Mittwoch, 25. Februar 2015
Nach dem Supergau
Schon wieder eine Woche vergangen. Wir nähern uns mit Riesenschritten dem Finale.

Meine nächsten Gäste sind Anja und Christophe. Mehr möchte ich nicht sagen.

Ich hoffe sehr, dass wir die vegetarischen Gerichte hinter uns haben. Christophe wäre nicht begeistert, wenn ich ihm Tofu vorsetzen würde.

Nun ja! Mein Tofu Gericht hat so manchen Brüller hervorgerufen.



Verständlich!


Mein Vergleich mit Hundefutter fand große Zustimmung.




Inzwischen weiß ich auch, warum es so grauenvoll schmeckte. Ich hatte mich bei der Wahl der Gewürze, vor allem der sauce, gewaltig vergriffen.
Ich finde mich nicht mit den Gewürzen der mitteleuropäischen Küche zurecht…



und erst die asiatische….


Nun ja! Vergessen wir den unliebsamen Tofu, trinken einen Cappuccino


(oder mehr…)

und sehen der Zukunft mit gemischte Gefühlen entgegen.




Sonntag, 22. Februar 2015
Tofu du général Tao


Der kulinarische Super-Gau!



Tofu du général Tao. Diesem Kriegsherrn mussten sich meine Kochkünste geschlagen geben.
Arme Mary!


Aber spannen wir Euch noch ein bisschen auf die Folter.
Gehen wir erst in den Feinkostladen. Wie immer waren ihnen die Portionen zu klein. Selbst bei Bocuse wäre mehr auf den Tellern. Ich bezweifle, dass je einer von ihnen bei Bocuse zu Gast war. Aber! Dort lässt Bocuse kochen, hier koche ich.
Monsieur Brument hatte ein paar Bücher, die ich signieren sollte. Das geht jetzt doch etwas zu weit.
Sie brachten mich auf die Palme. Erst der



mit Maître Gayet drosselte meinen Puls auf erträgliche Maße.


Zuhause gönnte ich mir einen Cappuccino.


Dann machte ich mich ans marinieren des Tofu.


Den Tofu in mundgerechte Würfel schneiden. Nun ja! Müsste ich die Dinger essen, sie wären winzig klein. Ich würde den Mund, wenn überhaupt, nur einen klitzekleinen Spalt breit aufbringen.
Tofu! Wie der schon aussieht… unappetitlich… geruchlos…, geschmacklos ist er auch noch…. Non! Nichts für mich.

Okay! Sojasauce mit Essig und Honig mischen. Diverse Kräuter einstreuen und unterrühren. Die Tofu-Würfel darin wenden. Nun ja! Jetzt waren sie braun….
Okay! Ab in den Kühlschrank und hoffen, dass der Tofu etwas Geschmack annimmt. Ihr wisst, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Wir werden sehen, ob sie den morgigen Tag erlebt. Ob sie ihn auch übersteht, davon wollen wir nicht erst reden….


Samedi

Nachdem wir gestern einige Kräuter vergessen hatten (Wegen der überraschenden Signierstunde! Die mich doch etwas verärgert hatte!) riefen wir im Feinkostladen an und orderten, was wir vergessen hatten. Wir überlegten kurz, ob wir vielleicht eine Alternative zu Tofu besorgen sollten, aber non, da müssen wir jetzt durch.




Wir begannen mit dem gâteau. Pardon! Dem Kuchen! Ein Kuchen der nicht gebacken wird. Okay! Kann er auch nicht verbrennen.
Zuerst sollten Kekse zerbröselt werden. Nun ja! Wir füllten die Kekse in einen Beute und schlugen mit dem Fleischklopfer darauf ein. Tja! Das hat nicht so funktioniert wie es sollte. Wir wurden etwas wütend und nahmen die Pfanne.



Im letzten Moment fiel mir ein, dass es teuer wird, falls der Schlag daneben geht und die Arbeitsplatte trifft. Granit ist teuer….
Wir füllten die Kekse in eine Schüssel und nahmen den Pürierstab. Lacht nicht…



es hätte doch sein können… war es aber nicht… die Krümel spritzten in alle Himmelrichtungen davon und wir holten den Akkusauger




um das gröbste zu beseitigen.
Ich hasse kochen!

Nun ja! Warum nennen wir eine Küchenmaschine unser eigen? Um sie zu benutzen. Zumindest an den noch ausstehenden fünf Events.
Die Maschine gab wie immer ihr bestes. Warum nicht gleich so?
Wir gaben Butter hinzu und Kakao. Die Maschine mischte und wir freuten uns auf einen Cappuccino



Der musste warten, denn die Masse musste noch in die Tortenringe gefüllt werden.




War das eine bröselige Sache. Kein Teig, der sich schön in die kleinsten Ritzen schlich…. Non! Brösel! Schokobrösel ! Klebrig, braun und stur. Die wollten nicht in die Tortenringe und festgedrückt werden, wollten sie auch nicht.
Grrr! Wir fluchen nicht!




Wir schrieben Schokobrösel auf die



und genehmigten uns einen Cappuccino!




Haben wir bis heute mit einem schönen, langen Urlaub geliebäugelt, wenn wir die Wette erst gewonnen haben, so überlegen wir inzwischen ernsthaft, uns für unbestimmte Zeit in einer Klapsmühle einzumieten….




Okay! Wir rappelten uns auf und machten uns an die Zubereitung der crème. Sahne schlagen! Würden wir auf die




setzen, aber sie steht bereits drauf… mehrfach….
Nun ja! Wir hatten nicht vor, in die Butterproduktion einzusteigen, aber manchmal schlägt das Schicksal zu….




Während die Maschine den zweiten Versuch startete, mischten wir Agar-Agar mit Wasser und ließen es quellen.
Wir waren uns nicht sicher, ob die Sahne bereits die richtige Konsistenz hatte und schalteten vorsichtshalber die Maschine aus, bevor wir unsere Butterproduktion noch auf dem Wochenmarkt verkaufen müssen.
Agar-Agar in Ananassaft auflösen… ups! Wir vergaßen, dass Agar-Agar, egal mit was man ihn mischt, dazu neigt, dicke Plupps zu machen und sie dann aus dem Topf zu schleudern.
Nun ja! Wir wischten die Plupps vom Kochfeld… von den Wänden… vom Boden….




Wir hassen kochen!


Wir weichten den nächsten Agar-Agar ein und gönnten uns einen Cappuccino.




Okay! Neuer Versuch! Wir rührten die Agar-Agar-Ananassaftmischung liebevoll um und nahmen sie vom Herd. Während die Mischung etwas abkühlte gönnten wir uns einen weiteren Cappuccino.




Es läutete und die Kräuter wurden geliefert. Man könnte meinen, ich würde für eine ganze Kompanie kochen, so viele Kräuter hatten sie mir geschickt. Ob das ein böses Omen war?


Ich mischte Agar-Agar in die crème und mischte die Sahne unter. Sah gut aus. Keine Klümpchen! Muss mal gesagt werden, wenn man es endlich Mal sagen kann.
Die crème wurde auf den Bröseln verteilt und kam in den Kühlschrank um fest zu werden.


Cappuccino!





Das Dessert hat mich geschafft!



Weiter geht’s! Die geschälte Ananas in Scheiben schneiden, Paprika entkernen und vierteln, Auberginen und Zucchini in Scheiben schneiden.
Enthäutete Tomaten in winzige Stückchen zerteilen.

Pause! Cappuccino, vier








Weiter geht’s! Ananas auf die Törtchen setzen, wollen nicht wie sie sollen… Zahnstocher!
Zitronenguss! Ups ! Wir ahnten bereits, dass es wieder mal ein etwas längeres Experiment mit ungewissem Ausgang geben würde.
Nachdem wir zweimal gewischt haben, gönnten wir uns einen weiteren Cappuccino



und fluchen immer noch nicht!




Warum macht heute alles Plupp?

Nachdem der dritte Versuch, unter liebevoller Zuneigung und Dauerrühren, erfolgreich war, gaben wir die Masse auf die Törtchen und hofften das Beste.


Ratatouille! Ihr kennt doch sicherlich alle den Film, der kochenden Ratte.



Das wär’s doch! Aber ich spiele nicht in einem Zeichentrickfilm die Nebenrolle.
Ich muss selbst kochen. Leider!

Okay! Wieder mal abgeschweift. Da die Zeit mal wieder raste, musste die Pfanne auf den Herd. Eine? Non! Drei! Und ein Topf mit Tomaten !
Drei Pfannen und ein Topf ! Da muss man ja nervig werden. In Pfanne eins überbräunten die Auberginen, während in Pfanne drei die Zucchini bereits verkokelten. Nur der Paprika lag brav in seiner Pfanne. Selbst wenn er gewollt hatte, er hätte nicht verkokeln können… ich hatte das Kochfeld nicht eingeschaltet. Kann doch mal passieren. Bei drei Pfannen auf dem Herd….
Im Topf kochten Tomaten und Co vor sich hin.

Okay! Die nächsten Auberginen und Zucchini erhielten eine Chance zu verkokeln und die Paprika freute sich auf ihre erste Chance.
Ich WÜRZTE! Oui ! Ich weiß! Es geschehen noch Wunder…!

