberzug hätte man die winzigen Dinger nicht mehr gesehen und Sahnefüllung – wohin damit?

Benoit meinte, die éclairs wären geschmacklich gut aber etwas zu knackig. Die kleinen „Knödelchen“ wären luftiger.
Also! Éclair ist das französische Wort für Blitz. Schon mal einen luftigen Blitz gesehen? Die sind nun mal fester.
Und die Knödelchen waren Windbeutel und Windbeutel sind nun mal luftig.
Es kommt immer darauf an, aus welcher Perspektive man etwas betrachtet.

Nun ist dieser Event auch vorbei. Meine Gäste haben ihn unbeschadet überstanden. Ihre Helme kamen nicht zum Einsatz. Die Medikamente überließen sie mir für den Notfall. Es kämen ja noch einige Events und mit ihnen einige Gäste. Man könne schließlich nie wissen….





Jetzt sind es noch 22 Events. Wenn ich jemals gehofft hatte, dass es irgendwann leichter werden würde, so muss ich sagen, dass ich diese Hoffnung endgültig begraben habe.

Die Töpfe mit der Brandmasse stehen in einem großen Bottich im Garten und Mary hofft, dass die Masse aufweicht… wenigstens ein bisschen….
Warten wir’s ab.





Freitag, 17. Oktober 2014
Bauchgefühl
Oui, er ist da, der neue Auftrag. In gewisser Weise bin ich erfreut.

Filet de porc aux champignons et le dessert éclairs.
ÉCLAIRS ! Ha !

Ich habe bereits Monsieur Internet um Rat gefragt. Er schickte mir Bilder.
Okay! Ich weiß wie éclairs aussehen. Aber wie werden sie hergestellt?
Nochmal nachgefragt. Er verwies mich an Wikipedia. Und da stand: Bei einem éclair handelt es sich um ein längliches, glasiertes und gefülltes Gebäck aus Brandmasse.

BRANDMASSE! Ha! Ich kann es nicht fassen. Brandmasse!

Das wird lustig. Non! Ich bin nicht dämlich. Es würde mir sehr gefallen, wenn es wirkliche Brandmasse wäre, aber ich habe mich kundig gemacht.
Man nennt die Brandmasse auch Brandteig. Ich frage mich, ob Chloé sich etwas dabei gedacht hat. Aber da wäre wieder die Sache mit ihrer Unkenntnis, was kochen und backen betrifft.

Aber ich kann jetzt schon sagen, wenn dieser Teig daneben geht, dann hat er seinen Namen verdient.

Ich dachte immer, Kuchenteig wird in der Küchenmaschine hergestellt. Aber auf dem Herd? Im Topf? Auf heißer Kochplatte?
Das kann ja nicht gut gehen!

So lange rühren, bis sich der Teig vom Topfboden gelöst hat und glatt wird. HA! Wie soll sich etwas lösen, das sich festgebrannt hat?
Also, in meinem Topf festgebrannt ist! Ich habe mir bereits ein Video angesehen.
Das sieht ja immer also so simple aus, aber wenn ich das gesehene umsetze… mon Dieu!

Mein coiffeur hat mit gestern erzählt, dass er seine Leidenschaft fürs Kochen entdeckt hat.
Ich war schockiert! Wie kann ein junger Mensch seine Leidenschaft fürs shoppen plötzlich gegen den Kochlöffel eintauschen?
Ich mache mir ernsthaft Sorgen!

Er zaubert Gerichte, die einem in Erstaunen versetzen. Ohne Kochbuch!
Er kocht nur aus dem Gedächtnis. Er schaut anderen beim Kochen zu und kocht die Gerichte nach.
Würzt nach Gefühl. Gefühl! Beim Würzen! Gefühl!

André meinte, ich würde zu oft meinen Kopf einsetzen. Zum Kochen gehört Liebe. Bauchgefühl!

Okay! Ich hasse kochen. Wie soll da ein liebevolles Gefühl für Gewürze entstehen?
Vielleicht verstehe ich aber auch meinen Bauch nicht. Ich höre ihn immer sagen: mehr Pfeffer!
Okay! Manchmal vergisst er auch, mit mir zu kommunizieren. Das sind dann die Tage, an denen ich gar nicht würze.

Jetzt warten wir den morgigen Event ab. Vielleicht kommunizieren dann Bauch und Kopf miteinander und die Würzmischung stimmt.
Wenn nicht… meine Gäste sind doch auf der Suche nach Gefahr…!





Donnerstag, 16. Oktober 2014
Auf der Suche nach Gefahr
Schon wieder Mittwoch!

Langsam beschleicht mich das Gefühl, dass sich meine Gäste die Klinke in die Hand geben. So schnell gehen die Wochen ins Land.

Heute wieder ein paar neue Termine vereinbart. Es gibt noch sechs freie Termine, dann ist meine Gästeliste voll.

Mary konnte ich noch immer nicht überzeugen. Sie hat sich mal wieder etwas Bedenkzeit erbeten. Okay! Ich verstehe sie. Ich würde auch erst mal alle für und wider abwägen, bevor ich mich zu einer Einladung bei mir entschließen würde.

Meine nächsten Gäste kommen gerne. Sagen sie zumindest. Okay! Glauben wir ihnen….

Benoit, 57 Jahre, Makler, Speedbootfahrer, Fallschirmspringer und Wingsuitflieger. Immer hart am Limit. Immer auf der Suche nach der Gefahr.
Etliche Frakturen und eine lebensgefährliche Verletzung, samt Koma, hinter sich gebracht.

Seine Frau Ophelie, Architektin, einziges Hobby Freeclimbing. Nicht immer auf der Suche nach Gefahr. Trotzdem einige Abstürze erlebt und sich dabei mehrere Frakturen zugezogen.

Okay! Jetzt, da ich das niederschreibe, kommt mir der Gedanke… auf der Suche nach Gefahr… mehr als eine Magenverstimmung, Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen, okay – Durchfall… können sie sich bei mir doch nicht holen.
Meine Kochkünste führen weder zu Frakturen noch zu sonstigen lebensbedrohenden Blessuren.

Okay! Ich revidiere meine Aussage. Ich vergaß die fliegenden Töpfe und Pfannen….

Okay! Aber wer läuft schon freiwillig in die Flugbahn einer Pfanne?





Sonntag, 12. Oktober 2014
Escalope viennoise
Erstmal muss ich mich für Eure Hilfe bedanken. Sie hat mich vor größerem Chaos bewahrt.

Allerdings muss ich sagen, als ich las, dass es diesmal nichts wird mit Wellness, sank meine Hoffnung auf ein nicht angekokeltes escalope viennoise auf null.
Das hieß, wieder Fettspritzer und Brandgeruch.

Oh! Oooh! Weinen!





Aber gehen wir erst mal in den Feinkostladen. Dort herrschte diesmal Ruhe.
Okay! Ich war auch zwei Stunden früher dort. Das hat mich vielleicht vor neuen Aufdringlichkeiten bewahrt.

Maître Gayet konnte sich mal wieder einen bissigen Kommentar nicht verkneifen. Ein ganzer Stapel escalope de veau – pardon – Kalbsschnitzel, lag vor ihm.
„Ist die Menge ausreichend?“, fragte er mich.
Ha ha!
Die Damenwelt war mit Kommentaren zu meiner Kochkunst äußerst zurückhaltend. Sie wurden vielmehr von der Frage geplagt, wer denn mein nächster Gast sei. Roberto… und dann…?

Sans commentaire!

Ich muss sagen, so wenige Zutaten habe ich schon lange nicht mehr eingekauft.
Ich würde gerne sagen, dass Chloé sich etwas Böses dabei gedacht hat, als sie mir diese Aufgabe gestellt hat. Dass es vielleicht sehr viel Arbeit ist, ein Wiener Schnitzel zu braten.
Aber leider weiß ich genau, sie hat keine Ahnung, wie viel oder wie wenig Arbeit es ist.
Sie kann auch nicht kochen. Woher sollte sie es wissen?





Okay! Zuhause machte ich mich zuerst an die Zubereitung der Vanilletorte. Wieder einen Teig rühren. Wieder wurde aus Eiern und Zucker eine schaumige Masse. Die Mandeln sollten untergehoben werden.
Okay! Das Unterheben über wir noch ein bisschen. Sagen wir mal so – der Teig war nicht mehr schaumig und locker.
ABER! Diesmal war ich schlauer. Man lernt schließlich immer dazu.
OUI! Sogar ich!

Ich gab den Teig, den ich wieder mal runtergerechnet hatte auf vier Portionen, in eine kleine Backform.
Ich war wieder mal erstaunt, was meine Küche für Schätze birgt. Nicht nur der Bestand an Koch Utensilien ist phänomenal. Auch die Utensilien, die man fürs Backen braucht, sind in großer Menge vorhanden.
Ich muss jetzt aber ehrlich sagen, ich weiß bei den meisten Sachen gar nicht, wofür man sie benötigt.
Es wäre sicherlich lustig, Monsieur Internet zu fragen. Der Ärmste, der würde vollends an mir verzweifeln.

Schon wieder abgeschweift. Also! Während der Teig im Ofen vor sich hin backte, zupfte ich Johannisbeeren und traf Vorbereitungen für Vanillecreme und Gelee.
Der Pieper meinte, der Teig wäre jetzt ausgebacken und wolle aus dem Ofen. Aber im Rezept stand, man erst solle den Drucktest machen.
Okay! Fragen wir Monsieur Internet. Er war mal wieder mies drauf und schickte mir Angebote über Drucktests für Wasser- und Ölleitungen.
Okay! Vielleicht wieder die falsche Frage gestellt. Neue Frage: Drucktest Kuchen… siehe da… geht doch!
Mit dem Finger auf den Kuchen drücken. Aha! Jetzt soll ich mich auch noch freiwillig die Finger verbrennen. Also, ich bin nicht dämlich! Mach ich nicht.
Stäbchentest! Das las sich doch schon viel besser. Wäre zwar nicht für meinen Kuchen geeignet, aber mir egal!
Wenn das Stäbchen sauber bleibt, ist der Kuchen gut… stand da!
Mein Stäbchen blieb sauber. Leider hatte die Unterhaltung mit Monsieur Internet und die anschließende Suche nach einem Stäbchen etwas mehr Zeit beansprucht und der Kuchen war über gut.
Nun ja! Er war nicht mehr weich und watteähnlich. Mehr, na ja, knusprig. Wenn man nicht weiß wie er schmecken muss, dann könnte man meinen, er müsse knusprig sein.
Allerdings gestaltete sich das Ausstechen der Kreise etwas schwierig.
Knusprig gleich bockig. Am Ende hatten sich zwei Kreise entschlossen, nicht zu zerbrechen. Der Rest, na ja!





Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, diesmal die Eier höchstpersönlich zu trennen. Eigelb und Eiweiß zu scheiden.
Das kam allerdings einer Zwangsscheidung gleich. Die wollten partout nicht getrennt werden. Lieber gingen sie zusammen in den Tod.
Das bedeutete mal wieder Rühreier. Mary kann auch bockig sein. Anstatt Kuchen zu backen, gibt es Rührei.
Da gibt es zwei französische Bulldoggen, die lieben Rührei. Und Mary liebt beide… Rührei und Bulldoggen.
Backe Kuchen wer kann und will….

Okay! Ich muss mir dieses ewige abschweifen abgewöhnen.

Ich griff dann wieder auf die geschiedenen Eier im Glas zurück.
Da ich lernfähig bin, musste ich diesmal nicht nach jedem Gebrauch die Maschine reinigen. Und Schneebesen habe ich auch gekauft….
Eischnee geschlagen, Eier und Zucker schaumig geschlagen… Ups! Vergessen Vanille in Sahne zu kochen.
Und dann kam, was kommen musste. Die Sahne kochte über, brannte sich auf dem Kochfeld ein und stank bestialisch. Grrr!
Nun ja! Es hätte eine kleine Ewigkeit gedauert, bis die Sahne wieder abgekühlt wäre….
Greifen wir auf die Vanillesahne aus dem Feinkostladen zurück. (Tja! Aus Schaden wird man klug und die kluge Hausfrau plant im Voraus!)
Hört auf zu lachen. Ich nehme die kluge Hausfrau sofort wieder zurück.
Also, auf ein Neues! Aus Schaden wird man klug und plant eventuell auftretende Missgeschicke ein. Sprich, man sorgt vor.
Besser? Non? Okay! Ersetzen wir eventuell durch sicher.
Jetzt zufrieden? Oui? Merci!

Ich sagte doch bereits mehrfach, dieser Feinkostladen ist wunderbar. Jetzt füge ich hinzu: Wie für mich gemacht.
Böse Zungen würden jetzt sagen, da wird der Faulheit Tür und Tor geöffnet.
Ich sage, dass man dort Leute, die keine klugen Hausfrauen sind und trotzdem sicher auftretenden Missgeschicken vorbeugen wollen, für alle Notsituationen mit den nötigen Kleinigkeiten versorgt.

Ich schlug Sahne und dann hob ich eins nach dem anderen unter.
Okay! Das Unterheben üben wir auch noch ein bisschen. Locker, luftig, leicht und cremig sieht anders aus.
Aber wenn man nicht weiß wie es aussehen muss….
Knuspriger Mandelkuchen mit Vanillepaste.
Ich stellte die halbfertigen Törtchen in den Kühlschrank. Die „Creme“ musste fest werden, bevor die Johannisbeeren aufgelegt werden konnten.

Jetzt hatte ich noch Zeit, bevor ich mich an das Schnitzel wagen musste.

OUI! ICH HATTE NOCH ZEIT!
Sage nochmal jemand, es gäbe keine Wunder.
Da meine künstlerischen Missgeschicke sonst immer von passender Musik unterlegt werden, wartete ich diesmal auf das Halleluja von Händel.





Stattdessen erklang Nessun dorma. Keiner schlafe!
Ich wollte nicht schlafen – ich wollte nur einen Cappuccino trinken.
Jetzt traut mir nicht mal mehr die Musik….

Okay! Zwei Cappuccino später setzte ich Johannisbeeren auf die creme und kochte Gelee.
Im Rezept stand, man solle das Gelee kochen und dann fünf Minuten abkühlen lassen. Erst dann dürfe es auf die Torte.
Nun ja! Es war das erste Mal, dass ich Gelee kochte. Aber warum erwähne ich das? Das konntet Ihr euch ja wohl denken.
Es fing alles so vielversprechend an. Schön rot und glänzend…. Es sprudelte und ich nahm es vom Herd. Noch war die Welt des Törtchens in Ordnung.
Fünf Minuten später füllte ich die Förmchen bis zum Rand mit Gelee. Es sah immer noch gut aus.
Der Kühlschrank würde es schon fest werden lassen. Nun ja! Zwei Wunder an einem Tag? War das nicht etwas zu viel verlangt?

Ich lag immer noch gut in der Zeit. Ich gab Semmelbrösel, Ei und Mehl auf Teller und plättete ein paar Schnitzel. Man weiß ja nie….

Okay! Jetzt kann ich es Euch verraten. Wiener Schnitzel war von Anfang an mein Bauchwehgericht.
Ich hatte schon gehört, dass es eine Kunst sei, das Schnitzel so zu braten, dass die Panade dran blieb und die auch noch Wellen schlug.
Kunst! Und das bei meinem Talent!

Okay! Der Auftrag kam und ich werde mein Möglichstes tun.
Die Pfanne erwärmen, einen Hauch von Fett hineingeben, das Schnitzel einmehlen, eineien und einbröseln.
Ihr wisst ja, dass ich glitschige Sachen nicht mag. Das eingemehlte Schnitzel wurde in das Ei gelegt und gewendet. Ich nahm es aus dem Eierteller und wollte es in die Brösel legen.
Tja! Es war so glitschig und naja – so eklig! Es rutschte mir aus den Fingern und plumpste in die Eimasse. Die spritzte in alle Himmelsrichtungen und lief langsam und gemütlich an Wand, Fenster und Schrank herunter.
Oooh! Grrr!

Als wenn das noch nicht ausreichend wäre, NON! Der Hauch von Fett wollte mir unbedingt beweisen, dass auch er sich überhitzen und einen bestialischen Gestank verbreiten kann. Nicht genug damit. Kleine Rauchwölkchen stiegen Richtung Decke und es geschah, was schon lange nicht mehr geschehen war.
Richtig! Der Rauchmelder schrillte los und als ob das nicht genug wäre… aus dem Lautsprecher klang der Trauermarsch von Frédéric Chopin.
Hohn und Spott, aber kein Halleluja! Mir wurde bewusst, dass auch meine Musik ins feindliche Lager gewechselt war.
Grrr!





Muss ich noch erzählen, dass ich jetzt einen neuen Rauchmelder brauche?

Ja, die Pfanne habe ich wieder aus dem Garten geholt.
Und dabei lief ich meinem Gast direkt in die Arme.
Lachend fragte er, ob er das Haus ohne Sauerstoffmaske betreten könne. Wenn man die Pfanne betrachtete, könne man sich solch einer Frage kaum erwehren.
Ha ha ha!
Ich führte ihn in den Salon und stellte ihm Baron de Rothschild zur Seite. Er nahm sein iPad aus der Tasche und meinte, er würde sich die Zeit mit lesen vertreiben, Musik hören und der Dinge harren, die da kommen würden. Wann auch immer….

Ach, er kann so charmant sein. Auch wenn er manchmal seine Allüren hat, ich mag ihn.

Der Brandgeruch hatte sich fast verzogen. Der Hightech Dunstabzug ist sein Geld wert.
Neuer Versuch! Eier, Semmelbrösel und Mehl!

„Sie haben eine neue E-Mail“
Ich hatte eine Nachricht erwartet und das iPad griffbereit. Statt der erwarteten Nachricht nahte Hilfe.
Sahne im Ei! Okay! Ich rührte Sahne unter die Eimasse.
Erwärmte die nächste Pfanne und war fest überzeugt, alsbald einen Hauch von Fett in die Pfanne zu geben.
Tja! Wer lesen kann wird so mancher Hoffnung beraubt.
Da stand doch wirklich und wahrhaftig: Nix mit wellnessen. Das Schnitzel muss im heißen Fett schwimmend ausgebacken werden.
Oh! Weinen! Fettspritzer und … oooh weinen!





Okay! Jetzt suchte ich mir meine Musik aus.
Auf in den Kampf! (Ihr wisst schon, aus Bizets Carmen)

Nun ja! Das Fett spritzte, das Schnitzel briet und das Fett spritzte und naja, ruckzuck war es verkokelt. Lacht nicht! Heißes Fett ist schmerzhaft! Und die Tausendstelsekunde zwischen – naja, ist noch okay und oooh angekokelt, ist viel zu kurz.
Zu allem Elend verbrannte ich mir mal wieder die Finger und nenne jetzt eine weitere Blase mein eigen.
Nächster Versuch! Neues Schnitzel, wieder einmehlen, eineien und einbröseln. UND würzen!
Uff! Jetzt muss ich fast schon sagen, glücklicherweise sind die ersten Versuche missglückt. Es hätte wieder mal etwas Ungewürztes gegeben.
Jetzt konnte ich nur noch hoffen, dass ich nicht wieder zu viel Pfeffer erwischt hatte.

Neue Pfanne, neues Fett, viel Fett. Aber ich bin lernfähig! Auch bei heißem Fett!
Als sich die ersten Blasen bildeten, verringerte ich die Temperatur und hoffte das Beste. Es zischte und spritzte, als ich das Schnitzel in die Pfanne legte.
Ich bewegte das Schnitzel in der Pfanne. Es sollte im heißen Fett schwimmen.
Das Fett schwappte über das Schnitzel und mich beschlich die Hoffnung, dass es dem Schnitzel nicht schaden würde.





Ich wendete das Fleisch und war erstaunt, wie gut es aussah. Braun, wie ein Wiener Schnitzel aussehen sollte.





Meine Hoffnung galt jetzt der zweiten Seite. Alles, nur nicht an- oder gar verkokeln. Und siehe da, geschafft.
Okay! Seite zwei stand Seite eins in Sachen Bräune etwas nach, aber sie würde auf dem Teller liegen und die schöne Seite, die wunderbar gebräunte, würde nach oben zeigen.

Ich mischte noch schnell den Salat, schnitt ein paar Scheiben Limone und legte das Baguette in den Korb.
Anrichten – fertig! Roberto konnte zu Tisch kommen.
Ich machte noch schnell das obligatorische Foto und es konnte losgehen.





Er war überrascht, als er das Schnitzel sah. Befand, dass es gut aussah und hoffte wohl, dass es so auch schmecken würde.
Oui! Es schmeckte. Zart und saftig und… etwas pfeffrig, aber sonst – wunderbar. Er sagte, er hätte schon lange kein so gutes Wiener Schnitzel gegessen.

