Filet de bœuf grillé avec pommes macaire
Filet de bœuf grillé avec pommes macaire et carottes à la crème au fromage. Verstanden? Non?
Filetsteak mit Kartoffelküchlein und Karotten mit Käsesauce.
Verliert in der Übersetzung seinen Charme.

Schon das Lesen dauert, was glaubt ihr, wie lange ich brauchte, das Gericht zuzubereiten? Ja! Sehr lange.

Aber fangen wir ganz von vorne an. Wie immer im Feinkostladen.
Als ich kam, war bereits alles vorbereitet. Sie hatten gelesen, was ich kochen muss.
Ich frage mich, warum ich überhaupt noch hin gehe. Sie könnten mir doch alles, was ich brauche, nach Hause liefern. Ich könnte früher mit dem Kochevent beginnen. Vielleicht wäre ich dann einmal pünktlich und meine Gäste müssten nicht warten.
Okay! Sie warten gerne. Ihr wisst schon… der Baron….

Glücklicherweise war der Andrang im Feinkostladen enorm und ich musste nicht Rede und Antwort stehen.
Wer redet schon gerne über seine Missgeschicke.
Okay! Hier tue ich es, weil es Teil der Wette ist. Und Euch bringt es zum Schmunzeln.
Wem der Blog nicht gefällt, muss ihn ja nicht lesen.

Zuhause ging alles seinen gewohnten Gang. Vorbereitungen zum Schutz meines Hauses und meiner Gesundheit. Eben wie immer.

Dann begann ich mit den Vorbereitungen fürs Kochen. Als erstes kamen die Kartoffeln an die Reihe. Wir haben unsere Fehde noch immer nicht beigelegt. Die Dinger sind bockig wie seit eh und je. Wieder Krämpfe in den Händen. Wieder XXL auf XS geschrumpft.
Oh! Kartoffeln und ICH! Wir werden nie Freunde. Aber ich habe ihnen diesmal Salz spendiert. Ich hoffte inständig, dass es nicht zu viel war.
Eigentlich werden die ungeschälten Kartoffeln im Backofen gegart. Aber ein netter Leser meinte, ich solle sie auf dem Herd zubereiten. Das ginge schneller und die Gefahr, der Brikettbildung, sei geringer. Merci!

Dann wurden die Karotten geschält und mit der Küchenmaschine in Scheiben geschnitten. Sie hatten sogar ein Muster.

Ich schnitt Lauchzwiebeln in Scheiben und Speck in Würfel. Oh ja! Speck! Der musste leicht angebraten werden.

Okay! Zurück zu den Kartoffeln im Topf. Ich habe sie gegart, bis sie noch, sagen wir mal, bissfest waren.
Jetzt mussten sie ausdampfen (abkühlen – Google sei Dank).

Nun begann der Kampf der Speckwürfel. Butterschmalz mit einigen Tropfen Olivenöl und den Speckwürfeln erhitzen und dabei immer rühren. Das Fett erhitzte sich, was den Speck so sehr freute, dass er voller Lust aus der Pfanne hüpfte.
Dass mich dieses Gehüpfe nicht erfreute, könnt Ihr euch denken. Die vielen Fettspritzer erfreuten mich ebenso wenig.
Während ich die herausgehüpften Speckwürfel aufsammelte, nutzten die in der Pfanne verbliebenen meine kurze Unachtsamkeit und verwandelten sich – ja – in kleine Briketts.
Ich muss es noch einmal sagen. Speckwürfel hassen mich.

Okay! Nächste Pfanne und neue Speckwürfel. Ja! Ihr habt Recht! Sie wurden gebadet. Nur so bleiben diese tückischen Biester in der Pfanne. Sie wollen Wellness. Kein kurzes anbraten und das war’s. Allerdings muss ich anschließend immer das Badeöl abgießen. Aber was tut man nicht alles für diese entzückenden, kleinen Würfelchen?
Okay! Sie haben nicht die üblichen Röstaromen. Non! Ich meine nicht die Röstaromen, die ich ihnen verpasse. Ich meine die richtigen Röstaromen.

Ups! Jetzt habe ich doch die Lauchzwiebelringe vergessen, sie sollten glasiert werden. Pech! Jetzt kommen sie unglasiert in die pommes macaire.

Nachdem die Speckwürfel abgekühlt waren, wurden sie, zusammen mit den unglasierten Lauchzwiebelringen und den Eiern, unter die ausgedampften und zerdrückten Kartoffeln gemischt. Die Masse musste kurz in den Kühlschrank, damit sie fest wurde.

Die Zeit raste mal wieder und ich geriet in Zeitnot. Ich gab die Karottenscheiben in einen Topf und spendierte auch ihnen etwas Salz.

Während die Karotten so vor sich hin kochten, nahm ich mich des Filets an.
Wow! Ich war begeistert. Das Filet war bereits in Scheiben geschnitten. Ich musste sie nur braten. Nur!
Leichter gesagt, als getan.