Das Gemüse musste gewendet werden. Okay! Manche Stellen waren etwas, nun ja nicht mehr so hell…. Den Herd ausschalten und das Gemüse auftürmen.


Es läutete und mein Gast erschien. Mary war gekommen. Ich konnte es kaum glauben. Ein Wunder war geschehen!
Sie war nicht allein, sondern hatte ihren Sohn Matthew dabei. Der grinste und zeigte auf einen großen Proviantbeutel



der mit Baguette und Würsten prall gefüllt war.
Hahaha!

Ich führte die beiden in den Salon und stellte ihnen Baron de Rothschild zur Seite. Matthew packte schon mal vorsichtshalber den Beutel aus und breitet alles auf dem Tisch aus.
Engländer haben einen schwarzen Humor, Matthews Humor ist pechschwarz….


Ich musste zurück in die Küche, um das Ratatouille zu vollenden. Wir häuften das Gemüse aufeinander, dekorierten mit Basilikum, baten unsere Gäste zu Tisch und servierten. Wir machten das obligatorische Foto



und es konnte losgehen.

Matthew fragte, ob ich das Baguette selbst gebacken hätte und grinste mich an. Er konnte froh sein, das er außerhalb meiner Reichweite saß.
Dann aber war er still. Er verdrehte die Augen und mir stockte der Atem.







Matthew war begeistert und ich erst! Das war lecker!
Mary fragte ungläubig, ob ich das wirklich selbst gekocht hätte oder ob im Schrank ein Ratatouille sitzt. HAHAHA!


Voller Elan ging ich in die Küche. Der Tofu musste in die Pfanne.
Der hatte sich mit der sauce vergnügt und alles aufgesogen. Er musste wie Fleisch behandelt werden. Stückchenweise anbraten. Wenden und nächste Ladung in die Pfanne. Nun ja! Es wäre anmaßend auf ein weiteres Wunder zu hoffen… ich tat es dennoch und wurde mit Briketts belohnt.
Nun ja! Ich würde keinen Tofu essen und Matthew sicher auch nicht. Jemand, der T-Rex genannt wird, isst keinen Tofu.




Okay! Ich gab Zwiebeln und Knoblauch hinzu, rührte, wendete. Alles brutzelte vor sich hin. Ob es allerdings aussah wie es aussehen sollte… aucune idée….




Dann musste gewürzt werden. Anke meinte, man dürfe nicht zu viel Sojasauce nehmen, sonst wäre das Essen schnell verdorben.
Okay! Tröpfchenweise gab ich Sojasauce in die Pfanne. Danach so allerhand Gewürze und Kokosmilch. Jetzt sah es nicht mehr gar so gut aus. Non! Eher mehr so… gar nicht gut….
Nun ja! Vielleicht sollte das so sein. Ich rührte noch mal um und bemerkte, dass ich das Gemüse vergessen hatte. Mungobohnensprößlinge und Bambussprossen.
Okay! Nichts leichter als das…. Gläser öffnen, rein in die Pfanne. Rühren, zusehen, wie das Gemüse sich in sauce kleidete und fast schon eklig aussah.
Nun ja! Vielleicht soll das so sein. Vielleicht wurden all die Fotos, die mir Monsieur Internet geschickt hatte, mit Photoshop bearbeitet, dass sie so toll aussahen. Wie Gulasch aussahen….

Mit einem mulmigen Gefühl gab ich den Tofu auf die Teller und servierte.
Unter den, nun ja… sagen wir ehrlich… entsetzten Augen von Mary und Matthew, machte ich das obligatorische Foto.




Erinnert mich irgendwie an Hundefutter….


Matthew stocherte auf seinem Teller herum, als würde er etwas Essbares suchen. Mary schob sich todesmutig in ein Stück Tofu in den Mund.



Sie musste nichts sagen. Ihr Gesicht sprach Bände. Trotzdem probierte sie noch etwas Gemüse. Nun ja! Ihre Miene änderte sich nicht. Noch entsetzter geht nicht!

Matthew sah das Gesicht seiner Mutter und verzichtete auf eine Kostprobe.

Immer noch voller Entsetzen sah sie mich an und sagte, ich könne die Teller abtragen.

Weinen!




Ausgerechnet bei Mary! Warum hat sie aber auch so eine Vorliebe für das geschmacklose Zeug?
Nun ja! Geschmacklos konnte man diesen Tofu nicht nennen. Da war wohl von etwas zu viel dran… nun ja… wenn ich schon mal würze….
Non! Mariniere! So hatte das „etwas zu viel“, was immer es auch war, einen Tag Zeit, um sich einzubringen.
Okay! Auch der Rest war nicht gerade eine Meisterleistung….

Breiten wir den Mantel des Vergessens darüber.


Mary brauchte Zeit zur Erholung und hoffte inständig, dass ich ihren Lieblingskuchen nicht auch „gewürzt“ hätte.

Nun ja! Ich habe mein Bestes gegeben. Tofu hat es nicht mal auf die



geschafft. Denn eins ist sicher: NIE WIEDER TOFU!


Jetzt blieb nur noch das Dessert! Wenn das auch noch daneben geht….

Nun ja! Es ging schon gut los. Das Törtchen wollte nicht aus seinem Ring kommen. Dreimal mit dem Messer gestochert… et voilà!

Das zweite Törtchen war ebenfalls bockig. Wieder musste das Messer her. Es glitt aus dem Tortenring und verlor dabei ein wenig seiner Form. Nun ja… mehr als ein wenig… aber ich hatte ja noch drei weitere.
Sagen wir mal so… irgendwann hatte ich dann noch zwei weitere Törtchen.

Zwar nicht wie vom pâtissier, aber immerhin…




Geht doch!

Mary war begeistert. Am Ende hatte sie alle Törtchen aufgegessen, sogar die verunglückten. Aber das tat dem Geschmack keinen Abbruch.

Am Ende war sie happy. Eine lecker Ratatouille und ein paar ihrer Lieblingstörtchen, was will man mehr. Wer denkt da noch an Tofu?

Matthew, der um sein Törtchen gekommen war, verschlang eine riesige Portion Eis und das Thema Tofu ging zwischen Eis, Sahne, Kirschen, Schokosauce und diversen anderen Zutaten unter.


So ging auch dieser Event zu Ende. Ich weiß nicht, wer mehr aufatmete, Mary oder ich.


Tofu sollte den Asiaten vorbehalten bleiben. Sie wissen, wie man ihn zubereitet.


Jetzt sind es noch vier Events. Ich möchte zu gerne wissen, ob Chloé bereits die Contenance verliert.





Donnerstag, 19. Februar 2015
Impatience
Mein neuer Auftrag ist eingegangen.

Ratatouille, Tofu du général Tao, Gâteau au fromage à l’ananas
Käsekuchen mit Ananas, der Rest dürfte Euch bekannt sein.

Nun ja! Ich mag Ratatouille. Général Taos Tofu kenne ich nicht. Hoffe aber, dass ich ihn nicht essen darf. Käsekuchen – ha, darf ich nicht essen.

Das Ratatouille werde ich überstehen.

Dieser Auftrag ist sozusagen eine Premiere. Zum ersten Mal muss ich das Lieblingsessen meines Gastes zubereiten.
Ich habe es schon lange aufgegeben, Tofu etwas Gutes abzugewinnen. Aber Mary liebt ihn.




Ratatouille liebt sie noch mehr und für Käsekuchen mit Ananas kann man sie aus dem Tiefschlaf holen.




Okay!

Ich glaube erst, dass Mary kommt, wenn sie vor mir steht. Da gibt es noch so viel, was zu einer kurzfristigen Absage führen könnte.














Ich kenne sie schon soooo lange und soooo gut.

Wir werden sehen.





Donnerstag, 19. Februar 2015
Mary kommt
Jetzt hätte ich es doch fast versäumt, meinen nächsten Gast bekanntzugeben.

Es grenzt an ein Wunder. Mary kommt! Ich kann es noch immer nicht glauben. Sie hat sich wirklich dazu durchgerungen und kommt zum Essen.

Okay! Das bedeutet, ein vegetarisches Menu, denn Mary ist Vegetarierin. Das bedeutet auch, dass ich mitessen muss. Jetzt hoffe ich auf Sahne und andere Zutaten, die ich nicht essen darf.

Oh! Ihr wollt etwas mehr über Mary wissen.

Okay!

Mary ist Unternehmerin, Mutter meines Patenkindes, begeisterte Schwimmerin (schwimmt jeden Morgen unzählige Bahnen in ihrem Pool)




Porschefahrerin




und heimliche Triebfeder meiner Wette mit Chloé.






Montag, 16. Februar 2015
Axoa de veau basque
Der 47. Event ist vorüber. Meine Küche hisst die weiße Fahne.




Meine Nerven ebenfalls. Die Aussicht auf ein baldiges Ende lässt mich weitermachen.


Die Damen und Herren im Feinkostladen beschwören mich, auch nach Ende der Wette, weiterzumachen. Irgendetwas müsse ich mir einfallen lassen.




Backen wäre schön… neue Gerichte erfinden (Tue ich das nicht jedes Mal?) alles, was schief ging…… noch einmal… (Ha! Ich müsste das Jahr wiederholen!)




Ein neues Buch schreiben…




(Mache ich bereits)

über den Event (Mon Dieu!!!!) … wäre toll (Finde ich nicht!) ….