WOW! Na ja! Es heißt ja, Schwimmen tut gut. Aber dass es auch Schnitzeln gut tut?!
Egal! Mein Bauchwehgericht habe ich gut hingekriegt.

Kommen wir zum Dessert. Erinnert Ihr euch noch an meine Hoffnung auf ein zweites Wunder?
Nun ja! Ich schlug Sahne und ehe ich mich versah, hatte ich eine Butterähnliche Masse in der Schüssel. Ups!
Da war wohl etwas schief gelaufen oder besser gesagt, zu lange gelaufen.
Okay! Ich hatte inzwischen die Raspel für die Deko geschabt. Es hat etwas länger gedauert, da sich die Schokolade partout nicht in schöne Raspel verwandeln wollte. Es waren eher kleine Schokobalken.
Woher sollte ich wissen, dass Sahne nicht lange braucht, bis sie steif wird…. Die Maschine wusste es auch nicht und rührte und rührte….

Neuer Versuch! Diesmal bewachte ich die Schüssel und deren Inhalt. Es kann sein, dass ich jetzt übervorsichtig war oder etwas mit der Sahne nicht….
Naja! Ich füllte die Sahne in die Spritze und spritzte einen Klecks auf die Törtchen.
Dekorierte mit Schokoladebalken und Minze und entfernte die Metallringe.
So sehr ich auch auf ein zweites Wunder gehofft hatte, es war nicht angekommen. Konnte ich auf den ersten Blick sehen.
Die Törtchen bekamen eine winzige Wölbung. Ich ahnte fürchterliches.
Schnell ein Foto und dann serviert.





Wie man auf dem Foto sehen kann, hat das Törtchen einen kleinen Rettungsring angelegt. Aber der nutzte ihm nichts. Gaaanz langsam, fast in Zeitlupe, beulte es sich immer stärker, um dann, mit einem Blubb, auf dem Teller zu landen.
Creme, Johannisbeeren und Gelee bildeten einen rot-weißen See. Gekrönt von Sahne, Schokobalken und Minze.
Dass die Sahne nicht steif war, spielte jetzt auch keine Rolle mehr.

Roberto nahm‘s mit Humor. Er meinte, sooo hätte das nicht mal ein Sternekoch hingekriegt.
Eine etwas außergewöhnliche Art der Präsentation, aber der Geschmack wäre super.

Im Nachhinein sage ich mir, dass ich ein Foto von diesem GAU hätte machen müssen. Aber ich war so schockiert, dass ich nicht daran gedacht habe.

Roberto war begeistert, dass ich diese Wette eingegangen bin. Er kann es kaum erwarten, zu erfahren, worum wir gewettet haben.
Dass es dabei nicht um Geld geht, war ihm von Anfang an klar.
Es würde einem von uns sehr wehtun.
Ich musste ihm versprechen, die Sache bis zum Ende durchzustehen.

Jetzt ist der Abend vorüber. Ich habe auch diesen Event überstanden. Es geschah ein Wunder und ein zweites blieb aus.
Okay! Man kann nicht alles haben.

Jetzt sind es noch 23 Events. Ich bin nicht mehr der untalentierte Anfänger, sondern nur noch untalentiert.
Kochen wird nie zu meinem Hobby werden und ich werde es nicht vermissen, wenn es eines Tages zu Ende sein wird.
Aber ich werde es durchstehen. Jetzt ist es mehr als eine Wette, jetzt ist es ein Versprechen und ich pflege meine Versprechen einzuhalten. Immer!





Freitag, 10. Oktober 2014
Nicht aus der Tüte
Mein neuer Auftrag

Plat principal - escalope viennoise
Dessert - gâteau à la vanille.

Wiener Schnitzel und als Dessert Vanilletorte.

Oh oh ! Ich ahne schreckliches. Wie stellt man Panade her? Wie bleibt die Panade am Schnitzel? Wie wirft sie Blasen? Wie wird das Schnitzel goldgelb?
Woher soll ich das wissen? Ich werde erst mal Monsieur Internet um Rat fragen.

Vanilletorte! Okay! Das hört sich so banal an. Aber auch hier gibt es so viele verschiedene Arten, wie diese Torten hergestellt werden.
Über das Aussehen und erst recht den Geschmack lässt sich streiten.
Meine Torte soll gut aussehen und schmecken! Aber wie macht man das?

Ich habe bereits Monsieur Internet um ein paar Bilder gebeten. Und er hat mir welche geschickt…

Ganz banale Torten, die nicht nach viel aussehen, aber bestimmt lecker sind. Meisterwerke, die vielleicht nach Tüte schmecken.

Tüte! Heutzutage kommt vieles aus der Tüte. Backmischungen für Brot und Brötchen, Kuchen und Torten, Suppen und Soßen.
Sogar Backmischungen im Glas. Da wird die Backform gleich mitgeliefert.
Na ja! Wem’s schmeckt!
Es gibt sogar Backmischungen für Kinder und Hunde.
Fragt sich nur, wer da backen soll….

Immer mehr Leute kochen und backen nach dem Motto: Deckel auf, heiß Wasser drauf….

Auch wenn ich nicht kochen kann, Tüten kommen mir nicht ins Haus. Zum Glück gibt es den Feinkostladen…. Alles frisch zubereitet….

Ups! Jetzt bin ich aber gewaltig abgeschweift.

Ich werde mich jetzt noch ein bisschen mit Monsieur Internet unterhalten. Mal sehen, was er so im Angebot hat. Wiener Schnitzel, Panade und wie die am Schnitzel bleibt….





Donnerstag, 9. Oktober 2014
Le voilà!
Mittwoch, ein neuer Gast!

Sein Name ist Roberto. Ich würde Euch gerne mehr über ihn erzählen, aber ich denke, dass einige unter Euch sofort wissen würden, um wen es sich handelt.

Belassen wir es bei seinem Vornamen.

Mais oui, Chloé! Le voilà!





Sonntag, 5. Oktober 2014
Paupiette de bœuf
Ich würde Euch gerne mal nur positives berichten. Aber…

Anscheinend hat es sich herum gesprochen, unter den Gemüsen, Mandeln, Nüssen, crèmes und sauces und so allerhand anderem, dass man mich bis zur Weißglut reizen kann, wenn man sich etwas bockig anstellt.

Nun ja! Gehen wir zuerst mal wieder in den Feinkostladen. Zu Maître Gayet und seinen liebenswerten Kolleginnen und Kollegen.

Da stand ich also Freitag, kurz nach Mittag in diesem schönen Laden, der die wunderbarsten Genüsse im Angebot hat. Bewaffnet mit einem langen Einkaufszettel und ohne große Lust, an diesem besagten Nachmittag noch stundenlang in der Küche zu stehen.
Ich ärgerte mich, dass mich eine Kundin unentwegt anglotzte und auch andere ein unverhohlenes Interesse an meiner Person zeigten.
Schließlich platzte die Glotzende mit der Frage heraus, die an diesem Tag anscheinend alle Kunden in dem schnuckligen Laden quälte.

IST SIE DAS?

Nachdem sich alle Augen auf mich gerichtet hatten, musste ich mir eingestehen, dass ich es wohl oder übel war. Was auch immer.
Noch bevor ich mich mit der Frage: „Wer oder was bin ich“, beschäftigen konnte, stürmte die Menge schon auf mich zu und verlangte Autogramme.
AUTOGRAMME! Ich dachte, die spinnen!
Fotos meiner schlimmsten Kreationen sollte ich signieren. Übersetzungen meines Blogs. Ich ahnte schlimmes.

„Je suis désolé“, nuschelte sich Maître Gayet in den Bart. „Es ist mir letzte Woche einfach so rausgerutscht und hat sich dann verselbstständigt.“

Na toll! Jetzt zeigen Japaner zuhause Fotos von verbranntem Ossobuco und der Köchin, die das verbockt hat. Ich hasse diese Wette!

Okay! Dass mein Einkauf dann etwas schweißtreibend war, könnt ihr euch wohl vorstellen.

Mit 90-minütiger Verspätung kam ich nach Hause. Der arme Martin würde erst um Mitternacht dinieren. Ich hatte vorsichtshalber ein paar petit pâtés en croûte gekauft. Ich kann den armen Mann doch nicht hungern lassen.

Ich hatte alles bis ins kleinste geplant. Wann ich was wie machen wollte, machen musste. Und dann 90 Minuten Verspätung!

Ich bestrich und belegte die paupiettes mit allem, was da rein sollte.
Dann wollte ich sie verschnüren, so wie paupiettes eben verschnürt werden. Das sei fast wie Geschenke verpacken und mit Geschenkband zu verzieren, hatte Mary gesagt.
Tja! Aber Geschenke bestehen nicht aus rohem Fleisch und verformen sich nicht. Es war oooh!
In Allemagne werden einfach Nadeln in die paupiette gesteckt. Ha! Nach kurzem Suchen fand ich solche Nadeln in einer Schublade.
Ich wundere mich immer wieder, welch gut ausgestatteten Haushalt ich doch mein eigen nenne. Auch wenn ich von vielen Sachen nicht mal weiß, dass es so etwas gibt, geschweige denn, dass ich sie besitze.

Okay! Wieder abgeschweift. Fleisch mit Nadeln! Nun ja!

Ich schälte Karotten, Porree und Zwiebeln. Ja, sie liefen wieder, die Tränen. Non! Keine Auszeit, kein Cappuccino! Mir lief die Zeit davon und mit verschwommenem Blick zerteilte ich das Gemüse.
Zum Glück stand was von „in grobe Stücke teilen“ im Rezept. Sagen wir mal so, ein paar von den grob zerteilten Stücken musste ich später noch einmal aus der Pfanne holen. Sie waren doch etwas zu grob.
Ich erwärmte die Pfanne, verpasste ihr einen Hauch von Fett und wartete, bis der Audiotherm sagte, es kann losgehen. Tolles Teil! Möchte ich nicht mehr in meiner Küche missen. Zumindest die nächsten 24 Events. Dann betrete ich die Küche nur noch, um mir Cappuccino zu machen.

Es zischte und ich ahnte fürchterliches. Aber nichts dergleichen geschah. Ich sag‘s ja: ein Hauch von Fett.
Ich briet die paupiettes von allen Seiten an. Verbrannte mir dabei mal wieder die Finger. Musste die Paupiettes weiter bewachen und die Blasen schwollen an.
Ich gab das Gemüse zum Fleisch, rührte es fast schwindlig und goss die Bouillon dazu.
Okay! Deckel drauf – aufatmen – Finger unter fließendes Wasser halten. Brandsalbe!
Und einen Cappuccino! Jetzt kam es auf fünf weitere Minuten Verspätung auch nicht mehr an.





