Freitag, 4. April 2014
Ein neuer Auftrag
Mein neuer Auftrag : Soupe de pois cassés ! Für alle, die der französischen Sprache nicht mächtig sind : Erbsensuppe.
Hört sich so einfach an. Aber wie kocht man sie? Ich habe keine Ahnung! Woher auch? Zudem mag ich keine Erbsensuppe.

Ich habe mal wieder gegooggelt. Wow! Die gleiche Freude wie letzte Woche. Andere Länder, andere Rezepte. Der Franzosen liebste Zutat: crème fraîche. Die Briten schütten Scotch in die Suppe und die Spanier verfeinern mit Agaven- oder Schlehenschnaps.
Ich dachte immer, Erbsensuppe sei kräftig, deftige Hausmannskost. Wenn ich solche Rezepte lese, drängt sich mir der Verdacht auf, dass einige der Hausfrauen kleine Spriterinnen sind. Likör an dies, ein Schnäpschen an das. Ein Glas Wein oder Bier zur Verbesserung der Arbeitsmoral. Apropos Wein. Da soll es einen (oder mehrere) Fernsehkoch geben, der das Weintrinken während des Kochens zu einem Ritual gemacht hat. Wenn die Hausfrauen, die tagtäglich kochen, das nachmachen, Wow! Hoch lebe die Leberzirrhose.

Aber nun genug damit. Zurück zur Erbsensuppe.
Ich habe schon mal was von getrockneten Erbsen gehört. Aber mir war neu, wie groß die Auswahl derselben ist. Es gibt grüne, gelbe, weiße, rote und sogar marmorierte Erbsen. Erbsen mit Schale. Geschälte, gespaltene und polierte Erbsen. Splitter-, Brokkel- und Rollererbsen. Wow!
Ich will doch nur Erbsensuppe kochen (muss kochen!). Ich habe keine Ahnung, welche Erbsen man dazu nimmt.
Ich wusste auch nicht, dass man Erbsen vor dem Kochen waschen muss. Es kommt sogar noch schlimmer. Man soll die Erbsen einweichen. Ich habe schon gehört, dass man Wäsche einweicht, aber Erbsen? Worin weicht man sie ein? Wasser? Bouillon? Milch? Kalt, warm oder heiß? In welcher Menge, wieviel? Was heißt über Nacht? Wie lange ist über Nacht?
Dann die Zutaten. In vielen Rezepten sind sie ähnlich. Aber Schweinsfüße oder Schälrippchen? Non! Das ist einfach eklig! Das mache ich nicht.
Mal wird das Gemüse angebraten (Oh non! Schon wieder Fettspritzer und Brandgefahr!), mal der Speck. Dann wiederum wird der Speck erst später in die Suppe gegeben. Andere legen Bauchfleisch in die Suppe. Was um alles in der Welt ist Bauchfleisch? Was sind Mettenden? Wurzeln? Mehl Typ 1050?
Einmal gibt man Butter in die fertige Suppe (als wäre die nicht schon fett genug mit Speck und Mettwürsten!). Dann wiederum einen Becher Rahm (Ich habe mal wieder gegoogelt, sie meinen Sahne!). Noch mehr Fett. Mal wird die Suppe püriert, dann wiederum durch ein Sieb geschlagen. Einmal stand da: Man nehme die flotte Lotte und schlage die Suppe durch. ??????
Wer oder was ist die flotte Lotte? Ein heißer Feger, der auf Schlagen…? Nein, vertiefen wir das Ganze nicht.

Zurück zur Erbsensuppe. Ich habe wieder dasselbe Problem wie letzte Woche. In den Rezepten fehlen so viele Angaben, die ich dringend benötige. Ich bin keine Hausfrau und KEINE KÖCHIN! Woher soll ich das wissen?
In manchen Rezepten stehen Zeitangaben, bezüglich der Kochzeit. Zwischen zwei und vier Stunden! VIER Stunden für eine Suppe? Schon mal was von Vitaminen gehört?

Egal! Ich habe nicht mal mit Kochen begonnen, da stellt sich bereits das erste Problem ein. Ich habe keine Erbsen. Wie soll ich etwas einweichen, das ich nicht habe?
Der erste Supermarkt öffnet um 6 Uhr. Ob sechs Stunden Einweichzeit reichen? Keine Ahnung! Es muss einfach reichen!

Ich werde also morgen früh der erste Kunde im Markt sein. Das heißt, sehr früh aufstehen. Und das wegen einer Packung Erbsen!