Zuerst mal muss ich sagen, es freut mich, dass viele von Euch die Ice-Challenge ebenfalls mit gemischten Gefühlen betrachten.
Ihr könnt mir glauben, auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, vor Wut zu kochen, brauche ich keine Abkühlung durch eine Eisdusche.
Weitere Nominierungen sind also zwecklos.
So, da wir nun alles geklärt haben, wenden wir uns wieder dem eigentlichen Sinn dieses Blogs zu, dem Kochen.
Mein nächster Auftrag lautet: Cevapcici mit Djuvec-Reis, Krautsalat und Knoblauchdip. Als Dessert gibt es Somloi galuska.
Oh mon Dieu! FÜNF! Jetzt dreht sie durch. Sie will diese Wette gewinnen. Wenn das so weiter geht, werde ich bald mehrgängige Menus zubereiten.
Okay! Lassen wir’s drauf ankommen. Es kann sein, dass meine Gäste erst zu nachtschlafender Zeit dinieren werden, aber das Risiko werden sie wohl eingehen müssen.
Jetzt habe ich zwei Kochbücher und kann nichts damit anfangen. Nichts von den FÜNF! gehört zur französischen Küche.
Ich werde jetzt mal wieder Monsieur Internet bemühen.
Er wird mir diesmal viele Bilder schicken müssen und noch mehr Rezepte.
Vor allem muss ich erstmal wissen, worum es sich bei Somloi galuska handelt.
Lasst Euch überraschen.
also, das sind ja keine probleme, sind das nicht.
cevapcici, lassen sie sich ja nichts anderes einreden, sind nix anderes als fein faschiertes gemischtes fleisch, ein wenig salz und pfeffer, und sonst nix. 60 - 70% rindfleisch, dazu ein wenig lamm und schwein, zweimal durch den wolf gedreht (macht der feinkostladen gerne für sie). dann mit salz und pfeffer gut durchmischen, ca. 2 cm lange würste rollen und diese in 6 - 7 cm lange stücke schneiden. mit sehr wenig fett (das können sie ja jetzt schon) in der pfanne bei mittlerer temperatur ca. 5 - 10 minunten braten (sollen aussen mittelbraun, innen noch saftig sein).
djuvec-reis ist normaler rundkornreis, der nach anweisung gekocht , und dann mit lecso vermischt wird und noch ein paar minuten durchziehen muss. lecso wiederum sind milde zwiebeln, paprika (am besten spitzpaprika) und tomaten, die in grobe stücke geschnitten mit wenig oder gar keinem fett (salzen nicht vergessen!) ca. 10 minuten lang zusammen dünsten. ein weing knoblauch mitzudünsten kann nicht schaden.
cevapcici werden unbedingt mit fein geschnittenen roten zwiebeln serviert: einfach zwiebel schälen, halbieren, fein schneiden. was sich nicht fein schneiden lässt, wird grob geschnitten und kommt ins djuvec.
der einzige und originale krautsalat, der dazu passt, ist noch einfacher: frisches weisskraut ganz fein hobeln oder schneiden, salzen und pfeffern, ganz wenig weissweinessig und olivenöl dazu. ein wenig ziehen (=stehen) lassen, noch einmal durchmischen, servieren.
knoblauchdip ist nix als sauerrahm mit ein wenig dijon-senf, salz und pfeffer, und geschabtem (nicht gepresstem, weil bitter) geschälten knoblauchzehen.
das sind alles serbische/kroatische/ex-jugoslawische rezepte. da hat sowieso jeder sein eigenes genaues rezept (hahaha), musste sehr lachen als ich ihre aufgabe las, ich habe vor zwei stunden mit dem kroatischen inhaber und koch des stammlokals darüber philosophiert. er schwört übrigens darauf dass auch zwiebelsenf (scharfer senf mit kleingehacktem zwiebel) zu den cevapcici gehören, und sowieso wie überall in diesen regionen ein fluffiges weissbrot (kein baguette: grosser laib, bitte).
die szomlai galuska (=szomlauer nockerln) hingegen sind typisch ungarisch, und haben also mit dem balkan nix zu tun. vernünftigerweise kaufen sie das bisquit fertig (sonst haben sie eine portion für sechs personen mindestens) und halten sich ansonsten an das folgende rezept:
http://www.kalterkaffee.at/2012/03/rezept-somlauer-nockerl-somloi-galuska.html
wenn sie ein besonders gutes ergebnis erzielen wollen, machen sie also die nachspeise schon am vortag halbfertig und garnieren nur mehr am tag der einladung, dann schmeckt es viel besser.
insofern: alles keine hexerei.