Ich begann mit dem Teig der Mandeltorte. Meine Einstellung, was Scheidung bei Eiern betrifft, kennt Ihr inzwischen. Allerdings mussten sich für den Mandelteig zwei Eier trennen.
Okay! Das erste Ei trennte sich bereitwillig. Der Inhalt von Ei Nummer zwei liebte sich noch und plumpste gemeinsam in die Schüssel.
Da ich vergessen hatte, ein weiteres Gefäß für das Eiweiß bereitzustellen, plumpste das Eigemisch in mein Eiweiß. Grrrr!
Nächster Versuch. Ihr wisst ja selbst, wenn es erst mal angefangen hat, mit der Pechsträhne, dann setzt es sich fort und fort. So ungefähr elf Eier lang. Dann hatte ich endlich zwei Eigelbe.
Okay, mit einem klitzekleinen Eiweißanteil. Allerdings nur ein Eiweiß. Aber das würde wohl nicht allzu viel ausmachen. So ein Eiweiß mehr oder weniger….
Ich goss den Teig auf ein Backblech und stellte es in den Ofen. Und schon bahnte sich das erste Unglück an.
Ich hatte das Rezept für die Mandeltorte klein gerechnet. Ihr wisst schon, statt einer Torte für was weiß ich wie viel Personen (12 Stücke), habe ich mal reduziert.
Allerdings habe ich eine klitzekleine Kleinigkeit übersehen oder nicht bedacht. Die winzige Menge Teig brauchte keine 30 Minuten Solarium. Oh non! Nach 20 Minuten roch es etwas angekokelt.
Was ich da aus dem Ofen holte, erinnerte eher an ein angekokeltes Brett, als an einen Mandelkuchen.





Ja! Das üben wir noch ein bisschen. Ich wollte die nächsten Eier aus meinem Einkaufskorb holen, das fiel mein Blick auf eine Schachtel, in der sich je sechs Gläser mit Eiweiß und Eigelb befanden.
Merci! Damit wurde Ihnen ihr faux pas fast verziehen.

Ich sagte ja, Maître Gayet ist ein wunderbarer Mensch. Auch wenn er manchmal zu viel redet….

Der nächste Versuch, einen Mandelteig zu backen, lief dann unproblematisch ab. Er war etwas platt, aber sah gut aus. Fand ich! Ob er allerdings so aussehen sollte – non! Aber wie sollte er aussehen?
Ich stach vier Kreise aus – man kann ja nicht wissen, was noch so alles passiert….

Dann wandte ich mich wieder dem Rotkohl zu. Ich hatte bereits angefangen ihn zu bearbeiten, als es zu diesem kleinen Missgeschick mit dem Mandelteig gekommen war.
Ich will euch den Anfang nicht verschweigen. Kohl ist, wie ihr sicher wisst, sehr stur und will partout nicht durchtrennt werden.
Diesmal rückte ich dem Kohlkopf mit einer Axt auf den Leib, besser gesagt … non, das ist zu brutal.
Ich habe ihn also mit der Axt zerteilt. Krach!
Der Rest ging dann ganz einfach. Die dünnen Scheiben fielen zwar etwas dicker aus, aber nur unwesentlich.
Das zerkleinern eines Apfels entfiel, da ich vergessen hatte, Äpfel auf meinen Einkaufszettel zu schreiben.

Kommen wir zu meinem nächsten schwierigen Fall. Kartoffelknödel!
Mary sagte, das wäre ganz einfach. Dann setzte sie noch „wenn man’s kann“ hinzu.
Okay! Ich kann’s nicht. So kam, was kommen musste. Chaos!
Dieses Chaos zog sich über den ganzen Nachmittag, bis in die späteren Abendstunden. Ihr wisst schon, ausdampfen, pressen, mischen….
Erst mal durften die Kartoffeln eine halbe Stunde ins Wellnessbad. Das war einfach. Oh! Wieder etwas Einfaches. Ich bin erfreut!

Während die Kartoffeln wellnessten, versuchte ich mich an der crème für die Mandeltorte. Agar-Agar einweichen, zwei Eier trennen (oder zwei Gläser öffnen), mit Zucker schaumig rühren, Gerät und Schneebesen reinigen, Sahne schlagen, Gerät und Schneebesen reinigen, Eiweiß in Eischnee verwandeln, Gerät und Schneebesen reinigen, Espresso kochen, Agar-Agar darin auflösen, abkühlen, nach und nach alles miteinander mischen.
Sah gut aus, roch gut, machte viel Arbeit.

Vielleicht sollte ich mir noch ein paar Schneebesen anschaffen. Spart das viele reinigen zwischendurch.
Das Gerät reinigen entfällt, wenn man den Schüsselheber bedient. Dann kann man auch den Deckel auflegen. Ich meine ja nur. Wer lesen kann, spart sich das Putzen….

Wieder abgeschweift. Die crème in die Förmchen füllen und ab in den Kühlschrank. Jetzt hatte ich zwei Törtchen. Für mehr hatte die crème nicht gereicht.
Aber was sollte jetzt noch schiefgehen?

Die Kartoffeln waren ausgedampft und die Schale trocken. Jetzt konnten sie gepellt werden.
Okay! Sie sollten keinen Schönheitspreis gewinnen. Sie sollten zerquetscht werden.

Wisst ihr, dass so eine Kartoffelpresse auch ein kleines Fitnessgerät ist? Stärkt die Brustmuskulatur und festigt den Bizeps. Essen die Bayern deshalb so viel Knödel? Regelmäßige Nutzung der Kartoffelpresse füllt die Dirndl an den richtigen Stellen.

Okay! Das war boshaft! Wenden wir uns wieder den Knödeln zu. Die Kartoffeln mussten jetzt völlig auskühlen.

Da ich sonst nichts mehr zu tun hatte (das Spülen erledigt die Spülmaschine oder Mary), genehmigte ich mir einen Cappuccino.
Die Zeit lief mir davon, aber ich konnte es nicht ändern. Mary sagte, es kommt bei den paupiettes auf ein paar Minuten mehr nicht an.
Okay! Wir befinden uns genau jetzt, während des Cappuccinos, in den ersten paar Minuten mehr. Das machte mir der Timer eben unmissverständlich klar.
Wären Knödel und Rotkohl bereits gar, könnte ich einmal pünktlich servieren. Tja! Waren sie aber nicht und so nahm das Schicksal mal wieder seinen Lauf.

Es läutete und Martin erschien. Er fragte, ob wir uns erst in den Salon begeben oder ob er an dem Wunder teilhaben dürfe, pünktlich zu dinieren.
Tja! Wenn er sich mit paupiettes zufrieden gibt…. Als entrée sozusagen. Man hätte doch auch mal aus einem plat principal ein kleines Drei-Gänge-Menu machen können.
Erster Gang Paupiette de bœuf, zweiter Gang boulette de pommes de terre, dritter Gang chou rouge. Okay ! Bei Gang zwei und drei könnte es eventuell zu einer Umstellung kommen. Was zuerst gar ist, wird zuerst serviert.

Spaß beiseite.
Ich stellte Martin Baron de Rothschild zur Seite und ging zurück in meine Küche.
Wieder einen Topf erwärmen, einen Hauch von Fett hineingeben, Rotkohl hinzugeben und hoffen, dass der Audiotherm sein bestes gab.





Dann kam wieder etwas, dass ich hasse. Lebensmittel mit den Händen mischen. Es blieb mir nichts anderes übrig, da sich weder Rühreinsatz noch Knethaken mit der Kartoffelmasse abgeben wollten.
Von wegen Kitchen-Aid! Anscheinend hat sich die Maschine inzwischen auch mit meinen Feinden verbrüdert und lehnt jede Hilfe ab.
Also! Handschuhe anziehen und mischen. War das eklig.
Während ich da so mischte, fiel mir ein, ich hatte den Rotkohl nicht gewürzt. Ob man das auch noch kurz vor Ende machen konnte?
Okay! Machen schon, aber ob es dann auch würzig schmeckte? Ob man vielleicht etwas mehr würzen musste? Aucune idée!

Ich mischte also den Kartoffelteig, formte Knödel daraus. Der Teig sollte 12 Knödel ergeben. Mein Teig ergab ein paar mehr, was wohl daran lag, dass meine Knödel etwas kleiner ausfielen.
Da ich an diesem Tag bereits einmal Lehrgeld zahlen musste, wollte ich mich bei den Knödeln nicht auch noch verzetteln.

Ich bat mal wieder Monsieur Internet um Hilfe. Da wir uns bereits in einer etwas späteren Stunde befanden, hatte der Gute sich bereits in Sicherheit gewähnt und sich gedacht, er wäre mich endgültig los. Dem war aber nicht so.
Dementsprechend fiel seine Antwort aus. Er beschäftigte sich erst gar nicht mit der Kochzeit kleiner Knödel. Er schickte mir sofort eine Liste, warum Knödel auseinanderfallen oder zerkochen.
Nachdem ich mich da durchgelesen hatte, überlegte ich kurz, ob ich nicht besser Pasta zu den paupiettes reichen sollte. Vorsichtshalber!
Kartoffelknödel! Oooh! Weinen!

Ich beschloss, die Knödel nur im Wellnessbad schwimmen zu lassen. Sie würden schon irgendwann an die Oberfläche kommen.
Ich hatte gelesen, wenn man sie zu heiß kocht, kommen sie gleich hoch und sind innen noch nicht gar. Aber wenn sie wellnessen dürfen?
Ich beschloss vorsichtshalber noch ein paar Nudeln zu kochen. Man weiß ja nie….

Ich würzte den Rotkohl, drehte wohl schon zum hundertsten Mal die Paupiettes um und goss Bouillon nach.
Es wäre doch schrecklich gewesen, wenn auf der Zielgeraden noch etwas schiefgegangen wäre.
Okay! Die paupiettes waren ja bereits vor geraumer Zeit durchs Ziel gegangen.
Nach meinem ersten Marathon saß ich auf einer Bank und beschloss, nie wieder auch nur einen Fuß vor den anderen zu setzen.
Und die paupiettes liefen immer noch….