Sie versuchten es sogar mit Bestechung. Kostenlosen Cappuccino bis an mein Lebensende. Hm! Hörte sich verlockend an… aber nicht annähernd so verlockend wie Chloés Wetteinsatz.


Über meinen letzten Event haben sie sich wieder Mal köstlich amüsiert. Ich nicht!
Louis kopiert die Übersetzungen (incl. Fotos) stapelweise




und legt sie im Feinkostladen aus. Immer mehr Leute lesen meine Qualen.
Nun ja!


Der Cappuccino




mit Maître Gayet musste sein und seine hilfreichen Kommentare sind Balsam für meine geschundenen Nerven.


Ich musste Freitag zwar nichts vorbereiten, dennoch gönnte ich mir zuhause einen Cappuccino.





Samedi!

In aller Frühe fuhr ich zum Bäcker. Frisches Baguette ! Okay ! Abends nicht mehr ganz so frisch, aber ich konnte nicht zwischendurch nochmal schnell zum Bäcker fahren.
Zuallererst einen Cappuccino




Bizets Torero-Marsch und dann: auf in den Kampf.




Poire Belle-Hélène! Nun ja! Zehn Birnen warteten darauf veredelt zu werden. Geschafft haben es… nicht alle….
Sagen wir mal so… Poire Belle-Hélenè wird nicht halbiert oder geviertelt. Non! Sie bleibt eine Birne… eine geschälte und entkernte Birne.
Wer wie Ihr, vom Fach oder begnadete Hausfrauen und Köche oder Köchinnen seid, der macht das mit links mal eben nebenbei. Wer aber wie ich… fachfremd, unbegnadet und kochtechnisch talentfrei ist… der hat das ein oder andere Problemchen mit der Birne.
Nun ja… sagen wir mal so… wir gaben uns wie immer große Mühe. Die Birne sollte mit Hilfe eines Kerngehäuseentferners entkernt werden.
Tja! Wir waren stolz, dass wir ohne Hilfe des Monsieur Internet den Kerngehäuseentferner in unserer Küche fanden. Wir machten uns auch sofort ans Werk. Wir puhlten und gaben unser Bestes. Der Kerngehäuseentferner entfernte Fruchtfleisch (man muss doch das Kerngehäuse erst mal finden

)


und bohrte dann ein Loch in die Außenwand.
Tja! Das Loch sah gut aus… gehörte da aber nicht hin. Aber es hätte sicherlich gut ausgesehen, wenn aus diesem Loch die Schokosauce geflossen wäre.
Okay! Nächste Birne! Oh! Ich vergaß zu erwähnen: für Poire Belle-Hélène muss man reife, saftige Birnen nehmen.
Das heißt, Birnen, die tropfen, wenn man ein Loch in ihre Schale bohrt. Ob das da hin sollte oder nicht.




Okay! Der Saft tropfte zwischen meinen Fingern hindurch und die Birne wurde glitschig. Der Kernbohrer rutschte durch das weiche Fruchtfleisch und… schwupps… noch eine Birne mit Loch.
Dritte Birne! Okay! Vierte Birne… okay! Fünfte Birne! Bingo!
Ha! Eine Birne ohne Kerngehäuse. Wer sagts denn? Geht doch!
Sechste Birne… ohne Kerngehäuse! Siebte mit Loch… achte mit Loch und Riss… neunte ohne Kerngehäuse… zehnte ohne Kerngehäuse!
Ha! vier Birnen ohne Kerngehäuse. Aber! Sie mussten noch geschält werden….
Okay! Nun ja! Sagen wir mal so… die Birnen waren so saftig… so glitschig… so unkooperativ….
Die erste Birne verlor ihren Stil, wäre ja nicht weiter schlimm, aber dann platzte sie, weil wir… nun ja… sagen wir mal so… das Kerngehäuse zu weiträumig entfernt hatten.
Die zweite Birne hatte nach dem Schälen einen winzigen Riss und Birne Nummer drei einen… nur unwesentlich größeren Riss als Birne Nummer zwei. Aber Birne Nummer vier war fast makellos. Fast!
Okay! Ich, als Perfektionist, habe, was das Kochen betrifft, meine Erwartungen bzgl. Perfektion, während der letzten Monate, fast auf null gesenkt.
Wäre die Birne ein Kleid von Gucci…




nun ja… ich hätte es nicht gekauft.

Okay! Ich hatte drei entkernte, enthäutete Birnen. Sie wurden in Wein und diversen anderen Zutaten, zehn Minuten, sanft geköchelt.
Wellness für die Birnen. Ich kann jetzt aber nicht sagen, ob die Konsistenz der Birnen, nach dem Wellnessbad, die richtige war oder nicht.




Aber beim 47. Event sieht man eventuell auftretenden Missgeschicken gelassen entgegen.




Anke wird mir eine zu harte Birne ebenso verzeihen wie eine, die auseinanderfällt, wenn man sie nur ansieht.

Okay! Die Birnen durften in ihrem Wellnessbad abkühlen und ich genehmigte mir einen Cappuccino…




zwei!



Weiter ging‘s! Paprika entkernen, Zwiebeln und Knoblauch häuten und alles grob stückeln! Fleisch in große Stücke schneiden.
Endlich mal ein Rezept, bei dem nicht alles klitzeklein geschnippelt werden musste.
Ha! Große Stücke, die den Mund füllten….




12:30 Uhr!

Nächste




Nächster Cappuccino




Kurz überlegen… dreieinhalb Stunden bis zum Countdown… zu wenig Zeit zum Reiten…
Okay! Cappuccino…




zwei



Le Monde




Vierter Cappuccino!




Tisch eindecken… dauert auch immer etwas länger… bis das Besteck richtig platziert ist… die Gläser an den richtigen Stellen stehen….
Oh… wie mir all das nicht fehlen wird….


Ups! Da fällt mir ein… ich habe Euch noch nie vom Tisch eindecken erzählt. Nun ja! Es sollte doch immer perfekt sein. Und das war es auch. Es hat nur unwesentlich länger gedauert, als wenn Mary eingedeckt hätte. So ein einmessen…




Lacht nicht schon wieder…




dauert eben etwas länger. Der Abstand der vielen Messer, Gabeln und Löffeln zum Tischrand muss genau sein. Da darf nicht alles kreuz und quer liegen. Da muss man mit dem Maßband ran.




Dann gibt es da noch die vielen verschiedenen Gläser… die genau platziert sein müssen… dauert auch länger… und erst der ganze Schnickschnack.




Anfangs habe ich das immer einen Tag vor dem Event gemacht.




Bedenkt man, ich hätte es am Tag des Events gemacht… meine Gäste hätten auch noch die Nächte bei mir verbracht…!




Okay! Inzwischen bin ich schneller. Eindecken hat zum Glück nichts mit kochen zu tun. Nur mit Etikette.





Ups! Da hatte ich doch mal wieder was vergessen! Kartoffeln! Eigentlich gelten Kartoffeln in Frankreich nicht als Beilage (wobei man eigentlich nie Beilagen verwendet) sondern als Gemüse und landet deshalb meistens im Gericht. Franzosen essen zu fast allem Baguette. Wer braucht Kartoffeln, wenn er Baguette hat?





Die Kartoffeln wurden in der Schale gegart, gepellt und durften abkühlen.

Nach diesem Stress gönnte ich mir einen weiteren Cappuccino




Ich hasse kochen!


Okay! Es war an der Zeit den Schafskäse in Angriff zu nehmen. Die kleinen Käselaibe in eine Auflaufform zu setzen war kein Problem… das Problem war der Honig….




Honig erwärmen! Nun ja! Sagen wir mal so… woher sollte ich wissen, dass Honig sich verflüssigt, wenn er erwärmt wird und dass er aus dem Topf hüpft, wenn er zu heiß wird?
Die weiße Fahne, die meine Küche gehisst hatte, hat jetzt ein paar Honigflecken und die Tapete ein Loch.
Lacht nicht!




Ich musste doch das klebrige Zeug abwischen… und putzen




ist nun mal nicht meine Stärke….

Ich muss zur Verteidigung der Tapete aber anführen, dass sie sich in den letzten Monaten erfolgreich gegen meine Putzversuche verteidigt hat… nun hat sie das Handtuch geworfen… irgendwann wird selbst der dickste Rock fadenscheinig und löchert….


Okay! Zurück zum Honig! Neuer Versuch… Erwärmen und rühren… rühren… rühren!
Ups! Da haben wir doch vergessen, die Datteln zu schneiden.
Okay! Honig vom Herd… Datteln schneiden… in den Topf geben und mitkochen…. Abkühlen lassen… auf den Käselaibchen verteilen und vorsichtshalber ein Foto machen. Wer weiß wie sie aussehen, wenn sie aus dem Ofen kommen…?

Wir genehmigten uns einen Cappuccino




… versuchten, nicht an das Anbraten der Fleischwürfel zu denken… taten es doch und genehmigten uns noch zwei Cappuccino




Okay! Axoa de veau basque! Dabei handelt es sich zum Glück nicht um ein Gericht, das in deutschen Küchen zubereitet wird. Ich gehe davon aus, dass Anke nicht weiß, worum es sich handelt und wie es aussehen muss.
Notfalls könnte ich immer noch behaupten, dass muss so sein….
Okay! Das wäre gemein!

