American T-Bone Steak
Tja! Das Haus steht noch… die Küche schreit nach Renovierung… meine Nerven… nun ja…!

Im Feinkostladen war der Cappuccino das Beste. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass ich koche… okay… dass ich versuche zu kochen.
Immer wieder begegnen mir Leute, die mich mit großen Augen ansehen oder die mir mit ihrer Neugier auf die Nerven gehen.

Nun ja! Maître Gayet’s Cappuccino



hat mir den Einkauf gerettet.
Allerdings konnte er sich ein paar Kommentare nicht verkneifen. Er mag die amerikanische Küche nicht… es ist aus seiner Sicht nicht tragisch, wenn bei meinem Event was daneben geht….
Welcher Gourmet isst schon Pudding auf gebackenem Teig? Dann auch noch das klebrige meringue….
Er hat mir seinerseits einen Freibrief auf Fehlschlag ausgestellt.
Okay! Ich würde mich trotzdem bemühen… tue ich doch immer….

Zuhause gönnte ich mir erstmal einen Cappuccino.



Wie ich aus den Rezepten ersehen konnte, gehört quasi der gesamte Lemon Pie auf die



… und er machte keinen Hehl daraus, dass er wahrhaftig drauf gehört…!

Zuerst gab die Küchenmaschine ihr bestes und fertigte einen Teig an, der toll aussah, im Kühlschrank ruhte und sich dann partout nicht ausrollen lassen wollte.
Non! Wir fluchen immer noch nicht!




Nach gefühlten Stunden und mehreren Versuchen(non, wir fluchen nicht!)



gab es wieder das Spiel: wie man aus Teig ein Puzzle herstellt. Wer sagt denn, dass der Teig ebenmäßig glatt sein muss… man sieht ihn doch unter der crème… dem Pudding… der Masse nicht!



Okay! Der Teig kam in den Ofen und sollte blind gebacken werden.
Blind backen?



Immer dieser Küchenjargon! Aber Monsieur Internet freut sich doch stets aufs Neue, von mir zu hören.
Vor allem, wenn ich unkomplizierte, leicht verständliche Fragen stelle….
Blind backen war unkompliziert und er schickte mir diverse Antworten. Sogar Videos übers Blind backen waren dabei.
Nun ja! Nachdem ich im Vorratsraum Erbsen gefunden hatte, konnte das blinde backen beginnen.
Der Teig backte so vor sich hin. Nun ja… sagen wir mal so… der Teig schrumpfte. Der Rand war kaum noch zu sehen. Was hatte ich nun wieder falsch gemacht?
Ich hasse kochen!

Während der Teig backte, vor sich hin schrumpfte und was auch immer er sonst noch tat… sollte der Belag zubereitet werden.
Der Entsafter entnahm den Zitronen ihren Saft, ich gab die Eigelbe hinzu, den Zucker, die Speisestärke, die Milch und rührte. Die Flüssigkeit sollte erhitzt werden und ups!
Nun ja… sagen wir mal so… der Zitronensaft sollte mit der Speisestärke gemischt werden und dann… wenn die flüssige Mischung heiß war… unter ständigem Rühren untergemischt werden.
So kam es… dass sich die Flüssigkeit bereits eindickte, während sie sich erhitzte und dann… grrr… blubbernd, in dicken Klumpen aus dem Topf katapultiert wurde.
Ich hasse kochen!

Nicht genug damit! Der Timer piepte, der Teig hatte sein blindes backen hinter sich gebracht und wollte jetzt wieder sehen.
Es wäre ja zu schön gewesen, wenn alles reibungslos verlaufen wäre. Aber! Mal wieder die Finger verbrannt. Ihr wisst doch sicher wie das ist (oder auch nicht).
Okay! Ihr wisst es nicht. Also! Finger verbrannt…! Die Erbsen kullerten durch die Küche, blieben hier und da an einem Klumpen Lemonirgendwas kleben und der Fußboden sah aus, als wäre er von einer bisher unentdeckten Krankheit befallen.

Aber wir fluchen nicht…



ärgern uns nicht… beißen die Zähne zusammen… lassen alles stehen und liegen und gönnen uns erstmal einen Cappuccino. Beruhigt die Nerven und stärkt das Immunsystem (gut, wenn man bei Minusgraden in den Garten muss, um den Topf auf bleibende Schäden zu überprüfen…).