Da ich ein bisschen Zeit hatte, besuchte ich meinen Gast im Salon. Er hatte es sich bequem gemacht und las. Anscheinend bringen jetzt alle ihren eBook-Reader mit.
Naja! Zum Zeitvertreib. Ich sagte ihm, dass es sich nur noch um eine kurze Zeitspanne handeln würde, bis er dinieren konnte.
Ich solle mir ruhig Zeit lassen, sagte er mit einem Lächeln. Er sei bestens versorgt.
Ist das nicht nett?

In meiner Küche überraschten mich die Knödel. Sie trieben an die Oberfläche. Einer nach dem anderen kam hoch. Die Knödel Monsieur Freud!!!

Dann piepte der Audiotherm. Der Rotkohl war gar.
Okay! Ich hoffte sehr, dass es auch beim Rotkohl auf ein paar Minuten nicht ankam. Ich musste noch die sauce pürieren.

Die beiden paupiettes sahen so mumifiziert aus. Anscheinend waren es ein paar Minuten zu viel.

Ich pürierte die sauce. Nahm die Knödel aus dem Wasser, schüttete den Rotkohl in eine Schüssel und richtete einen Teller her.
Noch das obligatorische Foto und dann konnte Martin zu Tisch kommen.





Mit einer Verspätung von, nun sagen wir mal so, in New York war es noch hell.

Martin war sehr überrascht, als er den Teller sah. Und erst nach dem ersten Bissen. Die mumifizierte paupiette war delikat. Zart und saftig.
Okay! Woher soll ich wissen, wie paupiette aussehen, wenn sie gebraten sind? Ich esse keine.

Die Knödel waren genau richtig, nach Martins Meinung. Aber haben Hamburger eine Ahnung wie Knödel genau richtig sind? Hätte ich mir da nicht besser einen Bayern eingeladen?
Okay! Ich lade ein und Chloé entscheidet über das Essen. Martin hat ja so Recht! Die Knödel waren genau richtig!

Der Rotkohl war bissfest und es fehlte ihm noch ein bisschen Würze.
Okay! Man kann nicht alles haben. Saftige paupiette, genau richtige Knödel UND auch noch Rotkohl mit der richtigen Würze.

Ich leistete Martin noch ein wenig Gesellschaft und musste dann zurück in die Küche. Die Törtchen warteten auf ihre Vollendung.
Ich gab Mandelplättchen in die Pfanne und rührte. Sie färbten sich nicht dunkel und ich erhöhte die Temperatur. Böser Fehler.
Eben noch hell und weich, jetzt angekokelt und hart. Mon Dieu! Welch empfindliche Blättchen. Noch ein Kandidat für die schwarze Liste.
Neuer Versuch! Wellness! Nach gefühlten Stunden des Rührens, färbten sich die Blättchen endlich braun. Zwar etwas zu braun, aber noch ansehnlich.
So weit so gut. Jetzt hatte ich gebräunte und auch einige überbräunte Mandelplättchen. Aber wie bringt man die um die Törtchen rum.
Erstmal befreite ich die Törtchen von den Ringen. Dann häufte ich die Blättchen drum herum und schob sie mit einem Spatel nach oben. Die warmen Blättchen klebten an der crème und es sah einigermaßen gut aus.
Ich schabte Späne von der Kuvertüre und streute sie auf die Törtchen. Sah auch einigermaßen gut aus.
Okay! Wie sollte es auch so aussehen, wie ich es gewohnt bin? Es war nicht das Werk eines pâtissiers. Es war mein Werk.





Martin kam aus dem Staunen nicht heraus. Er wollte nicht glauben, dass ich das Törtchen zubereitet habe.
Als er dann probierte, war er endgültig der Meinung, es wäre das Werk eines Profis. So lecker war es.
Erst, als er das Werk genau in Augenschein nahm, bemerkte er, dass ihm der letzte Schliff fehlte. Es ihm doch an Feinarbeit mangelte.
Aber es tat dem Geschmack keinen Abbruch, meinte Martin. Es wäre so lecker.
Als er hörte, dass ich noch ein zweites hatte, war er hocherfreut. Er bestand darauf, dass ich ein Stück davon probieren musste.





Und es war lecker. Ich bin keine Naschkatze, aber es war lecker.
So, genug des Eigenlobs.

Es wurde noch ein schöner Abend.
Ich kann es nicht in Worte fassen, wie sehr ich den Tag herbeisehne, an dem endlich alles vorbei ist.

Jetzt sind es noch 24 Events. Ich habe viel gelernt. Manchen Mist gemacht. Aber es geht weiter.

Mein Leben wäre so öde, ohne Chaos in der Küche!

DAS WAR SARKASTISCH GEMEINT!!!!!





Freitag, 3. Oktober 2014
Nochmal schockiert
Der neue Auftrag hat mich mal wieder schockiert.
Paupiette de bœuf avec boulette de pommes de terre et chou rouge. Dessert : Gâteau aux amandes.
Rinderrouladen mit Kartoffelknödeln und Rotkohl. Dessert: Mandeltorte

Oooh! Kartoffelknödel! Rotkohl! Und alles muss ich selbst zubereiten. Nichts aus dem Glas!
Das ist viel Arbeit!

Aber es kommt noch schlimmer. Mandeltorte! DAS IST ARBEIT!
Wie soll ich das alles an einem Tag erledigen?
In welcher Reihenfolge?

Am besten stelle ich die Zutaten der einzelnen Gerichte weit entfernt voneinander auf, damit mir nicht noch mal solch ein faux pas passiert wie letzte Woche.
Knoblauch in der Mandeltorte wäre zwar mal was neues, aber ob es schmecken würde?

Wir werden sehen! Ich werde wie immer mein Bestes geben.
Irgendwas wird sicher wieder schief gehen. Aber was soll’s.

Es gibt schlimmeres als Briketts und verpfefferte Speisen.





Donnerstag, 2. Oktober 2014
Ein Hamburger
Ein neuer Mittwoch, ein neuer Gast.

Nachdem der letzte Event wieder etwas feurig war, weil mir ein klitzekleiner faux pas passiert ist, hoffe ich nur das Beste.

Ihr wisst, die Hoffnung stirbt zuletzt. Allerdings liegt meine schon ächzend am Boden.
Vielleicht hilft ihr der nächste Event wieder auf die Beine.

Kommen wir zu meinem nächsten Gast. Martin, Witwer, Ingenieur, Weltenbummler und Hamburger mit Leib und Seele.
Er mag keinen Fisch und hasst scharfes Essen.

Mon Dieu! Er hasst Pfeffer und ich bringe regelmäßig, mit einer Überdosis von selbigem, meine Gäste zum Weinen.
Das kann ja nicht gut gehen!





Sonntag, 28. September 2014
Cevapcici
Der kulinarische Ausflug auf den Balkan ist vorüber.
Es war einfacher, als ich dachte. Trotzdem machten ein paar Querulanten mal wieder Probleme und mein eigenes Unvermögen stellte mir mal wieder ein Bein.

Normalerweise würde ich jetzt sagen, begeben wir uns in den Feinkostladen. Das fällt diesmal leider aus.
Aus zeitlichen Gründen konnte ich nicht einkaufen und habe telefonisch alles geordert, was ich für diesen Event benötigt habe.
Deshalb müsst ihr auf die netten Kommentare der Damen und Herren bis nächste Woche warten.

Als ich die Lieferung auspackte, traf mich fast der Schlag. Ein riesiger Kohlkopf! Ich sagte: klein und dann dass!
Hackfleisch in einer Menge, die mir zeigte, dass Maître Gayet mir und meinen Kochkünsten noch immer nicht traut.

Okay! Nur weil ich einmal einen guten Tag hatte, muss das nicht heißen, dass das jetzt immer so ist.
Eine Tüte Erbsen an denen ein Zettel haftete: Die gehören in den Djuvec-Reis. Alle?
Ein Glas Aiwar mit Zettel: Zwei Esslöffel zum Djuvec-Reis!
Okay! Anscheinend hat im Feinkostladen keiner Vertrauen in meine Kochkunst.
Das zeigten auch die vielen roten Paprika. Kollateralschäden eingerechnet. Merci!
Ein Zettel, auf dem stand: Heute kein Biskuit! Selbst backen! Man nehme Eier, Zucker und Mehl. Dahinter klebte ein Smiley.





Ha! Ha! Ha! Ich war begeistert.
Netterweise hatten sie mir ein Glas, in Rum eingelegte, Rosinen in die Kiste gepackt. Auch mit einem Zettel versehen: Seit gestern eingelegt. Bonne chance!

Manchmal können sie echte Schätze sein! Merci!

Okay! Fangen wir mit den Vorbereitungen an. Da mir mal wieder ein freundlicher Mensch im Schnellverfahren erklärt hat, wie einfach Kochen doch sei, blieb mir das Rezepte suchen diesmal erspart.

Zuerst musste ich den Kohlkopf zerkleinern. Der hat sich allerdings nicht kooperativ gezeigt. Das war eher ein Sturkopf. Mit äußerster Kraftanstrengung ist es mir dann gelungen, dieses Ding zu halbieren.
OH! Hat das gekracht. Dann ging es ganz einfach. In handliche Stücke teilen, die in das Schnitzelwerk der Küchenmaschine passen und Bingo!
Okay! Im Eifer des Gefechts habe ich etwas zu viel Kohl geraspelt. Aber es ist immer besser, etwas Vorrat zu haben. Ich traue mir immer noch nicht.
Ich habe gewürzt wie angegeben und es war einfach. Ehrlich! Ich habe noch nie etwas gekocht, das so einfach war. (Von den Vorbereitungen abgesehen… der Sturkopf!)
Binnen kurzer Zeit hatte ich einen Krautsalat zubereitet.

Dann habe ich gebacken. Ha! Ich habe ehrlich gedacht, dass etwas so zartes wie Biskuit sicherlich sehr arbeitsaufwendig und kompliziert sei.
Aber! Das war auch einfach. Ich habe die Mengen verringert und alles nach Vorschrift zubereitet.
Ich muss sagen, ohne Küchenmaschine möchte ich keinen Biskuitteig herstellen. Der will ewig gerührt werden. Laut Madame Rousseau: Rühren, bis er fast weiß ist. Ha!
Dafür brauchte die Maschine schon eine Ewigkeit.
Sagenhaft, was aus einem Ei und etwas Zucker werden kann. Eine gewaltige Menge!
Okay! Die Hälfte des Teigs wurde mit Schokolade gemischt und dann kam alles auf ein Backblech.