Schon wieder abgeschweift. Ich setzte den großen Topf auf den Herd, gab dieses Wunderöl?




Fettfreie Fett? Chemisches Erzeugnis?




(Egal, es soll angeblich nicht spritzen!) hinein und hoffte das Beste.

Okay! Wieder eine enttäuschte Hoffnung! Es spritzte und ich wischte. Fleisch in den Topf… wieder wischen….




Ups! Zu lange gewischt, dabei diesen klitzekleinen Moment verpasst, wenn aus Fleisch Briketts werden…




NON! Wir fluchen nicht!




Nächster Topf! Butterschmalz… sagen wir mal so… diese Töpfe, in denen man fettfrei kochen und braten kann, zeigten, dass sie allergisch gegen Fett sind und spritzten das Butterschmalz durch meine Küche.
Topf vom Herd nehmen… wischen…




Topf zurück auf den Herd… Fleischstücke hineingeben… vor den Fettspritzern flüchten… non!

Grrr! Wir fluchen immer noch nicht!




Dritter Topf! Ohne Fett!




Diese Töpfe sind so zickig wie eine Diva!
Die erste Ladung Fleisch wurde unter Rühren leicht gebräunt… nun ja… sagen wir mal so… in beigefarbene Fleischstückchen verwandelt.
Zweite Ladung Fleisch… rühren… zartbeige… raus aus der Pfanne….
Dritte Ladung… okay… ich hatte bereits genug Fleisch zart angebraten… wer braucht da noch eine dritte Ladung?
Neuer Topf! Zwiebeln und Knoblauch wellnessen! Paprika hinzugeben und rühren… Fleisch hinzu… WÜRZEN!
Wein dazu gießen… rühren… Fond hinzugeben… rühren… Deckel drauf und Ruhe für die nächsten fünfzig Minuten.
Kurz wischen



und fertig!


Darauf einen





Es läutete und mein Gast erschien. Ich führte Anke sofort ins Esszimmer, denn der Schafskäse musste nur für zehn Minuten in den Ofen.





So einen genügsamen Gast hatte ich noch nie. Sie wollte keinen Wein… sondern Wasser. Okay! Chateldon… aber Wasser….
Okay! Nach drei Minuten versuchte der Schafskäse sich zu verflüssigen und er musste aus dem Ofen.



Sieht doch noch gut aus!



Okay! Sechs Schafskäselaibchen und sechs Versuche, sie aus der Auflaufform zu holen.
Nun ja… Sagen wir mal so… der letzte Versuch war einigermaßen erfolgreich und unter Zuhilfenahme eines Messers wurde das Schafskäschen wieder in Form gebracht.


Serviert, das obligatorische Foto gemacht!




Und dann… ich kann es kaum glauben… ich habe mit meinem Gast gespeist.
Ich war sprachlos… das Käschen schmeckte lecker. Okay! Was kann man an solch einem Käschen schon falsch machen?
Kollektives Aufstöhnen! Ich weiß….
Aber es war nicht so lange im Ofen, dass es verkokeln konnte!
Anke schmeckte es und mir auch!
Inzwischen hatte ich Anke mit Baron de Rothschild bekannt gemacht. Sie war sehr angetan von Geruch und Geschmack. Besser als Chateldon….



Okay! Der Timer piepte und der Deckel musste vom Topf. Die Cocktailtomaten sollten in den Topf und die sauce mit Mehl angedickt werden.
Nun ja! Da wir inzwischen wissen, dass wir es nicht schaffen, Mehl und Wasser so zu mischen, dass es nicht zur Klumpenbildung kommt, griffen wir zu Maître Gayet’s Hilfsmittel, das er extra für uns angerührt hatte. Mehl und Wasser! Klumpenfrei! Merci!
Okay ! Das Axoa köchelte so vor sich hin, während sich die sauce andickte? eindickte ? verdickte? Egal!
Sah aus wie sauce aussieht!
Während die sauce zur sauce wurde, mussten die Kartoffeln in die Pfanne. Sagenhaft wie schnell sie sich bräunten… okay… die dunklen wurden aussortiert… weiß doch niemand….
Wäre mein Gast Französin, hätte ich die Kartoffeln in rohem Zustand unter das Axoa gemischt und sie mitgekocht. Aber das sähe nicht gut aus. Mehr wie Eintopf….
Mein Gast war Deutsche und bekam ihre Beilage… Bratkartoffeln oder so ähnlich… und Baguette.

Das Axoa war fertig! Ich füllte den Teller, servierte und machte das obligatorische Foto.




Sah gut aus!



Anke schmeckte es. Es war gut, dass ich keine Chilis zum Axoa gegeben hatte. Das Axoa hatte die richtige Schärfe. (Ich hatte das Pfeffern nicht vergessen! Das grenzt schon fast an ein Wunder!)

Ich kümmerte mich um die Birnen. Sie saßen noch immer in ihrem Wellnessbad, das inzwischen mehr als abgekühlt war. Die Birnen überstanden den Transport aus dem Topf zum Teller ohne größere Probleme.
Die Schokosauce musste erwärmt werden und sollte dann sanft über die Birnen rinnen.
Nun ja! Die sauce zog es vor zu fließen und die Birnen sahen nicht sooo gut aus. Aber das Eis… lactosefrei… wunderbar… höchstpersönlich gekauft….

Das obligatorische Foto




Es war ein Wunder geschehen…




die Birnen waren bissfest und schmeckten wunderbar nach Wein und all dem Zeug, das in den Wein gemischt war….


Anke war begeistert. Die Birne Helene schmeckte ihr sehr gut und ich konnte mich ihrem Urteil nur anschließen.



Es war ein schöner Abend. Anke war erfreut, dass sie sich unter den Gästen befand, die mir besonders am Herzen liegen. Jenen Gästen, denen meine (Okay… Kochkünste wäre maßlos übertrieben), na ja… die nicht zu den Opfern meiner Anfänge als Zwangsköchin gehörten.



So ging auch dieser Event zu Ende. Es lief nicht alles glatt… wie sollte es auch… solch ein Wunder gibt es in meiner Küche nicht.


Jetzt sind es noch fünf Events. FÜNF! Das Ziel kommt in Sicht….






















Fromage de chèvre au miel, Axoa de veau basque, Poire Belle-Hélène


5 Events



frau mit fragezeichen



Donnerstag, 12. Februar 2015
Das nächste Grauen
Ein neuer Auftrag!




Fromage de chèvre au miel, Axoa de veau basque, Poire Belle-Hélène
Ziegenkäse mit Honig, Axoa vom Kalb auf baskische Art, Birne Helene




Schon mal Birne Helene hergestellt? Ich meine, die „echte“ nicht die Birne aus der Dose.
Ich wusste, dass es viel Arbeit ist. Aber so viel…. Und sooo kompliziert…. Aber, mit dem Ziel vor Augen werden wir auch das überstehen… fragt sich nur wie….




Ziegenkäse mit Honig… hört sich EINFACH an! Einfach! Ist es aber nicht. Aber was einfach ist, ist es dann doch nicht!
Einfach! Zzzzz!




Axoa! Tja! Eintopf? Gulasch? Ich kenne kein deutsches Gericht, das ihm nahe kommt.
Soll bissfest sein und doch weich…. Nun ja! Wir können nur entweder oder!

Egal was Samstag auch passiert…



wir werden wie immer unser Bestes tun!





Mittwoch, 11. Februar 2015
Anke - Klappe die zweite
Es ist wieder Mittwoch und ich gebe meinen nächsten Gast bekannt.

Nun ja! Mein Gast für den nächsten Event, ist der Gast, der letzte Woche indisponiert war.

Anke, Inhaberin eines exklusiven Institut de Beauté




Besitzerin zweier liebenswerter Hunde




Cabrio-Fahrerin



mit wenig Freizeit.

Nun ja… Samstag opfert sie einen Teil ihrer Freizeit, um mein Gast zu sein.





Sonntag, 8. Februar 2015
American T-Bone Steak
Tja! Das Haus steht noch… die Küche schreit nach Renovierung… meine Nerven… nun ja…!

Im Feinkostladen war der Cappuccino das Beste. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass ich koche… okay… dass ich versuche zu kochen.
Immer wieder begegnen mir Leute, die mich mit großen Augen ansehen oder die mir mit ihrer Neugier auf die Nerven gehen.

Nun ja! Maître Gayet’s Cappuccino



hat mir den Einkauf gerettet.
Allerdings konnte er sich ein paar Kommentare nicht verkneifen. Er mag die amerikanische Küche nicht… es ist aus seiner Sicht nicht tragisch, wenn bei meinem Event was daneben geht….
Welcher Gourmet isst schon Pudding auf gebackenem Teig? Dann auch noch das klebrige meringue….
Er hat mir seinerseits einen Freibrief auf Fehlschlag ausgestellt.
Okay! Ich würde mich trotzdem bemühen… tue ich doch immer….

Zuhause gönnte ich mir erstmal einen Cappuccino.



Wie ich aus den Rezepten ersehen konnte, gehört quasi der gesamte Lemon Pie auf die



… und er machte keinen Hehl daraus, dass er wahrhaftig drauf gehört…!