Jetzt musste die Kartoffelmasse in Form gebracht werden. Kleine Küchlein! Die Masse war weich und wollte sich partout nicht zu kleinen Küchlein formen lassen.
Okay! Sie hatte gewonnen. Keine Küchlein.
Ich erhitzte mal wieder Fett in der Pfanne, auf niedrigster Stufe. Als sich Blasen bildeten, konnten die nicht vorhanden Küchlein in die Pfanne. Ich formte, mit Hilfe zweier Löffel, kleine Häufchen und drückte sie platt.
Geht doch!

Es läutete an der Haustür. Meine Gäste! Wo war die Zeit geblieben?
Ich führte sie in den Salon und überließ sie dem Baron.
Ups! Jetzt hätte ich doch fast vergessen zu fragen, auf welche Art sie ihr Steak bevorzugen.
Cru, brûlé und briquet wurden abgelehnt… medium war angesagt.
Euh! Das konnte ich nicht versprechen. Bevorzugen – bon – doch manchmal muss man nehmen, was man bekommt. Sofern man überhaupt etwas bekommt….
Ich brachte schon mal die Pizza ins Gespräch. Das hat sie allerdings nicht erfreut.
Okay! Gehen wir‘s an….

Das Fett in der Pfanne spritzte, als ich die ersten Steaks hineinlegte. Es spritzte so hoch, dass es vom Dunstabzug tropfte.
Die Wendung, nach einer Minute, verursachte eine zweite Spritzattacke. Dabei hatte ich die Steaks trockengetupft. Wie Julia Child es beschrieben hat.

Plötzlich zog Brandgeruch durch die Küche. Oh mon Dieu! Die pommes macaire ! Zwei Pfannen sind definitiv zu viel.
Während ich die verkokelten macaires entsorgte, traten die Steaks in deren Fußstapfen und verkokelten auch. Grrr!

Zwei neue Pfannen. Zwei neue Versuche. Die pommes macaire fielen jetzt etwas größer aus.
Die Steaks waren dafür kleiner. Bei ihnen verzichtete ich jetzt auf Fett. Sie mussten in der Pfanne (die mit den drei Buchstaben) bräunen. Das hatte den Vorteil, dass es nicht spritzte. Und wenn das Steak sich leicht wenden ließ, dann war es auf einer Seite gar.
Tja! Hoffentlich nicht zu gar. Hoffentlich auch ohne Fett medium oder ….

Oh! Die Käsesauce! Die macaires wenden! Aide-moi! Zu spät!
Die nächsten Steaks waren einseitig überbräunt. Mal aus purer Neugier eins aufgeschnitten – bien cuit. Well done!

Okay! Für die macaires war es zu spät. Bräunung weit überschritten. Nächste Ladung! Diesmal wurden sie mehrfach gewendet. Bei den diversen Wendungen mehrmals die Finger verbrannt. Aber Hauptsache, den macaires geht es gut.

Aus Butter, Mehl, Sahne und fromage eine sauce herstellen. Es war mir klar, dass es schief geht. Butter und Mehl, hatten wir schon mal. Klümpchen!
Okay! Ich versuchte es trotzdem. Butter schmelzen – Mehl einrühren – Klümpchen. Zweiter Versuch – Butter schmelzen – Mehl einrühren – Klümpchen.
Dritter Versuch – Butter schmelzen – Sahne einrühren – fromage einrühren – etwas einkochen lassen – fertig. Und runter vom Herd!

Macaires wenden, Finger verbrannt, neue Steaks braten. Die Steaks wurden immer kleiner. Die großen waren alle überbräunt. Jetzt mussten die neuen überwacht werden, damit sie nicht überbräunten. Nach mehrmaligem Wenden befand ich sie für „ausreichend gebraten“.

Die macaires hatten sich etwas verfärbt. Knusprig braun konnte man sie allerdings nicht nennen. Egal! Hauptsache nicht überbräunt oder angekokelt.

Jetzt musste alles auf die Teller. Ein Steak halbieren, damit man den inneren Zustand sieht….

Das obligatorische Foto und dann konnte das Essen beginnen.







Die älteren Herrschaften beäugten ihre Teller und das, was darauf lag, sehr kritisch. Es schien mir, als würden sie sich fragen, ob das Treffen, mit Baron de Rothschild, die Sache Wert war.

Die macaires waren nicht durchgegart. Zudem waren sie nicht ausreichend gewürzt. Tja! Außer Salz….

Die Steaks brauchten Salz und Pfeffer. Ansonsten waren sie zart. ZART! Zwar etwas unter medium, aber zart!

Der Käsesauce fehlte auch etwas Würze. Dafür hatte ich den Karotten etwas zu viel Salz spendiert. Zu allem Elend waren sie auch noch zu weich. Aber es war alles – jetzt hätte ich fast genießbar geschrieben – essbar.

Okay! Ende des 12. Kochevents. Anstrengend, zeitaufwendig, nervenaufreibend. Aber ich habe es geschafft.

Jetzt sind es noch 40 Events. Die werde ich auch irgendwie überstehen.