Okay! Nächster Versuch! Diesmal alles richtig gemischt… erhitzt… gerührt… trotzdem wurde die Masse nicht fest.
WIR FLUCHEN NICHT!



Wir taten, als wäre alles in bester Ordnung… wir wissen doch nicht, wie es um die Konsistenz der Masse bestellt sein muss… füllten die Masse auf die Törtchen und ups… hatten vergessen, die Masse für die meringue zu mischen.
Nun ja! Diese kleine Vergesslichkeit brachte uns nicht aus der Ruhe. Wenn man Mutterseelenallein auf einem Schlachtfeld steht, tangiert uns ein Mangel an geschlagener Eischnee/Zuckermasse nicht mal peripher.
Wir überlegten kurz, ob es vielleicht besser sei, die Küche kurz in Brand zu stecken. Es würde bei den pompiers mehr Verständnis auslösen, als beim Maler, wenn er den Zustand der Küche in Augenschein nehmen würde.
Erstere kommen um zu helfen



letzterer würde schreiend davonrennen…




Non! Nicht aufregen! Es war nur mal so ein Gedanke… ihr habt nicht den Hauch einer Ahnung wie es in meiner Küche aussieht, nach 45 Events…. Ihr würdet mich verstehen….

Okay! Wieder mal abgeschweift. Die Küchenmaschine schlug Eischnee mit Zucker und stellte eine klebrige Masse her, die dem Schlachtfeld noch etwas mehr das Aussehen verlieh…. Nun ja… man bemühte diesen Gedanken noch einmal… nur ganz kurz… und verwarfen ihn wieder!

Schlachtfeld? Ach! Jetzt wollt ihr auch noch wissen warum?
Tja! Sagen wir mal so… wir hatten den Hebel der Küchenmaschine noch nicht vollständig gelöst und zogen bereits heftig an der Schüssel… während sich der Hebel löste und die Schüssel… nun ja… so schnell passiert ein Missgeschick!
Nächster Versuch! Diesmal lief alles reibungslos.
Nun ja! Fast! Irgendwie war die Masse zu fest geraten. Aber! Im Rezept stand: sehr fest schlagen!
Die Eischneemasse ließ sich nicht so auf die Törtchen verteilen wie ich gedacht hatte. So kam es, dass ich kleine Häufchen auf die crème de limon setzte



und alles schnell in den Ofen schob. Aus den Augen….
Zehn Minuten später… raus aus dem Ofen!


Die Lemon Pies mussten abkühlen und dann aus den Förmchen… nun ja… ging nicht so gut… ups! Platsch! Na ja… es gibt noch drei andere….



Nun ja! Die Lemon Pie war fertig… ich war es auch!


Samedi!

Frühaufsteher! Cappuccino!



Einstimmen auf den Event!

Nur die Tatsache, dass ich das Ziel schon fast vor Augen habe, hält mich noch aufrecht.

Okay! Wir begannen mit den Vorbereitungen. Kartoffeln kochen und pellen… Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden (selbst schuld, wenn man die fertigen Zwiebelringe im Feinkostladen vergisst… okay… kurz überlegt, ob wir anrufen… non! Das kann doch nicht sooo schwer sein… Zwiebelringe zu scheiden… doch… es kann….)
Nachdem wir gefühlte Stunden lang geweint haben (Zwiebeln sind immer noch fies), gönnten wir uns einen Cappuccino… drei!



In dem schrecklichen Irrtum, wir werden den Rest in zwei… drei Stunden über die Bühne bringen…
reiten




Oh! Böser Fehler! Sehr böser Fehler!
Wir kamen gegen siebzehn Uhr nach Hause… (Okay! Unwesentlich länger als drei Stunden) völlig entspannt… was sich in der nächsten Stunde ins Gegenteil wendete….

Romana-Salat zerkleinern… simple… Dressing mischen… nicht ganz so simple. Rohes Eigelb im Dressing… nicht mein Geschmack… Senf…!
Tja! Eigelb und Senf mochten sich nicht und wollten sich partout nicht vereinigen. Hatte ich noch gehofft, das Öl würde sie vom Gegenteil überzeugen… mais non… das sah nicht gut aus. Ganz und gar nicht gut… eher das Gegenteil….
Aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir würzten mit Salz und Pfeffer und allem, was da sonst noch so rein sollte, gaben Zitronensaft und Essig hinzu und hätten am liebsten geweint.
Das sah immer ekliger aus. Aber wir haben eine Küchenmaschine, die solche Dinge für uns regelt. Sie gab ihr bestes und das Dressing war… nun ja… ich würde es nicht essen… die Farbe… das Auge isst mit… aber sie soll so aussehen. Sah auf den Fotos von Monsieur Internet genauso aus.
Okay! Ich muss sie nicht essen.