Zuerst gab die Küchenmaschine ihr bestes und fertigte einen Teig an, der toll aussah, im Kühlschrank ruhte und sich dann partout nicht ausrollen lassen wollte.
Non! Wir fluchen immer noch nicht!




Nach gefühlten Stunden und mehreren Versuchen(non, wir fluchen nicht!)



gab es wieder das Spiel: wie man aus Teig ein Puzzle herstellt. Wer sagt denn, dass der Teig ebenmäßig glatt sein muss… man sieht ihn doch unter der crème… dem Pudding… der Masse nicht!



Okay! Der Teig kam in den Ofen und sollte blind gebacken werden.
Blind backen?



Immer dieser Küchenjargon! Aber Monsieur Internet freut sich doch stets aufs Neue, von mir zu hören.
Vor allem, wenn ich unkomplizierte, leicht verständliche Fragen stelle….
Blind backen war unkompliziert und er schickte mir diverse Antworten. Sogar Videos übers Blind backen waren dabei.
Nun ja! Nachdem ich im Vorratsraum Erbsen gefunden hatte, konnte das blinde backen beginnen.
Der Teig backte so vor sich hin. Nun ja… sagen wir mal so… der Teig schrumpfte. Der Rand war kaum noch zu sehen. Was hatte ich nun wieder falsch gemacht?
Ich hasse kochen!

Während der Teig backte, vor sich hin schrumpfte und was auch immer er sonst noch tat… sollte der Belag zubereitet werden.
Der Entsafter entnahm den Zitronen ihren Saft, ich gab die Eigelbe hinzu, den Zucker, die Speisestärke, die Milch und rührte. Die Flüssigkeit sollte erhitzt werden und ups!
Nun ja… sagen wir mal so… der Zitronensaft sollte mit der Speisestärke gemischt werden und dann… wenn die flüssige Mischung heiß war… unter ständigem Rühren untergemischt werden.
So kam es… dass sich die Flüssigkeit bereits eindickte, während sie sich erhitzte und dann… grrr… blubbernd, in dicken Klumpen aus dem Topf katapultiert wurde.
Ich hasse kochen!

Nicht genug damit! Der Timer piepte, der Teig hatte sein blindes backen hinter sich gebracht und wollte jetzt wieder sehen.
Es wäre ja zu schön gewesen, wenn alles reibungslos verlaufen wäre. Aber! Mal wieder die Finger verbrannt. Ihr wisst doch sicher wie das ist (oder auch nicht).
Okay! Ihr wisst es nicht. Also! Finger verbrannt…! Die Erbsen kullerten durch die Küche, blieben hier und da an einem Klumpen Lemonirgendwas kleben und der Fußboden sah aus, als wäre er von einer bisher unentdeckten Krankheit befallen.

Aber wir fluchen nicht…



ärgern uns nicht… beißen die Zähne zusammen… lassen alles stehen und liegen und gönnen uns erstmal einen Cappuccino. Beruhigt die Nerven und stärkt das Immunsystem (gut, wenn man bei Minusgraden in den Garten muss, um den Topf auf bleibende Schäden zu überprüfen…).



Okay! Nächster Versuch! Diesmal alles richtig gemischt… erhitzt… gerührt… trotzdem wurde die Masse nicht fest.
WIR FLUCHEN NICHT!



Wir taten, als wäre alles in bester Ordnung… wir wissen doch nicht, wie es um die Konsistenz der Masse bestellt sein muss… füllten die Masse auf die Törtchen und ups… hatten vergessen, die Masse für die meringue zu mischen.
Nun ja! Diese kleine Vergesslichkeit brachte uns nicht aus der Ruhe. Wenn man Mutterseelenallein auf einem Schlachtfeld steht, tangiert uns ein Mangel an geschlagener Eischnee/Zuckermasse nicht mal peripher.
Wir überlegten kurz, ob es vielleicht besser sei, die Küche kurz in Brand zu stecken. Es würde bei den pompiers mehr Verständnis auslösen, als beim Maler, wenn er den Zustand der Küche in Augenschein nehmen würde.
Erstere kommen um zu helfen



letzterer würde schreiend davonrennen…




Non! Nicht aufregen! Es war nur mal so ein Gedanke… ihr habt nicht den Hauch einer Ahnung wie es in meiner Küche aussieht, nach 45 Events…. Ihr würdet mich verstehen….

Okay! Wieder mal abgeschweift. Die Küchenmaschine schlug Eischnee mit Zucker und stellte eine klebrige Masse her, die dem Schlachtfeld noch etwas mehr das Aussehen verlieh…. Nun ja… man bemühte diesen Gedanken noch einmal… nur ganz kurz… und verwarfen ihn wieder!

Schlachtfeld? Ach! Jetzt wollt ihr auch noch wissen warum?
Tja! Sagen wir mal so… wir hatten den Hebel der Küchenmaschine noch nicht vollständig gelöst und zogen bereits heftig an der Schüssel… während sich der Hebel löste und die Schüssel… nun ja… so schnell passiert ein Missgeschick!
Nächster Versuch! Diesmal lief alles reibungslos.
Nun ja! Fast! Irgendwie war die Masse zu fest geraten. Aber! Im Rezept stand: sehr fest schlagen!
Die Eischneemasse ließ sich nicht so auf die Törtchen verteilen wie ich gedacht hatte. So kam es, dass ich kleine Häufchen auf die crème de limon setzte



und alles schnell in den Ofen schob. Aus den Augen….
Zehn Minuten später… raus aus dem Ofen!


Die Lemon Pies mussten abkühlen und dann aus den Förmchen… nun ja… ging nicht so gut… ups! Platsch! Na ja… es gibt noch drei andere….



Nun ja! Die Lemon Pie war fertig… ich war es auch!


Samedi!

Frühaufsteher! Cappuccino!



Einstimmen auf den Event!

Nur die Tatsache, dass ich das Ziel schon fast vor Augen habe, hält mich noch aufrecht.

Okay! Wir begannen mit den Vorbereitungen. Kartoffeln kochen und pellen… Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden (selbst schuld, wenn man die fertigen Zwiebelringe im Feinkostladen vergisst… okay… kurz überlegt, ob wir anrufen… non! Das kann doch nicht sooo schwer sein… Zwiebelringe zu scheiden… doch… es kann….)
Nachdem wir gefühlte Stunden lang geweint haben (Zwiebeln sind immer noch fies), gönnten wir uns einen Cappuccino… drei!



In dem schrecklichen Irrtum, wir werden den Rest in zwei… drei Stunden über die Bühne bringen…
reiten




Oh! Böser Fehler! Sehr böser Fehler!
Wir kamen gegen siebzehn Uhr nach Hause… (Okay! Unwesentlich länger als drei Stunden) völlig entspannt… was sich in der nächsten Stunde ins Gegenteil wendete….

Romana-Salat zerkleinern… simple… Dressing mischen… nicht ganz so simple. Rohes Eigelb im Dressing… nicht mein Geschmack… Senf…!
Tja! Eigelb und Senf mochten sich nicht und wollten sich partout nicht vereinigen. Hatte ich noch gehofft, das Öl würde sie vom Gegenteil überzeugen… mais non… das sah nicht gut aus. Ganz und gar nicht gut… eher das Gegenteil….
Aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir würzten mit Salz und Pfeffer und allem, was da sonst noch so rein sollte, gaben Zitronensaft und Essig hinzu und hätten am liebsten geweint.
Das sah immer ekliger aus. Aber wir haben eine Küchenmaschine, die solche Dinge für uns regelt. Sie gab ihr bestes und das Dressing war… nun ja… ich würde es nicht essen… die Farbe… das Auge isst mit… aber sie soll so aussehen. Sah auf den Fotos von Monsieur Internet genauso aus.
Okay! Ich muss sie nicht essen.

Weißbrot in Würfel schneiden und in Croutons verwandeln. Tja!



Da bräunen die Dinger so vor sich hin, werden sogar gewendet und was machen sie? Sie verkokeln! Einfach so! Und dieser Gestank….
Okay! Neue Würfel geschnitten… gewendet bis ihnen schwindlig wurde… trotzdem etwas überbräunt auf einigen Seiten und auf anderen noch weiß wie frisches Weißbrot.
Non, wir fluchen immer noch nicht!




Okay! Dritter Versuch! Es läutete und meine Gäste erschienen.
Paula rümpfte die Nase und Bruce sagte: Hier sind wir richtig!
Ich tat, als sei ich taub und blind und führte meine Gäste in den Salon.
Zzzzz! Typisch! Ich sollte Baron de Rothschilds Erzeugnis durch billigen Fusel ersetzen.
Aber ich bin sooo ein netter Mensch! Zudem müssen sie noch essen….

Dritter Versuch! Um es kurz zu machen… er endete wie der zweite… noch etwas Butter hinzugeben und fertig.
Salat und Dressing mischen… okay… wohl eher Salat ertränken…. Mit den Croutons (die besten ausgesucht) bestreuen und ein bisschen Käse darüber hobeln. Fertig!
Geht doch!
Ich bat meine Gäste zu Tisch, machte das obligatorische Foto



und hoffte das Beste.