Oh! Was dann aus dem Ofen kam, übertraf, meine Erwartungen bei weitem. Der hatte sich nochmal vermehrt. Jetzt konnte ich Somloi galuska kreieren. Wenn das wirklich so einfach war und nichts danebenging, wer sollte das alles essen?

Ich hatte das Rezept der Somloi galuska gelesen. Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, wie man aus solch einer aufgetürmten Menge Biskuit und Creme Nockerln abstechen soll.
Bevor ich in meiner Küche das nächste Chaos anrichten würde, musste eine einfachere Art her, das Dessert auf den Teller zu bringen.
Also brach ich den Biskuit in Stücke, verteile Creme und Rosinen darüber, legte die nächste Biskuitstücke darauf und häufte auf diese Art einen kleinen Berg an. Creme darüber und ab in den Kühlschrank.
Das war geschafft!





Weiter ging‘s mit dem Gemüse. Ich pellte Erbsen und schnitt Paprika in kleine Würfel. Pellte Knoblauch und Zwiebeln, schnitt alles in Würfel und… weinte!
Ich hasse Zwiebeln. Diese fiesen, kleinen Dinger!

Da mir bis zu dem Zeitpunkt noch nichts danebengegangen war, gönnte ich mir zwei Cappuccino.
Ja zwei! Meine Augen tränten und es dauerte etwas länger, bis ich wieder klar sehen konnte.





Kommen wir zum Hackfleisch. Würzen war einfach. Ja! Ich habe es ausnahmsweise mal nicht vergessen.
Den kleingeschnittenen Knoblauch rein und dann vermengen.
Nun ja! Sagen wir mal so. Hackfleisch lässt sich nicht so einfach mit dem Kochlöffel vermengen. Auch nicht mit zwei Löffeln.
Ich erinnerte mich an Carolin, die Köchin meiner grands-parents. Sie hat Hackfleisch immer mit den Händen vermengt.
Oh mon Dieu! Schon die Vorstellung, dass ich mit den Händen…. Oh non!





Okay! Wieder mal Monsieur Internet um Rat gefragt. Der hatte schon gehofft, er wäre mich und meine dämlichen Fragen endlich los und dann dass!
Frage: Wie vermengt man Hackfleisch?
Antworten: Etwa 398.000!
…Rezepte für Hackfleischschnecken, Hackfleischnester u.v.m.
… dann vermengt man das Ganze einfach,… nimmt eine Plastiktüte,… ich matsche gerne damit rum!
Okay! Ein paar klitzekleine Fragen dürfen gestattet sein!
Wie einfach vermengt man das Ganze? Wenn es doch soooo einfach ist, warum erzählt sie es dann nicht? Weil sie davon ausgeht, das jeder weiß, wie einfach das Ganze doch ist? Wer nicht weiß, wie einfach es ist, der hat Pech gehabt?
Grrr!
Man nimmt eine Plastiktüte! Oh! Was macht man mit der Plastiktüte? Was macht die Plastiktüte mit dem Hackfleisch?
Was macht man mit solch dämlichen Antworten? Man regt sich auf und ignoriert sie letztendlich!
Ich matsche gern damit rum! Wen interessiert es, dass sie gerne mit Lebensmittel rummatscht? Igitt!

Ich streifte Handschuhe über und machte mich daran, Hackfleisch und Gewürze mit den Händen zu vermengen. War das eklig! Totes, gehäckseltes Tier. Ich hasse kochen!

Mary sagt, ich solle mich nicht so anstellen. Nur, weil ich mich einmal die Woche als Köchin versuche, wird nicht ein Tier mehr geschlachtet. Im Gegenteil. Es wird weniger entsorgt.
Okay! Ich weiß, dass sie Recht hat. Aber ich fühle mich nicht gut, wenn ich Fleisch zubereiten muss.
Anscheinend war ich von Chloés Wetteinsatz so geblendet, dass ich völlig übersehen habe, dass zum Kochen auch das Zubereiten von Fleisch gehört. Mea culpa!

Okay! Zurück zum Hackfleisch. Ich formte kleine Röllchen und hoffte, dass sie beim Braten nicht auseinander fielen.

Da ich noch immer gut in der Zeit lag, gönnte ich mir einen weiteren Cappuccino. Ich war guter Dinge, hatte doch bis dahin alles gut funktioniert.
Tja! Man sollte nicht nur an das denken, das hinter einem liegt. Man muss auch nach vorne blicken. An das denken, was noch kommt….

Und es kam! Diese fiesen kleinen Dinger, welche sich gewürfelte Zwiebeln nennen. Plötzlich waren sie da. Mussten in die Pfanne.
Okay! Ich war noch voller Hoffnung, dass sie sich mit einem Hauch von Fett besser vertragen würden, als mit einer Portion von der Größe, die ich früher benutzte.
Aber! Ich sagte doch… fiese, kleine Dinger! Anfangs waren sie noch brav und blieben sogar in der Pfanne. Aber dann… quasi von einer Sekunde zur anderen, änderten sie ihre Farbe und verkokelten. Einfach so!
Nein! Also nicht einfach so… ich hatte vergessen, die Temperatur zu reduzieren. Da blieb den kleinen Dingern kein anderer Ausweg.
Aber… selbst dran schuld… sie hätten doch aus der Pfanne hüpfen können….
Und dabei sollten sie nur dünsten….
Okay! Ich habe vorher Monsieur Internet um Rat gefragt: Dünsten?
Diesmal hat er meine Frage verstanden und mir auch sofort geantwortet.
Beim Dünsten werden rohe Lebensmittel mit wenig oder keiner zusätzlichen Flüssigkeit gegart. Das habe ich ja noch verstanden.
Das mit der Temperatur habe ich verbockt. Aber die eigentliche Ursache dieses kleinen Missgeschicks lag wohl im ersten Teil des Satzes. Der Erklärung, was Dünsten ist.
Monsieur Internet erklärte mir, mit Hilfe von Wikipedia, das Dünsten eine Zubereitungstechnik der Kochkunst sei.
Kochkunst! Ich mag ja vielleicht ein bisschen Talent in gewissen Künsten besitzen, Kochen gehört definitiv nicht dazu. Kochkunst, na ja!

Wieder mal abgeschweift! Zweiter Versuch! Zwiebel in die Pfanne, Temperatur reduziert, Ups… stark überbräunt.
Dritter Versuch. Leicht überbräunt. Jetzt war mein Vorrat an Zwiebelstückchen aufgebraucht. Ich beschloss, eine leichte Bräunung stand den Zwiebelstückchen gut zu Gesicht und wollte den Knoblauch in die Pfanne geben.
Nochmal Ups! Schon wieder ein kleines Missgeschick.
Ich hatte den Knoblauch unter das Hackfleisch gemengt. Den ganzen Vorrat… in den eventuelle Überbräunungen und Kollateralschäden miteinbezogen waren.
Mon Dieu! Ich hoffe, Karin mag Knoblauch….

Tja! Der hilfsbereite Mensch schrieb ja, dass ein wenig Knoblauch mit zu dünsten nicht schaden könne. Also merkt es niemand, wenn keiner drin ist, im Djuvec-Reis. Es war kein Muss!
Das niemand die Überdosis Knoblauch in den Cevapcici bemerken würde, ist eher unwahrscheinlich.
Als ich dann die gewürfelten Paprikastückchen zu den leicht überbräunten Zwiebelstückchen gab… oh! Wie schnell aus leicht ein stark überbräunt werden konnte. Sahen sie, als sie allein in der Pfanne lagen, noch nach leicht überbräunt aus, so waren sie jetzt eher der Kategorie stark überbräunt zuzuordnen.
Sie stachen aus dem Rot der Paprika hervor, dass es mich in den Augen schmerzte.
Vielleicht würden sie im Laufe des Dünstens heller werden oder der Paprika dunkler?
Weinen!

Okay! Vielleicht war der letzte Cappuccino zu viel. Aber ich lag wirklich gut in der Zeit. Dachte ich zumindest. Doch dann…
Es läutete und mein Gast erschien. Sie schnupperte, grinste und fragte: Zwiebeln?
Haha!
Typisch Karin. Warum aussprechen, was keiner Worte bedarf? Sie musste es nicht aussprechen, man konnte es riechen. Verkokelte Zwiebeln! Gestank!
Ich führte Karin in den Salon und stellte ihr Baron de Rothschild zur Seite.





In der Küche wartete noch viel Arbeit auf mich. Ich kochte Reis und während ich rührte, fiel mir glühend heiß ein, dass ich den Knoblauchdip vergessen hatte.
Okay! Das las sich einfach. Ich brauchte nicht mal Senf. Karin ist allergisch gegen Senf. Der Rest war wirklich einfach. Okay. Das mit dem Schaben musste ich erst mal hinterfragen.
Aber Monsieur Internet hat anscheinend nur auf meine nächste Frage gewartet. Er verwechselte aber schaben mit schälen und ich war genauso unwissend wie vorher.
Auch auf die Gefahr hin, dass der Knoblauch bitter werden würde, musste der Minizerkleinerer ran.
Knoblauch, Sauerrahm, Pfeffer, Salz et voilà!
Der Dip war fertig!





Der Timer zeigte an, dass der Reis fertig war. Ich mischte ihn unter das Gemüse und gab die Erbsen hinzu. Rührte und gab etwas Aiwar dazu. Jetzt war der Reis rot.
Naja! Man sollte nicht auf jeden Ratschlag hören.

Während Reis und Gemüse sich besser kennenlernten, nahm ich die rohen Cevapcici aus dem Kühlschrank.
Ihnen gefiel es in der Pfanne. Sie bräunten sich und fielen auch nicht auseinander. Ich rollte sie langsam durch die Pfanne, damit sie sich auch rundherum bräunten. Ich war stolz auf meine Leistung.
Sie sahen gut aus. NICHT VERKOKELT!

Ich richtete alles auf einem Teller an und machte das obligatorische Foto.





Auf die gewürfelten, rohen Zwiebeln habe ich verzichtet. Karin mag keine rohen Zwiebeln.

Karin kam zu Tisch und staunte, als sie den Teller sah.
Okay! Mir gefiel die Drapierung nicht so gut, aber ich bekomme ja keinen Preis für den schönsten Teller.
Bewertung: Der Djuvec-Reis war ungewürzt. Nicht mal die Aiwarpaste hat ihm etwas Geschmack eingehaucht.
Der Krautsalat war lecker.
Der Dip etwas stark gepfeffert, aber Karin mag scharfes.

