Mit Beilage!
Zürcher Geschnetzeltes mit Schweizer Rösti. Oh! Weinen! Reicht es nicht, wenn ich mich am Geschnetzelten versuche? Jetzt muss es auch noch eine Beilage sein. Grrr!

Ich habe mal wieder gegoogelt. Oh! Oh! Oh! So viele verschiedene Arten der Zubereitung. Aber in jedem Rezept steht, dass es ein schnelles Gericht ist. Das hört sich gut an. Aber! Die haben nicht mit mir gerechnet.

Wenn ich nur schon lese: scharf anbraten! Fett auf hoher Stufe erhitzen! Zwiebeln glasig dünsten! Was dabei herauskommt, habe ich bereits mehrfach erlebt.

Aber das Schlimmste kommt ja noch. Das Rösti auf einer Seite scharf anbraten (Grrr!), wenn es gebräunt ist (das wird es sein!), einen Teller auflegen und das Rösti samt der Pfanne wenden! Uff!
Woher soll ich wissen, wann das Rösti auf einer Seite gebräunt ist? Überbräunt ist es, wenn der Rauchmelder sich meldet. Aber wann ist es so gebräunt, dass es noch genießbar ist?
Zudem hat das Ding zwei Seiten, die beide überbräunt werden können.
Ich meine ja nur. Selbst wenn ich eine Seite einigermaßen hinbekomme, hat das Teil leider noch eine zweite Seite. Ihr versteht? Aber sicher versteht ihr!
Zudem frage ich mich, ob der Teller die Wendung übersteht oder zu Bruch geht, wenn die Wendung daneben geht.

Wie groß ist eigentlich so ein Schweizer Rösti? Bedeckt es den kompletten Boden der Pfanne? Ist es ein kleines, niedliches Talerchen? Wie dick ist so ein Teil? Wieviel Rösti gehört zu einem Schweizer Geschnetzelten?

Okay! In Anbetracht der Tatsache, dass ich der Koch bin (man gestatte mir diesen Ausdruck), denke ich nicht, dass sich Rodolfo an dem oder den Rösti sattessen wird.

Ich bin mir auch nicht sicher, auf welche Art das Schweizer Rösti zubereitet wird. Da steht doch in einigen Rezepten wirklich und wahrhaftig „SPECK“! Da ich aber auch Rezepte gefunden habe, in denen kein Speck dabei ist, war es eine leichte Entscheidung.
Ihr kennt ja meine Antipathie gegen Speck und ihr wisst, dass er mich auch nicht mag.

So! Das hätten wir geklärt. Ich werde mich bei den Zutaten auf das wesentliche beschränken: Kartoffeln und Fett! Ach ja – würzen muss ich das Ding oder die Dinger auch. Wir werden sehen!

Ich stehe immer noch auf Kriegsfuß mit Pfeffer. Aber ich habe gelesen, dass man die Rösti stark würzen muss! Wir werden sehen.

Kommen wir zu dem Geschnetzelten. Das Fleisch soll nur sanft angebraten werden. Oh! Wie brät man Fleisch sanft an?
Dann wieder gibt es Rezepte, in denen man das Fleisch scharf anbraten soll. Also überbräunen, wenn ich es mache.

Nach dem braten, soll das Fleisch mit Mehl bestäubt werden. Das Mehl darf nicht klumpen. Oh! Oh! Ob mein Mehl das weiß? Wir werden sehen.

Dann werden die Zwiebeln glasig gedünstet. Sagen wir mal so: ich werde die Zwiebeln wieder braunglasig dünsten oder wie immer man es nennen will.

Ich ahne fürchterliches.

Ich werde mit den Vorbereitungen so früh als möglich anfangen. Schließlich werfen die Zwiebeln mich immer in der Planung zurück. Ich muss auch Kartoffeln schälen und raffeln.

Noch so ein Wort, das ich nicht kannte. Raffeln! Ich habe mal wieder gegoogelt! Damit ist raspeln gemeint. Warum schreiben die das nicht? Warum einfach, wenn es auch umständlich geht?

Beim Fleisch bin ich auch wieder in der Zwickmühle.
- In schmale Streifen schneiden! Wie schmal ist schmal? Wie lang sollen diese Streifen sein?
- In dünne Scheiben schneiden! Wie dünn ist dünn? Welchen Durchmesser haben die Scheiben?

Kalbfleisch soll es sein! Darin sind sich alle einig. Wenigstens etwas! Welchen Teil des Tieres man dafür nimmt, da scheiden sich die Geister.
Ich werde den Metzger fragen oder seine Verkäuferinnen. Vielleicht schneiden sie mir das Fleisch auch in die richtigen Stückchen oder Scheibchen? Ich meine ja nur. Man kann ja mal fragen.

Jetzt lasse ich den morgigen Tag auf mich zukommen. Ich werde ihn schon überstehen. Die Frage ist nur: wie?