Nun ja! Das T-Bone Steak. Pardon… das American T-Bone Steak! Kartoffeln braten, Zwiebeln rösten, Steak grillen.
Sagen wir mal so… wir gönnten den Kartoffeln ein Wellnessbad und hofften das Beste.
Wir tupften das Fleisch trocken und gaben es in die Pfanne.
Da war es wieder… dieses Phänomen… eben noch jungfräulich roh und im nächsten Moment… nun ja… fast verkokelt… aber nur auf einer Seite.
Zweiter Versuch! Etwas besser… nur noch stark überbräunt.
Dritter Versuch! Rückfall… neuer Versuch!
Vierter Versuch! Okay! Auf einer Seite etwas dunkler als auf der anderen, aber immerhin… nicht überbräunt!
Ruhen lassen! Zwiebeln im Fett rösten. Nun ja! Man kann sie gebräunt nennen… aber geröstet?

Alles auf Tellern anrichten… servieren… ups… Teller vom entrée beiseite stellen… servieren… das obligatorische Foto machen…



Flucht in die Küche!

Cappuccino!



Frische Luft! Kleiner Smalltalk mit meinen Gästen.
Sie schienen relativ zufrieden….

Zum Dessert gab es Cappuccino.



Wenigstens den konnte ich problemlos herstellen.
Okay! Ich weiß… bei meinem Konsum ist das kein Wunder.

Die Lemon-Pie servieren… schon wieder die Teller nicht abgeräumt… ein Foto machen



und los geht’s.




Nachdem die Teller in der Küche gestapelt waren, war ich bereit zur




Okay!
Caesar Salad! Paula fand ihn lecker. Sie hatte noch nie zuvor Caesar Salad gegessen. Sie mochte die Komposition von Senf und Essig. Die Croutons waren knusprig und der Käse rundete den Geschmack ab.
Okay! Ein Lob an den Käsemeister!

Bruce sagte der Geschmack nach Senf nicht zu. Zudem mag er keine Croutons. Aber das ist Geschmackssache.




American T-Bone Steak! Das Steak war rose, allerdings nur auf einer Seite, die andere war… knusprig. Die Kartoffeln waren weich und die Zwiebeln… braun.
Ich habe nicht gefragt, ob das okay war….
Allerdings! Sie mussten nachwürzen… besser gesagt… würzen… hatte ich mal wieder vergessen….
Man kann nicht alles haben!

Lemon Pie!
Definitiv nicht der Geschmack der beiden.

Okay! Der 46. Event ist vorüber. Ich habe ihn fast unbeschadet überstanden, was man von meiner Küche nicht sagen kann.

Jetzt sind es noch 6 Events. Hört sich gut an.





Donnerstag, 5. Februar 2015
Auf nach Amerika
Zuerst eine kleine Änderung meiner Gästeliste.

Anke ist beruflich indisponiert und kann leider, bei meinem nächsten Event, nicht mein Gast sein.

Aber! Meine Gäste, die sich für nächste Woche angesagt hatten, tauschen gerne den Termin und werden meine nächsten Gäste sein.


Paula!

Unternehmerin




Gourmet




liebt Wellness




und schnelle Autos





Bruce!

Unternehmer

Gourmet




Weltenbummler




liebt Cabrios




und lange Spaziergänge in der Natur





Kommen wir nun zu meinem nächsten Auftrag.

Wir begeben uns in die Welt der amerikanischen Küche.




Caesar Salad, American T-Bone Steak, Lemon Pie





Steak! Schwarze Liste!




Caesar Salad! Rohe Eier! Salmonellengefahr!




Ich habe bereits Monsieur Internet um Rat gefragt. Er hat mir tausende Fotos geschickt. Salat, Steak, Pie!
Ich habe mir (wie immer) ausgesucht, was mir am besten gefiel.
Oui! Wie immer… die Rezepte gefielen mir weniger.
Die Salate wollten rohe Eier, die Steaks mussten gebraten werden und der Pie…. Weinen!




Da stand doch wirklich in fast jedem Rezept kleine Nebensätze, die mir ganz und gar nicht gefielen: lecker, wenn auch zeitaufwendig… schmeckt prima, leider sehr aufwendig… viel Aufwand… aufwendig… man benötigt viel Zeit zur Zubereitung…!




Lemon Pie!
Tja! Ich werde wohl morgen mit meinem Event beginnen.


Bei diesem Auftrag beschleicht mit ein ungutes Gefühl….

Ich werde auch das überstehen. Fragt sich nur wie!





Mittwoch, 4. Februar 2015
Auf ein Neues...



Oh! Schon wieder Mittwoch! Bloggen ist angesagt.
Okay!

Mein nächster Gast heißt Anke, Inhaberin eines exklusiven Institut de Beauté




Besitzerin zweier liebenswerter Hunde




Cabrio-Fahrerin



mit wenig Freizeit.


Meine Einladung traf sie wie ein Schlag und den Schock musste sie erstmal verarbeiten. Aber sie kommt.

Welch dîner auch immer Chloé für sie vorsieht… ich werde wie immer mein Bestes tun.





Sonntag, 1. Februar 2015
Poulet à l'ancienne
Nun ist auch der 45. Event überstanden.

Oui, es gab das ein oder andere Problem, aber es würde an ein Wunder grenzen, wenn dem nicht so wäre.

Die crème caramel sollte eine Nacht schlafen. So sah ich mich gezwungen, meine Einkäufe bereits Freitag zu erledigen.


Die Damen und Herren im Feinkostladen waren darauf erpicht, das Rezept der tourte aux pommes de terre Éloïse zu erhalten.
Mais non! C‘est un secret!



Den Barramundi fanden sie etwas blass und die Crêpes Suzettes… nun ja… decken wir den Mantel des Schweigens darüber.
Ich hasse kochen!

Nachdem ich meinen Einkaufszettel Madame Mathieu überreicht hatte, setze ich mich mit Maître Gayet zu einem Gespräch, bei einem



zusammen.
Mit einem reichen Wissen über die Herstellung von crème caramel und der Zubereitung von l’endives machte ich mich auf den Heimweg.


In aller Ruhe gönnte ich mir einen Cappuccino



Man soll nicht mit leerem Magen in den Krieg ziehen.


Zum ersten Mal, quälte ich mich, bereits einen Tag vor dem Event, mit der Zubereitung eines Desserts.
Crème caramel! Caramel! Mais oui! Es gab ein paar kleinere Problemchen… nun ja… wenn die Küche nicht bereits der Renovierung bedurfte….
Diesmal Kristall- anstatt Puderzucker. Nun ja! Es dauerte lange, bis der Zucker sich herablies, sich aufzulösen. Er klumpte und ich dachte schon, ich hätte mal wieder etwas falsch gemacht. Mais non!

Okay! Während ich noch dachte, ich hätte einen Fehler gemacht… ich mich entschloss, Monsieur Internet um Hilfe zu bitten… stank der Zucker, der jetzt kein Zucker mehr war… mehr so eine dunkelbraune, klumpige, glasähnliche Masse… und ich konnte die Pfanne noch rechtzeitig vom Herd nehmen, bevor die klitzekleinen Rauchwölkchen,



die aus der braune Masse aufstiegen, den Rauchmelder erreichten….
Wir fluchen nicht!



Wir hassen kochen!

Wir stellen die Pfanne ich ein Wasserbad… hoffen, dass sie noch zu retten ist….




Monsieur Internet schickte mir eine Auswahl an Videos… okay… ein Irrtum meinerseits… der Zucker klumpt, bevor er sich auflöst.
Woher sollte ich das wissen?




Noch nie aus Kristallzucker caramel gemacht….



Okay! Hört auf zu lachen!

Okay! Ich habe noch nie caramel hergestellt! Zufrieden? Ihr seid so kleinlich….

Neuer Versuch! Wieder eine kleine Ewigkeit mit Warten zugebracht. Irgendwann erbarmte sich der Zucker und bildete Klümpchen. Unter ständigem Rühren lösten sie sich auf und die klare Flüssigkeit bräunte sich.
Nun ja! Jetzt sollte man Wasser zugeben. Gelesen… getan…!



Wir fluchen nicht! Non!



Es spritzte winzige, kristalline Tropfen, die sich überall festfraßen….
WIR FLUCHEN NICHT!




Wir gaben die klebrige Masse in die Gläser (was sich schwierig gestaltete, weil sich die Flüssigkeit verfestigte und nur noch klebte…).
Wir fluchen immer noch nicht!




Cappuccino! Vier! Oui ! Vier!





Nun ja ! Wir beseitigten die Spuren der Caramelherstellung so gut es ging….



Wir werden nie wieder caramel herstellen…!

Hätte die Küche noch keine Grundsanierung nötig…



jetzt hätte sie es!


Wir rührten Eier und Eigelb (aus dem Glas… nicht selbst getrennt!) … erwärmten Milch, Sahne und Zucker, gaben eine Vanilleschote hinzu… ließen das Kochfeld abkühlen und beseitigten die Spuren geflüchteter Milch-Sahnemischung….



Neuer Versuch!
Nun ja… Wellness für die Vanilleschote!
Gefühlte Stunden später… Mischung abkühlen lassen….

Cappuccino!



Entspannung bei „Léon“ mit Jean Reno.


Auch der längste Film hat mal ein Ende… crème caramel….