Die Cevapcici… nun ja… sagen wir mal so.
Karin wechselte die Farbe. Tränen schossen ihr in die Augen. Ich mag scharfes, sagte sie, während ihr die Tränen über die Wangen liefen.
Ups! Eine Überdosis Knoblauch gepaart mit zu viel Pfeffer. Verheerend!
Nach einer kurzen Pause nahm sie es locker. Zusammen mit dem ungewürzten Reis schmecken die Cevapcici gut, meinte Sie.
Ich bezweifle allerdings, dass sie überhaupt etwas von dem Geschmack der Cevapcicis wahrnahm.

Oh! Ich wusste es. Einmal himmelhochjauchzend Bœuf bourguignon und dann zu viel Pfeffer und eine Überdosis Knoblauch!

Nachdem sich Karins Geschmacksknospen wieder etwas erholt hatten, vollendete ich das Dessert.
Etwas Schlagsahne und einen Schuss Schokosauce und das Dessert war vollendet.





Non! Es ist nicht misslungen. Es ist auch nicht auf dem Weg von der Küche ins Esszimmer verunglückt. Das soll so aussehen. Ehrlich!
Mir gefällt es auch nicht. Aber wenn’s so sein soll!

Jetzt muss ich einen dieser oft bemühten Sprüche auspacken. Egal wie es aussieht, Hauptsache es schmeckt.
Und es schmeckte. Karin, die so sehr auf ihre gute Figur bedacht ist, löffelte den Teller leer. Ich weiß nicht, was mich mehr erstaunte, der leere Teller oder Karins kurzzeitiger Bruch mit ihrer ewigen Diät.

So! Jetzt habe ich den ersten Event der zweiten Hälfte hinter mich gebracht.
Jetzt sind es noch 25 Events. Auch sie werden vorübergehen. Mal mehr, mal weniger erfolgreich.





Ja, ein kleiner Nachschlag. Ich konnte es einfach nicht lassen, dem Dessert eine einigermaßen erträgliche Form zu geben.
Auch wenn der Turm etwas zu hoch geraten ist, die Sahne abstürzte und das ganze auch nicht besser aussieht, Hauptsache es schmeckt.



Donnerstag, 25. September 2014
Balkanküche
Zuerst mal muss ich sagen, es freut mich, dass viele von Euch die Ice-Challenge ebenfalls mit gemischten Gefühlen betrachten.
Ihr könnt mir glauben, auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, vor Wut zu kochen, brauche ich keine Abkühlung durch eine Eisdusche.
Weitere Nominierungen sind also zwecklos.
So, da wir nun alles geklärt haben, wenden wir uns wieder dem eigentlichen Sinn dieses Blogs zu, dem Kochen.

Mein nächster Auftrag lautet: Cevapcici mit Djuvec-Reis, Krautsalat und Knoblauchdip. Als Dessert gibt es Somloi galuska.

Oh mon Dieu! FÜNF! Jetzt dreht sie durch. Sie will diese Wette gewinnen. Wenn das so weiter geht, werde ich bald mehrgängige Menus zubereiten.

Okay! Lassen wir’s drauf ankommen. Es kann sein, dass meine Gäste erst zu nachtschlafender Zeit dinieren werden, aber das Risiko werden sie wohl eingehen müssen.

Jetzt habe ich zwei Kochbücher und kann nichts damit anfangen. Nichts von den FÜNF! gehört zur französischen Küche.
Ich werde jetzt mal wieder Monsieur Internet bemühen.
Er wird mir diesmal viele Bilder schicken müssen und noch mehr Rezepte.
Vor allem muss ich erstmal wissen, worum es sich bei Somloi galuska handelt.

Lasst Euch überraschen.





Donnerstag, 25. September 2014
Der 27. Mittwoch
Der 27. Mittwoch und ein weiterer Gast.

Freitag erwarte ich einen weiteren Doctor iurisprudentiae.
Karin, Richterin, liebt Bergsteigen und Drachenfliegen. Nach langem Zögern hat sie sich entschlossen, Gast bei meinem 27. Kochevent zu sein.

Ich verstehe, dass man nicht einfach zusagt. Erst recht nicht, wenn man ein treuer Leser meines Blogs ist.
Auf meiner Gästeliste stehen noch viele Zögerer. Ich bin sehr gespannt, wer mutig genug ist und mein Gast wird.

Jetzt noch zu einer Sache, die zwar nichts mit meiner Wette zu tun hat, aber doch gesagt werden sollte.

Nachdem ich heute meine dritte Nominierung zur ALS Ice Bucket Challenge erhalten habe, muss ich etwas dazu sagen.
Man kann darüber denken, wie man will.
Ich habe meine Meinung und ihr habt Eure.

Eiswasser:

Ich finde es dämlich, sich Eiswasser über den Kopf zu schütten. Ich habe nicht die Absicht, an dieser Aktion teilzunehmen.
Zumal diese Challenge von vielen letzten Endes nur ausgenutzt wird, um sich selbst in Szene setzen.“

Spenden:

Ich spende

- wann ich will
- wem ich will
- wieviel ich will

Auch wenn viele anderer Meinung sind, so muss jeder meine Meinung akzeptieren.

Aber ich kann sagen, dass dieses Jahr meine Spende an die deutsche Krebshilfe höher ausfallen wird als sonst.





Samstag, 20. September 2014
Bœuf bourguignon
Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal schreiben würde, aber es geschehen noch Wunder.
So ein Wunder habe ich gestern erlebt. Ich hatte zwar einen stressigen und arbeitsreichen Event, aber ich war noch nie so entspannt.
Okay! Anfangs war ich unter enormem Zeitdruck. Aber dann geschah das Wunder.

Aber fangen wir wieder ganz am Anfang an. Non! Ausnahmsweise nicht im Feinkostladen. Gehen wir in mein Arbeitszimmer. Dort habe ich gelesen.
Okay! Das tue ich öfter. Aber, jetzt atmet alle nochmal tief durch, denn gleich werdet ihr einen Lachkrampf bekommen, diesmal war es etwas Besonderes.

Ich habe die Gebrauchsanweisung meiner Töpfe gelesen. Ha Ha Ha! Ich meine es ernst. So etwas gibt es.
Ich habe irgendwann mal erwähnt, dass ich ein paar Hightech Töpfe mein Eigen nenne.
Tja! Wer lesen kann ist im Vorteil. Aber es reicht nicht, es zu können, man muss es auch tun. Auch wenn es sich NUR um eine Gebrauchsanweisung für Hightech Kochtöpfe handelt.
Da ist nichts mit: Topf auf den Herd, Wasser rein und los. Pfanne auf den Herd, Fett rein und trallala. Da muss man aufheizen. Den Thermostat im Deckel beachten und hören, wenn der Audiotherm piept, weil der Topf die richtige Temperatur erreicht hat oder piept, weil man nicht aufgepasst hat und der Topf zu heiß wurde.
Bei den Pfannen darf man nicht zu viel Fett nehmen. Ein Hauch von Fett! Ein Hauch!
Ja! Ich weiß! Besser gesagt ich weiß es nicht. Was ist ein Hauch Fett?

ABER! Anscheinend wussten die Hersteller, dass es auch Leute wie mich gibt, die völlig Ahnungslosen und da diese Töpfe ein kleines Vermögen kosten und die Hersteller versprechen, dass NICHTS anbrennt und Leute wie ich ihnen das Geschäft verderben könnten, wenn es doch anbrennt, in ihren Töpfen und Pfannen, na, da haben die alles haarklein erklärt. (Uff – was für ein Satz!)

Also! Ein Hauch von Fett! Ihr müsst euch das so vorstellen, als ob der Boden der Pfanne leicht glänzt. Wenn man die Pfanne hin und her wiegt, darf kein Fett hin und her laufen. Es ist eben nur ein Hauch.
Oh! Das habe sogar ich kapiert. Aber ihr wisst ja, lesen, verstehen und dann machen… das sind immer verschiedene Dinge.

Da ich für gestern keine Zeit für Tests hatte, musste ich Donnerstagabend… okay… es war mehr Nacht… Mitternacht, noch einen kleinen Test starten.
Man muss doch wissen, wieviel genau denn nun so ein Hauch ist oder auch nicht….
Sagen wir mal so…. Ich hatte das Fenster geöffnet, den Dunstabzug auf höchste Stufe geschaltet und vorsichtshalber den Rauchmelder ausgeschaltet. Draußen tobte ein Gewitter und es stürmte.
Es schien, als wolle der Himmel mit dem anstehenden Chaos in meiner Küche konkurrieren.

Okay! Sagen wir mal so, der erste Hauch war mehr ein Sturm. Der zweite Hauch war ein starker Wind. Der dritte Hauch war immer noch windig. Der vierte Hauch war schon mehr ein laues Lüftchen. Der fünfte Versuch kam einem Pusten nahe und der sechste Versuch war dann fast schon ein Hauch, aber nur fast. Beim hin und her wiegen lief immer noch etwas Fett hin und her.
Aber dann… ich nahm den Pinsel und hauchte der Pfanne einen hauchdünnen Fettfilm über. Dass es sich bei diesem Pinsel um meinen nagelneuen Dachshaarpinsel handelte, muss ich der Genauigkeit wegen auch noch sagen.
Okay! Er ist zwar zum Malen gedacht, aber jetzt ist er mein „Ein Hauch von Fett“ Pinsel.

So! Gehen wir in den Feinkostladen. Ich ahnte schon, was mir dort wieder bevorstand. Aber da musste ich durch. Ich habe inzwischen ein dickes Fell.
Okay! Ich kam in den Feinkostladen und maître Gayet schob mir ein Päckchen über den Tresen. Ich müsse die Form für zwanzig Minuten in den Ofen schieben. Am besten kurz vor 18Uhr. Dann hätte mein Gast schon mal ein kleines entrée und müsse nicht bis in die frühen Morgenstunden hungern.
Nett gemeint, verständlich und doch frustrierend. Bis in die frühen Morgenstunden! Der gute maître traute mir aber auch gar nichts zu.
Okay! Auch verständlich.
Über meine kurzen posts der letzten Zeit waren sich alle einig: Das war zu wenig! Sie wollen mehr!

Okay! Ich bin schon dabei.

Gehen wir in die Küche. Maître Gayet hatte mir ein Roastbeef gegeben. Zartes Fleisch, das selbst ich in ein Bœuf bourguignon verwandeln könnte. Na ja!
Mit einer Dicke von 5 cm war es genau richtig. Ich maß das ganze Beef ab und teilte es in 5cm große Würfel. Okay! Manche fielen etwas kleiner aus, was aber am Beef lag.