Weißbrot in Würfel schneiden und in Croutons verwandeln. Tja!



Da bräunen die Dinger so vor sich hin, werden sogar gewendet und was machen sie? Sie verkokeln! Einfach so! Und dieser Gestank….
Okay! Neue Würfel geschnitten… gewendet bis ihnen schwindlig wurde… trotzdem etwas überbräunt auf einigen Seiten und auf anderen noch weiß wie frisches Weißbrot.
Non, wir fluchen immer noch nicht!




Okay! Dritter Versuch! Es läutete und meine Gäste erschienen.
Paula rümpfte die Nase und Bruce sagte: Hier sind wir richtig!
Ich tat, als sei ich taub und blind und führte meine Gäste in den Salon.
Zzzzz! Typisch! Ich sollte Baron de Rothschilds Erzeugnis durch billigen Fusel ersetzen.
Aber ich bin sooo ein netter Mensch! Zudem müssen sie noch essen….

Dritter Versuch! Um es kurz zu machen… er endete wie der zweite… noch etwas Butter hinzugeben und fertig.
Salat und Dressing mischen… okay… wohl eher Salat ertränken…. Mit den Croutons (die besten ausgesucht) bestreuen und ein bisschen Käse darüber hobeln. Fertig!
Geht doch!
Ich bat meine Gäste zu Tisch, machte das obligatorische Foto



und hoffte das Beste.

Nun ja! Das T-Bone Steak. Pardon… das American T-Bone Steak! Kartoffeln braten, Zwiebeln rösten, Steak grillen.
Sagen wir mal so… wir gönnten den Kartoffeln ein Wellnessbad und hofften das Beste.
Wir tupften das Fleisch trocken und gaben es in die Pfanne.
Da war es wieder… dieses Phänomen… eben noch jungfräulich roh und im nächsten Moment… nun ja… fast verkokelt… aber nur auf einer Seite.
Zweiter Versuch! Etwas besser… nur noch stark überbräunt.
Dritter Versuch! Rückfall… neuer Versuch!
Vierter Versuch! Okay! Auf einer Seite etwas dunkler als auf der anderen, aber immerhin… nicht überbräunt!
Ruhen lassen! Zwiebeln im Fett rösten. Nun ja! Man kann sie gebräunt nennen… aber geröstet?

Alles auf Tellern anrichten… servieren… ups… Teller vom entrée beiseite stellen… servieren… das obligatorische Foto machen…



Flucht in die Küche!

Cappuccino!



Frische Luft! Kleiner Smalltalk mit meinen Gästen.
Sie schienen relativ zufrieden….

Zum Dessert gab es Cappuccino.



Wenigstens den konnte ich problemlos herstellen.
Okay! Ich weiß… bei meinem Konsum ist das kein Wunder.

Die Lemon-Pie servieren… schon wieder die Teller nicht abgeräumt… ein Foto machen



und los geht’s.




Nachdem die Teller in der Küche gestapelt waren, war ich bereit zur




Okay!
Caesar Salad! Paula fand ihn lecker. Sie hatte noch nie zuvor Caesar Salad gegessen. Sie mochte die Komposition von Senf und Essig. Die Croutons waren knusprig und der Käse rundete den Geschmack ab.
Okay! Ein Lob an den Käsemeister!

Bruce sagte der Geschmack nach Senf nicht zu. Zudem mag er keine Croutons. Aber das ist Geschmackssache.




American T-Bone Steak! Das Steak war rose, allerdings nur auf einer Seite, die andere war… knusprig. Die Kartoffeln waren weich und die Zwiebeln… braun.
Ich habe nicht gefragt, ob das okay war….
Allerdings! Sie mussten nachwürzen… besser gesagt… würzen… hatte ich mal wieder vergessen….
Man kann nicht alles haben!

Lemon Pie!
Definitiv nicht der Geschmack der beiden.

Okay! Der 46. Event ist vorüber. Ich habe ihn fast unbeschadet überstanden, was man von meiner Küche nicht sagen kann.

Jetzt sind es noch 6 Events. Hört sich gut an.