Okay! Die Mischung war abgekühlt… vorsichtig unter die gerührten Eier mischen… in die, mit caramel gefüllten, Gläser füllen und ab in den Ofen.
Ups! Nach fünf Minuten… Erkenntnis… die Gläser sollten in einem Wasserbad garen…. Ich hasse kochen!
Vierzig Minuten später… crème im Glas… ich hoffte, dass ich das Zeug da wieder heil raus bekam…. Dass sich der caramel wieder verflüssigte (was ich angesichts der Tatsache, dass er eine glasähnliche Konsistenz hatte, stark bezweifelte).
Aber erst musste sie eine Nacht schlafen….


Samedi! Samstag!

In aller Frühe (5:10 Uhr) begann ich mit den Vorbereitungen für die restlichen beiden Gänge.

Diverse Champignons teilen, schneiden bzw. würfeln… Knoblauch schälen und würfeln… Speck in winzige Würfel schneiden… zu den Gläsern mit den Zwiebelwürfeln in den Kühlschrank stellen.

Cappuccino!



Le Monde!



Cappuccino!



Auto … Ausritt!



Heimfahrt!

Cappuccino!



Kochen!


L’endives aushöhlen… hätte ich morgens erledigt, aber Maître Gayet sagte, das l’endives braun wird und erst kurz vor der Zubereitung ausgehöhlt werden dürfe.

L’endives in der Pfanne anbraten… Wein hinzugeben und dämpfen… neunzig Minuten… kollektives Aufstöhnen… NON!
Fondante! Ihr würdet sagen… butterzart. Ich nenne es… weich und ohne Vitamine. Ich mag ihn lieber al dente und mit Vitaminen.
Okay! L’endives in der Pfanne anbraten… ob wir es irgendwann lernen würden, wie man etwas anbrät? Wenn man uns noch ein paar Jährchen zum Üben geben würde…?

Mary (meine Perle Mary) sagt: NON! Définitif non! Mary (meine Freundin Mary) sagt: So lange würde ich gar nicht mehr leben…!




Okay! Nachdem das geklärt ist (dabei war es eine rein rhetorische Frage…) wenden wir uns wieder dem l’endives zu….

Der nächste l’endives durfte wellnessen. Welcher l’endives will denn gebraten werden… bei den zarten Blättern….
Ich meine ja nur….

Okay! In der Zwischenzeit machten wir uns an die Zubereitung der Champignons. Wir gönnten den Zwiebeln ein Wellnessbad, bis wir sie glasig befanden. Gaben die verschiedenen Champignons hinzu und überließen sie eine Weile sich selbst.

Es läutete



und unsere Gäste erschienen.
Marion bot uns Hilfe an, falls wir welcher bedurften… wir bedurften… durften aber keine Hilfe annehmen….



Wir geleiteten die Gäste in den Salon, stellten Marion Baron de Rothschild zur Seite und erfreuten Miron mit einem Getränk von Hopfen und Malz.


In der Küche piepte der Timer… der l’endives war gar.
Wir WÜRZTEN die sauce… nahmen den l’endives aus dem Topf… teilten ihn… übergossen ihn mit der sauce… hobelten fromage darüber und wollten das obligatorische Foto machen, als uns einfiel… die Kräuter!
Okay! Kräuter ernten… zerkleinern… über den l’endives streuen… das obligatorische Foto machen…



servieren.

Ups! Ich hatte die Gäste im Salon vergessen… aber sie nahmen es mit Humor und setzten sich an den Tisch, auf dem bereits der servierte l‘endives stand.


Ich ging zurück in meine Küche und begann mit der Zubereitung der Poulets à l‘ancienne.

In die angewärmte Pfanne geben… stark anbräunen… okay… wellnessen in Weißwein.
Zwiebelwürfel anbraten… okay… ebenfalls wellnessen. Champignons hinzugeben… Brühe hinzu… Deckel drauf… sich selbst überlassen.

Wir hatten ein bisschen Zeit (der Hauptgang wellnesste noch vor sich hin) und leisteten unseren Gästen Gesellschaft.

Sie waren begeistert von den l’endives. Die Komposition von Wein, Speck und Käse… den ganzen Zutaten (inclusive WÜRZEN) war exquise.

Während unseres Gesprächs erwähnte Marion Reis und mir fielen sämtliche Sünden ein….!



Die Beilage für die Poulets!


Zurück in die Küche… Wasserkocher… Reis in den Topf… auf ein paar Minuten mehr käme es bei den Poulets auch nicht mehr an… hoffte ich zumindest!


Dann war es soweit… die Poulets waren fertig… der Reis nicht.

Wir richteten Poulets und Champignons auf den Tellern an, machten das obligatorische Foto



und servierten. Schnell zurück in die Küche… Reis abgießen… in eine Schüssel füllen… servieren.


Wir nahmen das Dessert aus dem Kühlschrank und endlich… wir hatten Zeit und leisteten unseren Gästen Gesellschaft.


Wieder wurden wir überrascht. Das Poulet war zart und saftig und die sauce délicieuse.


Nach einer längeren Pause, ging ich in meine Küche, um das Dessert aus den Gläsern zu befreien.

Nun ja… sagen wir mal so… wir hatten fünf Gläser… sozusagen fünf Versuche, ein gutaussehendes Dessert auf den Teller zu bringen.
Eigentlich!
Die erste crème wollte nicht aus dem Glas. Unter Zuhilfenahme eines Messers gelang es uns, sie zu überzeugen, das Glas zu verlassen… was sie anscheinend nicht gern tat und deshalb mit einem lauten Plumps auf dem Teller landete.
Der caramel spritzte in alle Himmelsrichtungen und wir würden wieder längere Zeit mit der Beseitigung der klebrigen Tropfen zubringen.
Die Frage, ob sich der glasige caramel verflüssigen würde, war somit beantwortet.
Nächstes Glas! Nächste crème! Sie weigerte sich ebenfalls, ihr Zuhause zu verlassen. Unter Protest verließ sie, nach einer Messerattacke meinerseits, das Glas und plumpste mit einem platschenden Geräusch auf den Teller, wobei der caramel in hohen Bögen davonspritzte und die crème sich unschön auf dem Teller verteilte.
Die nächsten zwei Versuche lieferten auch keine besseren Ergebnisse und der letzte war fast als Erfolg zu verbuchen….



Na ja… geht doch… es gibt schlimmeres….


Meinen Gästen schmeckte es und das ist doch die Hauptsache.


So ging auch dieser Event zu Ende. Wir werden nie wieder caramel zubereiten und freuen uns, wenn wir endlich sagen können… non… wir sprechen es noch nicht aus… es ist noch nicht zu Ende.

Miron, der mit einem bangen Gefühl gekommen war, war überrascht. Er meinte, falls mir auf der Zielgeraden die Gäste ausgingen, würde er gerne erneut mein Gast sein.
Aber das ist leider nicht möglich.

Nun sind es noch sieben Events. Sieben! Hört sich gut an. Nur noch sieben… oder sollte ich sagen… mon Dieu… noch sieben?

Egal! Es sind noch





Donnerstag, 29. Januar 2015
... die schwarze Liste
Der nächste Auftrag!

L’endive fondante aux champignons, Poulet à l’ancienne, crème caramel

Chicorée mit Pilzen, Hühnchen Elsässer Art, Karamellcreme

Ohoh! Karamell! Je déteste caramel! Ich würde ihn auf die schwarze Liste setzen – aber da steht er bereits.
Wenn die Wette beendet ist, werde ich darüber nachdenken, was mir am meisten verhasst ist.
Karamell hat gute Chancen das Rennen zu gewinnen…
… aber da gibt es noch so viele, die ihm den Sieg streitig machen können….

Hühnchen! Tja! Was soll ich sagen…? ... die schwarze Liste! Ich hasse kochen!

L’endive fondante! Wenn es darum geht, etwas zu übergaren, kann ich locker mithalten. Aber fondante? Das bedeutet, irgendwann muss das Garen enden… aber wann? Weich, butterzart… oh mon Dieu! Woher soll ich wissen, wann l’endive fondante ist?

Champignons!?! Wenn ich mich recht erinnere, stehen sie schon lange auf meiner schwarzen Liste.

Oui! Wenn die Wette zu Ende ist, stelle ich Euch diese Liste vor.
Jetzt werde ich mir Julias Kochbuch vornehmen und Monsieur Internet um Rat fragen und hoffen, dass auch der nächste Event ohne größere Katastrophen vorüber geht.





Mittwoch, 28. Januar 2015
Lange gedrückt....
Meine Gäste für den 45. Event.

Miron, Chirurg, Skifahrer, Radfahrer, Italien-Fan




Liebhaber schneller Autos





Marion, Lotse durch die Wirren des Steuerrechts




Liebt Radfahren und Italien.





Miron findet die Fotos meiner Kreationen toll.




Allerdings hat er sich lange Zeit erfolgreich vor einer Einladung gedrückt.




Doch jetzt hat es auch ihn erwischt.





Aber ich werde wie immer mein Möglichstes tun.




Vielleicht kann ich ihn überraschen….





Sonntag, 25. Januar 2015
Filet de Barramundi
Der 44. Event ist geschafft. Ich bin es auch.

Nachdem wir uns entschieden hatten, das Rezept der Tourte in unseren Besitz zu bringen, hatten wir ein paar klitzekleine Probleme. Éloïse ist nicht so leicht zu beeindrucken wie Luigi.
Aber wir nennen ein großes Überzeugungspotiential unser Eigen….