Ich schnitt den durchwachsenen Speck in lardons und kochte sie 10 Minuten in Wasser.
Inzwischen pellte ich Schalotten und Karotten und schnitt sie in Stücke.
Ich nahm den Speck aus dem Wasser. Oh mon Dieu! Ist gekochter Speck glitschig!

Dann ging‘s los. Aus dem Lautsprecher kam: Auf in den Kampf… und ich nahm den Kampf auf.

Der Dachshaarpinsel zauberte einen Hauch Fett in die Pfanne. Als der Thermostat die grüne Zone erreicht hatte, tupfte ich das Beef trocken und legte es in die Pfanne.
Es brutzelte und ich konnte es kaum glauben – es spritze kaum. Wie sollte es auch, es war ja nur ein Hauch von Fett in der Pfanne.
Der Audiotherm piepte – die Pfanne war zu heiß. Nettes Teil! Hat mich uneigennützig vorm nächsten GAU bewahrt.
Tja! So ein Audiotherm ist etwas Wunderbares. Man muss ihn nur benutzen. In der Schublade nützt er nichts.
Okay! Ich wusste nicht mal, wozu das Teil bestimmt ist. Wozu eine Gebrauchsanweisung doch gut ist….

Das Fleisch musste rundherum angebraten werden. Ich sagte ja bereits, dass die Stücke nicht alle gleichgroß waren. So mussten sie sich am Rand aufreihen, damit sie nicht umfielen.





So briet ich 1 kg Roastbeef. Es war nicht hellbeige-grau sondern braun! Und es war nicht angekokelt!!!!

Ich konnte es kaum fassen. Mein erstes braun angebratenes Fleisch. Das erste Mal ohne Kokelei. Wunderbar!





Nun kamen die lardons in die Pfanne. Sie sollten nur leicht angebräunt werden. Und das waren sie, leicht angebräunt.
Okay! Ich ließ ihnen auch nicht die Zeit, sich mehr als zartbraun zu bräunen.

Es folgten sie Schalotten. Ihr könnt mir glauben, noch nie zuvor wurde Schalotten solch eine Aufmerksamkeit zuteil, wie denen in meiner Pfanne. Sehen die nicht gut aus?





Okay! Genug des Selbstlobs. Die Karotten kamen in die Pfanne. Leicht anbraten, schrieb Julia. Ich traute den Dingern nicht und so kam es, dass sie nicht von sich behaupten konnten, sie seien angebräunt.
Ihr müsst verstehen. Da hatte ich es zum ersten Mal geschafft, das Fleisch nicht zu verkokeln und dann sollte ich mit den Karotten ein Risiko eingehen? NON!

Ich gab alles in die Kasserolle und löschte den Bratensatz mit einer Flasche Baron de Rothschild und gab Bouillon hinzu.





Noch etwas Mehl darüber streuen und ab in den Ofen.
Ups! Kommando zurück. Ich habe das Würzen vergessen. Jetzt hätte ich doch fast wieder einen Bock geschossen.





So! Jetzt hatte ich die nächste drei Stunden Ruhe vor dem Bœuf bourguignon.

Auf diesen großen Erfolg gönnte ich mir einen Cappuccino. Ich musste mir keine Sorgen machen, dass etwas ankokelt oder ich in absehbarer Zeit etwas vergessen würde.
Das war schön…! Es schrie nach einer weiteren Tasse und noch einer….

Okay! Nach einer ausgiebigen Pause teilte ich die Champignons und gab die Minischalotten in eine Schüssel.
Ihr werdet verstehen, dass ich nicht die Nerven hatte, diese klitzekleinen Dinger zu pellen. Ich nahm mir die Freiheit, diese Miniteilchen fertig gepellt zu kaufen.
Oui! Die gibt es auf Bestellung fertig gepellt im Feinkostladen. Nicht als Konserve oder eingelegt im Glas. Frisch gepellt von einer guten Fee, die im Feinkostladen beschäftigt ist.

Julia besteht darauf, dass die Champignons und Schalotten extra zubereitet werden und erst kurz vorm Servieren zum Bœuf bourguignon kommen.
Das heißt, ich musste die Schalotten braten und garen. Gericht Nummer zwei. Julia verweist darauf in ihrem Rezept.

Oui! Wenn ihr nach Julias Kochbuch kocht, dann ist blättern angesagt. Und Bilder der Gerichte gibt es auch nicht. Deshalb musste ich dann doch auf Monsieur Internet zurückgreifen.
Er freute sich, von mir zu hören und schickte mir auch sofort ein paar schöne Fotos von Oignons glacés à brun et Champignons sautés au beurre.
Ihr müsst verstehen, ich musste doch wissen, wie diese Gerichte aussehen sollten.

Ein Hauch Fett in der Pfanne ist doch nicht alles.


Nun mussten die Clafoutis zubereitet werden.
Ich gab alle Zutaten in die Küchenmaschine und schenkte den Förmchen einen Hauch Fett.
Kirschen einfüllen und Teig darüber geben und es sah so aus.





Okay! Ich wandte mich den Oignons zu. Wieder ein Hauch Fett, diesmal im Topf. Die Minischalotten brauchten lange, bis sie sich endlich bräunten.






Sie bekamen ihr Wellnessbad in Bouillon mit Kräutersträußchen und durften fünfzig Minuten wellnessen.





Oh non! Das wollte Julia so. Ich habe nur getan, was im Rezept stand. Okay! Das stand nicht wellnessen, aber es ist das gleiche.

Um 18 Uhr erschien mein Gast. Margaux schnupperte und war überrascht, dass es gut roch. Das Aroma machte ihr Appetit.
Ich konnte mir ein erfreutes Lächeln nicht verkneifen.
Ich führte meinen Gast in den Salon und führte sie Baron de Rothschild zu.

Ich begab mich wieder in die Küche, denn es standen noch die Champignons auf dem Plan.
Auch hier wieder ein Hauch Fett und die Champignons bräunten sich.

Der Timer piepte und das Bœuf durfte aus dem Ofen. Es roch gut und es sah noch besser aus.
Ich gab die Oignons dazu und mischte die Champignons unter.





Schnell noch das obligatorische Foto bevor ich Margaux zu Tisch bat. Es war 18:30 Uhr. Ich hatte nur dreißig Minuten Verspätung.





Margaux klappte erstaunt ihr iPad zu. Sie hatte nicht damit gerechnet, alsbald zu dinieren.
Sie traute ihren Augen nicht. Und erst ihrem Gaumen.
Sie fragte mich doch allen Ernstes, wer mir heute hilfreich zur Seite stand, denn es schmeckte vorzüglich.
Wer mir zur Seite stand? Ein größeres Kompliment hätte sie mir nicht machen können.

Margaux isst sehr wenig. Aber gestern verlangte sie Nachschlag. Sie meinte, das hätte nicht mal der Koch ihres Lieblingsrestaurants besser machen können.
Naja! Da übertrieb sie wohl etwas. Aber was soll's.

Ich musste zurück in die Küche, denn die Clafoutis mussten in den Ofen.

Nach einer Stunde waren sie fertig und sahen so aus.





Ich richtete das Dessert auf einem Teller an und bestäubte es mit Puderzucker.





Margaux schmeckte es erneut. Sie konnte nicht glauben, dass ich der Koch war.

Ich sagte ja bereits, es geschehen noch Wunder.

So ging dieser Tag zu Ende. Ich hatte ein riesiges Chaos erwartet. Stattdessen lief alles reibungslos ab.
Ich kann es immer noch nicht glauben.

Ich muss sagen, wenn man alles entspannt angehen kann, hat man auch viel mehr Zeit Fotos zu machen.

Jetzt sind es noch 26 Events. Wenn es künftig immer so ablaufen würde, wäre es herrlich. Aber man soll den Teufel nichts an die Wand malen.





Donnerstag, 18. September 2014
Faktor: Zeit
Als ich heute las, was ich morgen kochen muss, dachte ich, mich trifft der Schlag.

Bœuf bourguignon et clafoutis aux cerises.

Bœuf bourguignon kennt ihr sicher alle. Aber clafoutis aux cerise?
Tja! Nennen wir es Auflauf mit Kirschen. Besteht aus Eiern, Milch und Mehl. Pfannkuchenteig! Wird in einer Auflaufform gebacken und warm gegessen.
Oh non! Wo denkt ihr hin? Ich habe doch Julias Kochbuch. Da steht drin, wie man clafoutis herstellt.
Ich habe es schon gegessen, aber was da drin ist – non! Aber jetzt habe ich ein Kochbuch – zwei! Aha!

Nicht, das ich etwas gegen Clafoutis hätte. Das ist einigermaßen einfach! Lacht nicht, stöhnt nicht! Ich sagte: „EINIGERMASSEN!“
Was kann schon passieren? Mehlklümpchen, Eierschale im Teig, knirschender Zucker…. Okay! Er kann verkokeln. Aber er wird im Backofen gebacken.
Hoffnung kommt auf!

Aber! Bœuf bourguignon! Ich weiß wie es aussieht.
Zubereitung? Gehört hatte ich davon. Gesehen im Film Julie et Julia. Aber was ich heute darüber gelesen habe… Mon Dieu!
Stundenlanges Kochen! Ein Gericht, das aus drei verschiedenen Gerichten besteht. Dreimal kochen für einmal Bœuf bourguignon. Oooh!

Mon Dieu! Die Zeit! Ihr wisst ja selbst, wie lang ich immer brauche. Bis jetzt war ich erst einmal FAST PÜNKTLICH! Ansonsten decken wir den Mantel des Schweigens darüber.

Aber Bœuf bourguignon? Es dauert schon eine kleine Ewigkeit, bis der Deckel auf den Topf und alles in den Ofen kommt.

Von den kleinen Schritten möchte ich eigentlich nichts sagen.
Ihr wollt es aber hören? Okay!
Ist es ausreichend, wenn ich sage: sehr heiß anbraten?
La viande… légumes… champignons… échalotes….
Oooh!

Mary sagte: „Da ist nichts mit Wellness! Scharf anbraten in angesagt!“

Grrrrrrrr!

Okay! Da muss ich jetzt durch. Ich weiß, dass es morgen wieder viel Chaos gibt. Einiges verkokelt und einiges nicht so wird, wie es werden soll.

Böse Zungen sagen, ich solle vor dem Fenster ein Schild aufhängen:


DANGER! Flying pots!


HAHA! Wir werden sehen….