Im Feinkostladen hatte man bereits Wetten abgeschlossen, ob wir das Rezept in unseren Besitz bringen. Tja! Was soll ich sagen… es gibt wirklich noch Menschen, die an meinen Fähigkeiten zweifeln….

Maître Gayet hatte mir drei Barramundi Filets besorgt. Er ist von meinen Fähigkeiten (was das Nicht-Kochen-können anbelangt) noch immer überzeugt. Ich bin es auch!

Okay! Wir gönnten uns eine Pause und tranken Cappuccino.



Mit vielen guten Ratschlägen, was das braten des Fisches betraf und dem Wissen, dass das Zubereiten der Crêpes höhere Schule sei, machte ich mich auf den Heimweg.

Oui! Zuhause gönnte ich mir zuallererst einen Cappuccino.




Dann machte ich mich an die Zubereitung der einzelnen Bausteine der tourte. Tja! Eine teure tourte!

Auch wenn ich Stillschweigen gelobt habe… es ist eine nervenaufreibende, äußerst zeitintensive und arbeitsreiche Sache…. Zudem habe ich mir zwei Blasen und einen tiefen Schnitt im Daumen zugezogen.
Sagen wir mal so… wir fügten die tourte aux pommes de terre Éloïse unserer schwarzen Liste hinzu.

Es war schon lange nach Mittag, als ich endlich mit den Vorbereitungen fertig war und eine Pause machen konnte.
Drei Cappuccino



und den Le Monde! Das musste sein!

Nun ja ! Missgestimmt machten wir uns an die Zubereitung der Crêpes. Der Teig muss ruhen. Oh! Wenn es nur das wäre. Aber er musste erstmal gerührt werden. Er musste die „richtige“ Konsistenz haben.
Kollektives Aufstöhnen! Non! Ich wusste nicht wie der Teig aussieht, wenn er die richtige Konsistenz hat. Woher auch?
Okay! Auch er hatte eine Chance… wie schon so vieles andere vor ihm auch….
Mal abgesehen davon, dass die zerlassene Butter mal wieder das ein oder andere Problem bereitete….
Butter zerlassen… steht inzwischen auch auf der schwarzen Liste….
Kochfeld reinigen können wir inzwischen auch… et oui… wir haben abermals die Flugeigenschaften unserer Töpfe getestet….

Okay! Wir fluchen immer noch nicht



und gönnten uns drei weitere Cappuccino….



Lustlos und unmotiviert machten wir uns an die Filetierung der Orange. Es tropfte, es klebte… non, wir fluchen immer noch nicht…



grrr!
Ein weiterer Eintrag auf der schwarzen Liste.

Ein weiterer Cappuccino!



Tief durchatmen! Weitermachen!

Barramundi! Wir bereiteten zuallererst die Deko zu. Salat zerpflücken und Chicorée entblättern… simple!
Barramundi braten… nun ja!

Es läutete und meine Gäste erschienen. Ich führte sie in den Salon, stellte ihnen Baron de Rothschild zur Seite (was Bethany sehr belustigte) und überließ sie dem Schicksal, das viele andere vor ihnen bereits ereilt hatte.

Ich ging zurück in meine Küche und kümmerte mich um Barramundi.
Nun ja… sagen wir mal so… die vielen Ratschläge des Maître hallten mir in den Ohren und ich beschloss, Monsieur Internet um Hilfe zu bitten.
Okay! Ich habe ihn bei zwei Events nicht um Rat gefragt und er war etwas angesäuert (sagt man so?). Egal!
Er schickte mir Fotos von Barramundi und erzählte mir, dass er der König der Fische sei. Okay! Das wollte ich nicht wissen, aber Bildung schadet nicht.

Rezepte? Ich muss sagen, was ich da sah, was angeblich Barramundi sein sollte, sah nicht im Entferntesten nach dem Fisch aus, der vor mir lag.
Nun ja… Barramundi ist teuer und wird meistens in teuren Restaurants angeboten. Und wir haben nicht das Bedürfnis, weiteren Köchen ihre Rezepte… lassen wir das.

Wir legten Barramundi in die Pfanne, um ihn wie ein beliebiges Filet zu braten. Okay! Wir vergaßen für einen klitzekleinen Moment, dass Fische sehr empfindliche Wesen sind, wenn sie in der Pfanne liegen….
Wir nahmen eine neue Pfanne und ein neues Filet und hofften das Beste… nun ja… die vielen, kleinen weißen Perlchen, die das Filet absonderte, als es noch nicht gewendet war… sah nicht gut aus….
Aber die Temperatur war nicht zu hoch! Bei geringer Hitze…. Kann doch mal passieren….
Okay! Letzter Versuch. Wir teilten das Fielt… war nicht schlimm… ist riesig, so ein Teil….
Nun ja! Wir nahmen zwei Pfannen und hofften wieder auf ein Wunder….
Zwei Minuten auf der einen und zwei Minuten auf der anderen Seite und raus aus der Pfanne.
Nun ja! Es gibt schlimmeres.
Etwas Deko und… ups… die sauce… nun ja… man kann doch mal was vergessen. Etwas Cognac, etwas crème fraîche… rühren… fertig.
Das obligatorische Foto…





servieren… ups… die Gäste vergessen…!

Âllo! Da waren sie… geht doch!

Oh mon Dieu! Als ich ihre überraschten Gesichter sah fiel es mir auf! Ich hatte das entrée vergessen und den Hauptgang serviert!
Grrr! Es wird höchste Zeit, dass diese Wette ein Ende hat!

Ich ging zurück in die Küche, schob die tourtes in den Ofen und gönnte mir einen Cappuccino.



Ich hasse kochen!

Ich räumte die Teller ab, hörte mir an, dass ich mal wieder das würzen vergessen hatte, der Fisch aber saftig und zart war.
Okay! Saftig und zart! Ich doch auch was!

Der Timer piepte und die tourtes waren fertig. Nun ja! Fertig ist eine Sache, servierbereit eine andere!
Die Dinger sahen in ihren Förmchen zwar ganz nett aus, aber sie mussten auch mal wieder raus. Leichter gesagt, als getan.
Nachdem das erste auf den Boden gefallen war (feuerfeste Handschuhe sind nicht gerade das, was man griffig nennen könnte) und das nächste eine Bruchlandung auf dem Teller hinlegte (wir fluchen immer noch nicht ), holten wir eine große Zange aus dem Keller und bezwangen die Förmchen, ohne uns weitere Brandblasen einzufangen.

Noch etwas Deko, ein Foto und ab auf den Tisch.





Doch wie’s da drin aussieht…



So!


Nun kam der schwerste Teil des Auftrags. Crêpes Suzette.
Zuerst die sauce, die angeblich die Krönung eines Crêpe ist.
Karamellisieren! Wollen wir nicht… können wir nicht… mussten es doch tun… FLUCHEN IMMER NOCH NICHT…



verbrannt!
Wir sollten den angerösteten Zucker mit Butter ablöschen.
Tja! Sagen wir mal so… in diesem Rezept wurde nicht erwähnt, woran man gerösteten Zucker erkennt….
So kam es, dass wir die Butter wieder in den Kühlschrank stellten und auf eine Krönung verzichteten.

Die Crêpes! Nun ja! Hauchdünn sollten sie sein. Der Teig solle wie ein Faden aus dem Löffel fließen….
Ich weiß nicht, wie es um Euch steht… ich habe noch nie einen Faden aus einem Löffel fließen sehen….
Okay! Es dauerte etwas, bis der erste Crêpe gebacken war, der zweite war auf einer Seite etwas dunkler… etwas… aber noch genießbar.
Beide waren so dünn, dass ich sie nur mit Mühe wenden konnte… aber zusammengelegt sieht man die klitzekleinen Problemchen doch nicht….

Also! Crêpes Suzette: Gefaltet, mit Orangenfilets belegt, ohne Krönung, unflambiert, aber mit Cointreau et Grand Manier.





Die Damen waren begeistert. Sogar die Anhängerin der leichten Küche hätte gerne Nachschlag gehabt.
Nachschlag? Wie kamen die nur auf den Gedanken, dass ich noch mehr von den Dingern habe?

Okay! Kommen wir zur Bewertung.

Der Barramundi war zart und saftig, aber ungewürzt. Man kann doch nicht alles haben. Pfeffer und Salz kann man doch selbst… ich meine ja nur… wenigstens mal fragen, ob man eventuell etwas Salz und Pfeffer haben könnte….

Tourte aux pommes de terre Éloïse! Einfach nur lecker! Zwar keine leichte Küche, aber lecker!
Ich habe Éloïse keine Schande gemacht. Sie hatte die Befürchtung… aber Ihr kennt weder sie, noch ihr Bistro…. Aber wenn ihr mal nach Cannes kommt….
Das Original ist nicht zu toppen!

Crêpes Suzette! Die Crêpes waren Crêpes, nur ohne Suzette. Caren steht doch eh auf leichte Küche und auch Bethany ist nicht „der“ Fan von Crêpes Suzette….
Nochmal Glück gehabt….

So ging auch dieser Event vorüber. Jetzt sind es noch acht Events. Wir werden auch sie überstehen.